Wie ist es im Hospiz zu arbeiten?


18.10.2022, 23:03

Ich will jetzt nicht Stressen oderso. Aber ich brauche die Antwort jetzt

3 Antworten

Am einfachsten wäre es, wenn Du Dich für einen Beruf in der (Intensiv-)Pflege interessieren würdest. Dann wäre es auch einfacher, sich die Arbeit mit Sterbenden vorzustellen. Und sterben werden wir alle, es findet in unserer Kultur nur nicht statt. Das hat den Makel des Unperfekten, dabei sind wir alle mit Krankheit, Alter und Tod konfrontiert. Sie sind Bestandteil des Kontinuums wie die Geburt. Wer kann also wissen, wann es soweit ist?

Es geht darum, im Augenblick präsent zu sein und zu leben. Wer das nicht kann, sollte daran arbeiten. Sterben ist ok. Ich hab es nur nicht eilig.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich kenn mich aus.

sharan2022 
Beitragsersteller
 18.10.2022, 23:10

Erstmal danke für die tolle Antwort. Ich fände den Gedanken ja schon spannend an so einem Ort zu arbeiten. Aber es ist für mich nicht möglich

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mendrup  18.10.2022, 23:16
@sharan2022

Vieles ist möglich, was wir uns nicht vorstellen können. Ich denke, die Scheu vor diesem Bereich ist ganz natürlich. Aber mit Fitness- und Schönheitswahn ist keinem geholfen. Das Leben IST scheiße, unperfekt und überhaupt nicht gerecht. Und jeden Morgen sollten wir dankbar sein, dass wir da sind. Wer so aufsteht, empfindet keine Last. Verstehst Du?

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Ich habe zwar nie in einem Hospiz gearbeitet, aber mit schwerkranken Kindern/Menschen und es sind auch schon welche von ihnen unerwartet oder erwartet verstorben. In einem Hospiz geht man zum Sterben hin. Man kommt für gewöhnlich in kein Hospiz, wenn man nicht todkrank ist. Dabei bleiben die Menschen nur einige Wochen (max. 4 Wochen) und versterben dann. Die Mitarbeiter in einem Hospiz sind also kontinuierlich mit dem Tod im Kontakt und bauen natürlich auch eine intensive Beziehung zu den Menschen dort auf und zu den Angehörigen. Ich denke, die Arbeit in einem Hospiz macht den Tod zu etwas Greifbaren… man hat mehr die Wahrnehmung, dass der Tod jeden gleich treffen könnte und ich gehe davon aus, dass sich der ein oder andere auch mehr damit beschäftigt, was nach dem Tod kommt. Ich denke, Mitleid hat man nicht mit den Menschen, sondern eher Mitgefühl. So war es bei mir persönlich. Du nimmst sie nicht mit ihrer Krankheit war, sondern mit dem, was sie sind als Person.


sharan2022 
Beitragsersteller
 19.10.2022, 14:43

Danke für die Antwort. Sie ist wunderschön geschrieben. Und es hat mir auch echt weitergeholfen

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Man muss den Tod akzeptieren und versuchen es den Menschen so einfach wie möglich zu machen. Das ist zumindest ein viel besserer Ort als irgendwo im KH zu liegen. Musste da selbst schon hin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – S. Profil