Wie ist es ein sugarbaby zu sein?

3 Antworten

Ein Sugar Baby (SB) bietet ihrem meist deutlich älterem Sugar Daddy (SD) ihre Gesellschaft an: gemeinsames Essen, gemeinsame Gespräche, Ausflüge, Reisen, Shoppingtouren … und gemeinsamen Sex. Platonische Beziehungen gibt es, sind aber sehr selten.

Ein klassisches Sugar Baby bietet eine bezahlte Freundschaft+ Beziehung an: eine enge und vertraute Beziehung zu jemandem aufzubauen, die auch körperliche Intimität beinhaltet.

Ein Mittelweg zwischen einer Paarbeziehung und einer Sex-Affäre. Sie zeigt mehr emotionale Nähe, hat aber weniger Verbindlichkeit als bei einer normalen Paarbeziehung.

Auch wenn keine romantischen Gefühle vorhanden sind, können Konkurrenzdenken und Eifersucht auftreten.

Darüber sollte sich sowohl das SB als auch der SD im Klaren sein und eventuell über eine exklusive Beziehung nachdenken. Das Don't ask, don't tell Prinzip vermeidet unnötige Probleme.

Freundschaft+ ermöglicht dem Paar, einander zu unterstützen und Zuneigung füreinander zu empfinden, ohne durch eine feste Bindung aneinander gebunden zu sein. Ohne ausdrücklich vereinbarte Exklusivität gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich des Dating- und Sexuallebens.

Durch den großen Altersunterschied kann ein SD eher ein Mentor sein und eine väterliche Rolle einnehmen, als Männer im gleichen Alter: Er kann sie zB gezielt bei ihrer Ausbildung und Jobsuche unterstützen.

Es gibt aber auch Beziehungen, die nicht mehr als bezahlte Sextreffen bzw Escort sind.

Für gewöhnlich ist der wichtigste Bestandteil der Beziehung die sexuelle Dienstleistung namens Girlfriend Sex (GF6) und Girlfriend Experience (GFE), eine »Erfahrung wie mit einer richtigen Freundin«. Dazu zählen Kuscheln, Küssen, Oral- und Vaginalsex (oft ohne Kondom) und andere gemeinsame Aktivitäten wie Essen, Reisen und Shoppen (GFE). Das ist ein Begriff, der häufig auch zB bei Escort vorkommt.

In beiden Bereichen wird für gewöhnlich Sex erwartet, reine Begleitung ist sehr selten.

Escort versus Sugar Baby

Sowohl Escort als auch Sugardating haben eine große Bandbreite, eine Escort-Dame kann deshalb wie ein SB agieren und umgekehrt.

  • SB arbeitet für gewöhnlich schwarz, Escort für gewöhnlich nicht.
  • SB ist independent und hat somit keine Agentur, Escort kann eine Agentur haben.
  • SB kann exklusiv sein (hat nur einen SD) und ist eher auf eine langfristige Beziehung aus, Escort für gewöhnlich nicht.
  • SB bietet Girlfriend Experience von Haus an (Zungenküsse, intime Gespräche, oft Verzicht auf Kondom in längeren Beziehungen), bei Escort ist das eine Zusatzleistung (Sexworker haben eine gesetzliche Kondompflicht)
  • SB ist frei bei der Wahl ihres SD, Escort müssen mehr oder weniger ihre Kunden akzeptieren.
  • SB hat für gewöhnlich einen deutlichen älteren SD.
  • SB bieten für gewöhnlich ein erstes Treffen ohne Sex und wenig Gegenleistung an, Escort nicht
Meet & Greet

Ein M&G ist ein Treffen zum Kennenlernen. Der SD lädt das SB ein und übernimmt die Kosten für Essen, Eintritt und Fahrt. Aufwandsentschädigungen sollen nur die wirklichen Kosten abdecken und keinen Gewinn für das SB bedeuten.

