Wie ist es als Transfrau in Ostdeutschland?

2 Antworten

Also eines vorweg: Mit Ausdrücken wie „osten“ outest du dich selbst als nicht sehr weitsichtig. Ich weiß, dass der Ausdruck in letzter Zeit wieder in mode gekommen ist, aber er ist leider völlig kontraproduktiv und im Prinzip auch politisch inkorrekt (gerade in einer so empfindlichen Welt wie der heute). Der Ausdruck geht direkt auf die Deutsche Teilung zurück und bezeichnet einfach nur die DDR - die gibt es aber nicht mehr, vermutlich länger nicht, als du auf der Welt bist. In den neunzigern und den 2000ern hieß es auch immer noch sehr schön „die neuen Bundesländer“. Der Ausdruck ist auch völlig okay, bringt er doch auch zum Ausdruck, dass man wieder eines ist und zusammen ist, was zusammen gehört.

Der Ausdruck Osten hat auch wenig mit Geografie zu tun - denn dann könnte auch Bayern dazu zählen, bzw. Brandenburg zu Norddeutschland, aber damit wird immer ganz gezielt auf die neuen Bundesländer angespielt, um nichts anderes geht es dabei. Ein in meinen Augen scheußlicher Ausdruck im Jahre 2024.

Nun zu deiner Frage: Tendenziell juckt das die Leute da genauso wenig, wie in den alten Bundesländern. Ja, es gibt einen höheren AfD Anteil, aber den gibt es hauptsächlich wegen der Flüchtlingspolitik. Dafür ist, gerade auf dem Land, der Anteil an Ausländern niedriger - und gerade die sehr meinungsstarken Anhänger des Islams (ich möchte das nicht generalisieren, aber es kommt nun mal vor) haben oftmals eher etwas gegen diesen liberalen queeren Lebensstil, als alteingesessene Deutsche, die sich irgendwie abgehängt und nicht ernst genommen fühlen. Das muss man dabei auch einfach bedenken. Aber an und für sich gilt das selbe, wie überall anders auch: In den Städten ist man liberaler, auf dem Land konservativer. Angst muss man nirgends haben.

Solltest schon in die größeren Städte.. Auf dem Land im Osten ist es deutlich schlimmer.