Wie ist der Satz " Du würdest mich nicht suchen, wenn Du mich nicht schon gefunden hättest ", ( von Blaise Pascal ) genau zu verstehen?

Jede Frage hat bereits eine innere Antwort bereit. Man fragt eigentlich, um diese innere Antwort im Außen bestätigt zu bekommen.

So geht jede Suche von einem inneren Bild von dem, was man sucht, aus.

Deshalb die Aussage, was du im Außen suchst, ist in deinem Inneren bereits vorhanden (du hast es bereits gefunden) und es möchte ins Leben eingebracht werden.

Es gibt eben Menschen, die nach der Wahrheit suchen und ganz tief in sich drin wissen sie eigentlich schon die Wahrheit, sie wollen es sich nur nicht eingestehen.

Zum Beispiel, wer nach Gott sucht, hat ihn eigentlich schon gefunden. Tief in sich drin sagt ihm sein Instinkt das auch, aber er muss sich auch dazu bekennen.

Ich kann die Frage nicht wirklich qualifiziert beantworten, weil ich Pascal nicht gut genug kenne. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass es ihm dabei um Gott geht.

Als Beispiel einer möglichen Erklärung, würde ich einmal den Vaterkomplex heranziehen. Er entsteht häufig gar nicht durch eine extrem enge Bindung an den real existierenden Vater, sondern tritt im Gegenteil gerade bei Menschen auf, die ohne Vater aufgewachsen sind. Unbewusst suchen sie ihr Leben lang nach ihrem Vater und neigen dazu, einen Mann unbewusst als Vater zu sehen, der es gar nicht ist - oder auch Gott.

Nach Carl-Gustav Jung gibt es den allen Menschen eigenen Archetyp "Vater", eine angeborene Wahrnehmungsdisposition eben, jemanden als Vater wahrzunehmen.

Daneben gibt es noch weitere Archetypen. Unbewusst habe ich dabei gefunden, was ich in der Realität suche.

wer sich vorgeburtlich mit einem anderen in der geistwelt getroffen hat, sucht denjenigen mit aller macht wiederzusehen, wenn sich beide wieder auf der erde inkarniert haben.