  • Für gewöhnlich wird das SB nicht für das Treffen bezahlt. Gibt es trotzdem eine größere Summe, wird meistens Sex als Gegenleistung erwartet.
  • Der SD sollte nicht den Eindruck bekommen, dass er vom SB abgezockt wird. Forderungen vom SB könnte der SD als Red Flag ansehen.
  • Ein Treffen an öffentlichen Orten erhöht die Sicherheit. Das SB sollte jederzeit von alleine von diesem Ort nach Hause zurückkehren können und das auch tun (schützt die Privatsphäre).
  • Hat das SB die Lust auf das Treffen verloren, sollte es das auch kundtun. Und zwar rechtzeitig, damit für den SD keine unnötigen Kosten entstehen und er die Zeit besser nutzen kann.
  • Sex sollte nicht das Hauptthema des Gespräches sein. Für ein Kennenlernen ist das zu einseitig und manche Männern missbrauchen das, um an Sextalk zu kommen.
  • Besteht das SB bereits bei der Terminvereinbarung auf Sex, ist sie eine gewöhnliche Taschengeld-Hure (aka Hobby Hure): ein Red Flag für den »echten« SD.
  • Drängt der SD bei der Terminvereinbarung auf Sex, ist er nur an Sex interessiert und möchte keine Zeit mit sexlosen Treffen vergeuden: ein Red Flag für das »echte« SB.
  • Vorsicht vor heimlichen Filmaufnahmen mit Spycams, die als Feuerzeug, Uhr, Schlüsselanhänger, Brille, USB-Stick oder Schlüsselanhänger getarnt sind.
  • Falls das Paar sich danach regelmäßig treffen möchte, kann man sich über folgende Themen austauschen: Sexuelle Präferenzen, Limits und Kondom. Alles über Blümchensex (Zungenkuss, Oral-und Vaginalsex) sollte erwähnt werden.
  • Art der Kommunikation (zB E-Mail, Messenger) und wann jemand gut erreichbar ist.
  • Ob und wie sich das Paar in der Öffentlichkeit zeigen soll (das ist unabhängig davon, ob die Beziehung geheim sein soll). Ist man zB nur als gute Freunde oder als Liebespaar unterwegs (zB Küsse auf der Straße).
  • Ob es (Ehe)Partner gibt. Ein Partner schränkt für gewöhnlich die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit ein (vor allem beim gemeinsamen Urlaub).
  • Ob die Beziehung geheim sein soll.
  • Ob es spezielle Wünsche an das SB gibt: Kleidung für unterwegs (zB Business-Look, High Heels) und Hotelzimmer (zB Dessous), Verhalten (zB Sekretärin), Make-up, Gesprächsthemen (zB nicht über Politik und Religion)
  • Wie oft und wo man sich trifft (zB Hotel) und wie mobil beide sind (ob zB das SB ein Auto hat). Nur am Wochenende? Nur abends? Wer hat wann für gewöhnlich Zeit?
  • Wie lange die Treffen dauern und wie viel davon sexuell ist.
  • Ob jemand Veganer/Vegetarier ist oder keinen Alkohol trinkt.
  • Wann und wie bezahlt wird. Bei den ersten Treffen sollte das SB besonders vorsichtig sein.
  • Ob es Sex bzw Treffen während der Periode gibt.
  • Ob es gemeinsame Übernachtungen gibt und ob es in diesem Fall getrennte Hotelzimmer gibt (wichtig bei Schnarchern).
  • Ob Rauchen ein Problem ist. Falls ja: wie wird das gelöst?
Hotelbesuch

Das SB sollten nicht wie eine drogenabhängige Bordsteinschwalbe aussehen, wenn sie das Hotel betreten, da manche Hotels um ihr Image bemüht sind. Ansonsten ist einem Hotel für gewöhnlich egal, ob ein Mann Damenbesuch bekommt.

Reservierung und Bezahlung vom Hotelzimmer übernimmt immer der SD, zu groß ist die Gefahr von Scam.

Für gewöhnlich dürfen Hotelgäste auch Besuch auf ihrem Hotelzimmer empfangen (das Hotel kann aber dank seine Hausrechts einschränkende Regeln haben). Übernachtet das SB, muss aber auch für das SB die Übernachtung bezahlt werden.

In vielen Ländern gibt es eine gesetzlich vorgeschriebene Meldepflicht für übernachtende Hotelgäste: das SB kommt deshalb später und nur als Besuch, um weiterhin anonym zu bleiben (falls gewünscht).

Oft ist der Zugang zum Lift und den Etagen durch Schlüsselkarten eingeschränkt. Der SD muss dem SB genau mitteilen, wo es abgeholt werden kann.

Sicherheit 

Vereinbart unbedingt vorher, dass nur der SD im Hotelzimmer sich befindet und kontrolliert das auch. Eine dritte Person bedeutet für gewöhnlich Ärger für das SB.

Die Handtasche mit den Wertgegenständen wird in das Bad bzw die Toilette mitgenommen.

Kein oder wenig Alkohol bei beiden Beteiligten.

