Wie hoch ist die Arbeitzeit im Consulting, lohnt es sich meinen Master abzubrechen?
Hallo. Ich bin 23 und im 1. Master Semester. Ich studiere Data Science. Meinen Bachelor habe ich in Mathematik erworben. Jetzt überlege ich den Master abzubrechen, da es mir doch nicht so viel spaß macht wie ich erhoffte und ich lieber Geld verdienen will. Leider weiß ich nicht sonst wo ich mit meinen Bachelor hin will, außer ins Consulting. Hatte bisher nur ein 2 Monatiges Praktikum in Data Analytics. Was würdet ihr mir empfehlen? Wie sind die Arbeitszeiten im Consulting? Lohnt sich das?
4 Antworten
Ich bin Consultant bei einer großen Tech Firma und mache Technologieberatung, Planung und Softwareentwicklung bei Großkunden und habe mich gegen einen Master entschieden.
Während des Studiums habe ich gearbeitet und hatte zuletzt das Gefühl, dass mir meine Profs nichts nennenswertes mehr beibringen könnten, was ich nicht schon gesehen habe. Soviel zum Grund.
Gibt es monetäre Einschränkungen? Nicht wirklich. Vielleicht beim Einstellungsgehalt. Aber hier muss man bedenken, dass ein Master entsprechend später anfangen würde und man somit einen gewissen Vorsprung hat, auch für Beförderungen.
Nun zum Job selbst. Ich kann dir auf die Zeitfrage nicht antworten. Es gibt Firmen, die erwarten 40h/Woche beim Kunden vorort. Dann ists ein Knochenjob.
Ich persönlich habe ein Jahres-Stundenziel. Es ist realistisch und ich sollte es erreichen. Natürlich gibt es stressige Wochen, Kunden- und Auslieferungsfristen. Aber dann gibt es auch wieder Tage, an denen ich sagen kann, ich mach jetzt mal um 14 Uhr Schluss.
Je nach Branche gehört Reisen selbstverständlich dazu.
Letzter Punkt: Man muss es schon wollen und können. Letztlich kann man einen guten Consultant mit einem Doktor vergleichen. Der Patient klagt sein Leid und man muss ihm helfen.
Es reicht aber bei weitem nicht das passende Medikament aus dem Regal zu ziehen und vorzuschlagen.
Man muss ihm zeigen, dass man das Problem verstanden hat. Ihm erklären was eine mögliche Linderung oder gar Lösung des Problems wäre und ggf. welche Produkte ihm helfen könnten. Wenn die dann noch im eigenen Regal stehen, und der Kunde hinterher glücklich ist, dann ists perfekt und der Kunde kommt gerne wieder.
Wichtig ist allerdings Vertrauen und keine falschen Versprechungen. Ein Kunde, dem geholfen wird, kommt wieder und es ist für alle ein Gewinn.
Kurzum, man muss als Consultant den Schmerz der Kunden verstehen und genau hier helfen. Und oft ist die Lösung nicht dort wo der Kunde sie vermutet. Die Consultant Herausforderung ist also die Identifizierung des eigentlichen Problems, die Erläuterung des Problems sowie der Lösung und Vertrauenserhalt des Kunden.
Klingt einfach, kann jedoch nicht jeder.
Wenn du das möchtest, dann kann es ein cooler und erfüllender Job sein.
das ist kein nine to five Job. Es fallen viele Reisen und auswärtige Übernachtungen an. Familie, Freunde und Hobbies geraten oft ins hintertreffen. Das muss man mögen.
Mein Sohn macht das, und auch wenn an gut verdient, es bleibt vieles auf der Stracke.
Vom Consulting liest und hört man regelmäßig, dass man dort einen Knochenjob mit unbezahlt als normal vorausgesetzten Überstunden ausübt, der früher oder später quasi zwangsweise im Burnout endet. Und das meist unter dem Joch einer "ich Chef, du nix" Hackordnung.
Dafür würde ich definitiv kein Masterstudium abbrechen.
Ich habe gehört die Lernkurve ist da sehr steil, lohnt es sich dann eine werkstudenten stelle in diesen Bereich?
Tatsächlich sind Arbeitstage mit 10 bis 12, sogar 14 Stunden im Consulting, aber auch in anderen typischen Hochkaräter-Branchen wie dem Investmentbanking oder in den Großkanzleien eher die Regel als die Ausnahme.
Wie viel arbeitet dein Sohn im schnitt pro woche? Kannst du ihn bitte fragen