Wie kalt dürfen Innenwände werden?

8 Antworten

Auf Vermieterebene muss lediglich Frostfreiheit garantiert werden. Ansonsten sollte man rechnen: Wenn man eine Raumtemperatur von 20 °C hat (dauerhaft vorausgesetzt) und eine rel. Luftfeuchtigkeit von 55% sollte die Oberflächentemperatur der Wände 11°C nicht unterschreiten. Denn bei dieser Temperatur kondensiert die Luftfeuchtigkeit und es kann zu Schimmelbildung kommen.

Sollte diese Temperatur allerdings unterschritten werden, wird entweder nur sporadisch geheizt, es gibt eine Wärmebrücke oder die Wand ist feucht. Denn feuchtes Mauerwerk hat einen schlechteren Dämmwert als trockenes, sprich es ist kälter.


mieterchen 
Beitragsersteller
 23.12.2009, 08:22

Gehe ich recht in der Annahme, dass die Schimmelbildung schon früher (also bei höherer Wandtemperatur) einsetzt, da die Voraussetzungen dafür ja lediglich 80% Luftfeuchtigkeit betragen und nicht 100% (hier sollten die Oberflächen der Innenwände dann bereits nass sein).

Kann man denn "einfach" berechnen (lassen) bei welcher Temperatur die 80%-Marke überschritten wird?

0
mieterchen 
Beitragsersteller
 28.12.2009, 10:56
@denecke

Taupunktrechner habe ich schon im Netz gefunden, aber ich wollte halt berechnen lassen, ab wann die für Schimmelbildung erforderliche Marke von 80% Luftfeuchtigkeit erreicht wurde.

0

@mieterchen: Bedenke, das z.B. Fenster meist den kältesten Punkt in einer Wohnung darstellen. Die Scheiben sind im Winter fast in jeder Wohnung kalt. Wenn Du nun hingehst und die Temperatur der Fenster misst, weil Du meinst sie sind zu kalt, nutzt Dir das nichts. Fenster, Rollädenkästen, Fensterbänke etc. sind baubedingte Wärmebrücken, die sich nur ändern lassen wenn man ein Haus ohne Fenster baut. Genau so ist es mit einer Außenwand. Diese sind in jedem Haus kälter als Innenwände. Es sei denn man wohnt im Passivhaus. Das ist normal und nicht zu beanstanden.


mieterchen 
Beitragsersteller
 28.12.2009, 11:01

Wenn die Fensterscheiben die kältesteste Stelle im Raum sind, dann ist das ja auch weniger schlimm, weil diese dann Beschlagen und sich das Wasser dort "absetzt". Auf Fensterscheiben kann jedoch kein Schimmel entstehen (auf Wandtapeten jedoch schon; bei den Fenstern sollte der Rahmen evtl. Nährboden liefern).

Das Punkte kälter sind bestreite ich auch gar nicht und das es unvermeidbar ist, ist mir bekannt. Wenn ich einen Raum auf 20 Grad heize und dann aber Punkte habe, wo die Oberflächentemperatur nur 5 Grad betragen, dann ist ich es wirklich schwer den Taupunkt (bzw. die 80%-Marke für die Schimmelbildung) nicht zu erreichen; deswegen mein Gedanke, dass sich damit schon ein Gericht auseinander gesetzt hat und einen Richtwert festgelegt hat.

0

Leider wird immer wieder vergessen, dass eine kalte Wand allein noch nicht schimmelt. Kälte ist also nie die alleinige Ursache. Schimmelbildung ist nur bei erhöhtem Feuchtigkeitsangebot möglich. An kalten Stellen kondensiert die Feuchte nur zuerst. Sie kann nicht viele Feuchtigkeit aufnehmen. Das aber kann man durch gezieltes, durchdachtes Lüften und Heizen ausgleichen. Beispiel: Eine unbewohnte Wohnung die kalt ist, wird kaum Probleme mit Schimmel bekommen, da sie trocken ist. Ist eine Wohnung bewohnt und werden Räume nicht ausreichend beheizt, so wird es problematisch, da der Mensch viel Luftfeuchtigkeit produziert beim Atmen, Waschen, Duschen, Kochen etc. Auch Haustiere und Pflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Kälte also ist nicht das Problem. Das Problem ist immer ein Zuviel an Luftfeuchtigkeit wenn Schimmel auftritt. Ausgeschlossen natürlich Ereignisse wie Rohrbruch, große Risse in Wänden etc.

Ich wohne in einem Sandsteinhaus und habe seit ich vor drei Jahren eingezogen bin immer im Winter maßiv mit Schimmel zu kämpfen.Um die Fenster herum sind es 2-5Grad.Genauso in den Außenwandecken und im Sockelbereich.Natürlich nur wenn die Temperaturen unter Null sind.Aber an den Stellen ,wo es so kalt ist hat man immer Wasserflächen.Im Bad ist es besonders schlimm.Da wische ich an den Fließen das Wasser weg und 5 Minuten später ist es wieder da.Kältebrücken verursachen extreme Probleme. Mittlerweile bin ich Experte im Lüften und Entfeuchten.Gerade auch was das Zusammenspiel Luftfeuchtigkeit-Wärme betrifft. Ich habe mir Heizplatten von Schimmel-Dry zugelegt und zwei Entfeuchter.Ich habe eine große Wohnung mit 15 Fenster mit Oberlicht die allesamt Probleme bereiten.Und zwei Außenwandecken.Außerdem ist es eine Erdgeschoßwohnung.An den Außenwänden müssen alle Gegenstände mindestens 30cm weg sein.Auch mit kleinen Bildern muß man aufpassen.

Das Thema ist zwar schon älter aber es interessiert bestimmt den ein oder anderen. Ich hatte heute einen vereidigten bausachverständigen bei mir in der Wohnung um es kurz zu machen er sagte mir "in den ecken der Außenwände darf die oberflächentemperatur wenn es draußen 0grad beträgt nicht unter 11,9 Grad liegen" jetzt beim schreiben fällt mir aber ein das er nicht gesagt hat wie warm es dabei drinnen sein soll das werde ich nächste Woche fragen und berichten