Vorsicht vor heimlichen Filmaufnahmen mit Spy-Cams, die als Feuerzeug, Uhr, Schlüsselanhänger, Power-Bank, Brille, Wasserflasche, Ladegerät, Kugelschreiber, USB-Stick oder Schlüsselanhänger getarnt sind. Spy-Cams liefern bei schlechtem Licht nur ein grobkörniges und sehr dunkles Bild. Darum Vorsicht, wenn zusätzliche Lichtquellen eingeschaltet bzw hinzugefügt werden (zB Vorhang aufziehen). In einem Hotelzimmer achte zB auf seltsam platzierte Plüschtiere und Bücher (ungewöhnlich gedreht, ungewöhnliche Höhe).

Bezahlung 

Beim Besuch des Zimmers sollte vor allem bei ersten Treffen der vereinbarte Betrag in einem Kuvert gut sichtbar auf dem Tisch liegen und vom SB nachgezählt werden. Sollte im Hotelzimmer nichts sichtbar sein, wird nach ein paar Minuten des Plauderns nachgefragt.

Das Kuvert bleibt am Tisch liegen (Depot-Lösung) und wird erst vor dem Verlassen des Zimmer vom SB genommen. Andere SB nehmen das Kuvert nach dem Nachzählen sofort an sich (Regelfall bei TG-Prostituion ist).

Sollte das Bargeld vergessen worden sein, wird der SD zum Bankomaten begleitet. Wenn das nicht möglich ist, verabschiedet sich das SB.

Bevor das SB das Hotelzimmer verlässt, sollte sie kontrollieren, ob ihre Wertgegenstände noch bei ihr sind.

Das SB fordert den Betrag frühestens im Hotelzimmer, denn Geldforderungen vor dem ersten intimen Treffen werden vom SD für gewöhnlich als Scam angesehen. Über die Art der Geldübergabe darf und soll bereits im Vorfeld gesprochen werden.

Begriffe
  • Sugar = die Belohnung bzw Bezahlung, die das SB vom SD erhält
  • Salt Daddy = falscher Sugar Daddy
  • Salt = Salz (Frau kriegt Salz und keinen Sugar),
  • Arrangement = ausgehandelte bzw vereinbarte Beziehung
  • Freestyle = ohne spezielle Apps und Webseiten eine Sugar-Beziehung suchen
  • Meet and Greet (M&G) = Kennenlerntreffen, für gewöhnlich ohne Intimitäten
  • (Sugar) Bowl = Sugar Dating Szene
  • Gold Digger = Frau, die einen reichen Mann will
  • Splenda Daddy = ein SD, der wenig Sugar gibt (generell oder später stark nachlässt)
  • Whale = überaus großzügiger SD

Xxxmimi 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 20:16

Wow danke! Sehr gut erklärt und so 🫶🏻

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Ich denke, es kommt ganz auf den SD an und wie Ihr zueinander steht. Die SD/SB Beziehung ist stark in die Prostitution abgeglitten, die sich zu fein ist, sich so zu nennen. Es muss nicht immer nur Sex gegen Geld sein, es kann auch mehr sein, wobei die Unterstützung über ein Entgelt hinausgehen kann, auch Sachleistungen, usw. Aber Du wirst ja noch ein wenig Zeit haben, darüber nachzugrübeln. In jedem Fall fände ich es für jede junge Frau besser, wenn sie es sich als Ziel setzt, auf eigenen Beinen zu stehen und sich nicht durch derartige Vereinbarungen abhängig zu machen

Ich finde es toll, nur muss man vorsichtig sein auf wen man sich da einlässt. Beim ersten Treffen niemals Geschlechtsverkehr haben, außerdem solltest du deinen Standort bzw. das Autokennzeichen an deine beste Freundin schicken (falls etwas passiert).

Das wichtigste ist eigentlich, dass du du selbst bist und dich nicht verstellst. Nur ist noch wichtiger, dass du nie Fragen über die Familie oder seinen Beruf stellst, denn das hat dich nicht zu interessieren. Viele sind sehr diskret und wenn sie das Gefühl haben, dass du sie ausfrägst, springen sie ab. Denn du könntest ihn mit diesen Infos blackmailen, also z.B. er ist verheiratet und du könntest ihn erpressen, da du mit ihm ein Verhältnis hast.

Sonst kann man dabei eine wirklich schöne Zeit haben und vor Intimität darfst du dich nicht scheuen, Geschlechtsverkehr zählt einfach dazu.