Psychologie Bachelor of Arts/Science Unterschied?
Ich studiere Psychologie und bekomme den Bachelor of Arts. Das hat mir jetzt etwas zu denken gegeben, weil es sich bei den meisten Master Studiengängen in diesem Gebiet um Master of Science handelt.
Was für Vorteile hat der B.A.? Kann ich mit einem B.A. einen Master of Science erwerben? Und was sind die Unterschiede zwischen einem B.A. und B.Sc. Psychologie? Gibt es im Studium inhaltlich viele Differenzen?
Danke schonmal im vorraus.
1 Antwort
Uff, schwieriges und lange diskutiertes Thema. Also: Es gibt in Deutschland zwei Gesellschaften, die die Psychologen vertreten. Eine davon ist der "Bund Deutscher Psychologen". Hier wird auch festgelegt, welche Schulen der Psychologie anerkannt werden und welche nicht.
Und jetzt die andere Geschichte: Um 1900 hat Wilhelm Wundt endlich eine wissenschaftliche Anerkennung für die Psychologie erlangt, indem er Experimente durchführte und gewisse Dinge "errechnet" hat bzw. "messen" konnte (was für eine Wissenschaft notwendig war). Seitdem sind die Psychologen total geil darauf, Wissenschaftler zu sein und seitdem ist die Mainstream-Psychologie auch nur von Mathematikern und Ärzten weiterentwickelt worden. Seitdem war sie jedoch auch IMMER ein Universitätsstudium. und wie gesagt: da waren die Psychologen alle sehr geil drauf. Und das ist heute immernoch so. Der BDP möchte bestimmen, welche auserwählten Studiengänge wissenschaftliche genug sind und möchte am liebsten nur Universitäten dort sehen.
Nach dem Bologna-Prozess müssen jedoch Uni- und FH-Abschlüsse gleich viel wert sein. Also musste der BDP eine Möglichkeit schaffen, auch die Fachhochschulen anzuerkennen. Dazu sind gewisse Anspruchs-Leitlinien vom BDP für Hochschulen geschrieben worden - wer diese erfüllt, wird vom BDP anerkannt. Das ist dann meist auch ein Bachelor of Science. Und mit einem Bsc kann man auch einen Master of Science machen. Die Crux kommt jedoch danach: Wer Therapeut werden will, der muss nach dem Studium eine Ausbildung machen - und zu diesen Ausbildungen werden oftmals nur Bachelorabsolventen von Unis genommen. So viel dazu.
Du wirst mit einem Bachelor of Arts schlechte Karten haben. Studierst Du an einer FH? Studierst Du an einer Privaten? Wenn es Dir irgendwie möglich ist, solltest Du über einen Wechsel nachdenken, wenn Du Psychotherapeut werden willst. Solltest Du an einer privaten Hochschule sein: es gibt auch private Hochschulen mit Uni-Status. Kommentier' ruhig einfach hier drunter...
Hallo noch mal,
also mit England kenne ich mich nicht aus, muss ich sagen. America weiß ich, dass der Bachelor in dort meist ein Jahr länger geht und es deshalb Komplikationen zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Hochschulabschluss-System gibt. Ich würde in Europa bleiben. Nach dem Bologna-Prozess würde ich vorerst auch keine Unterscheidungen zwischen einem britischen und einem dt. Bachelor of Arts machen.
Wie auch immer ich mir Deinen Fall vor Augen hoch und runter dekliniere, würde ich Dir folgendes empfehlen: Entweder Du suchst eine Deutsche Fachhochschule mit Bachelor of Science, die vom BDP akzeptiert ist und auch akkreditiert ist oder aber Du versuchst in Hessen einen Studienplatz zu bekommen - dort kommt man auch mit Fachabi und Co an die Uni. Guck dabei, dass Du möglichst viele Module anrechnen lassen kannst. Im Zweifel: Im Prüfungswesen anrufen und Mail schreiben
Zweite Möglichkeit: Du suchst Dir eine dt. Privat-Uni. Auch hier gibts welche, die man sich leisten kann (ggf. Studienkredit). Aber irgendwie würde ich versuchen, definitiv in einen Bachelor of Science zu kommen - denn es ist nichts beschissener, als am Ende zu bereuen, es NICHT getan zu haben... Hab auch grad noch mal in ein Verzeichnis geguckt: Anerkannt wird der Bachelor of Arts auch nur als Nebenfach... http://www.studieren-psychologie.de/33,1,62,bachelor_uni.html
Erstmal vielen Dank für deine Antwort ! :)
Ich studiere zurzeit auf einer privaten Universität im Ausland und das auch mit vielem Hin und Her, weil ich "nur" meine Fachhochschulreife besitze. Also ist ein Wechsel auf eine andere Privat Uni auszuschließen, denke ich.
Ich würde gerne in Zukunft eine klinische Psychologin werden, benötige dafür jedoch die von dir genannte Ausbildung. Dass die FH schlechte Karten hat, hab ich mir schon gedacht, deshalb ist ein Wechsel doch auch in eine FH nicht grade gut oder? Es kommt mir zumindest wie ein Rückschritt vor, von einer Uni auf eine FH zu wechseln..
Ich habe auch schon mit meinem Professeur über meinen Bachelor of Arts geredet, er redet mir den Bachelor of Arts gut, vorallem weil unsere Schule nun auch mit der Harvard Medical School kooperieren soll.
Aber alle anderen Quellen, loben ständig den Bachelor of Science.
Weißt du zufällig was für eine Rolle der Bachelor in anderen Ländern wie England und den Vereinigten Staaten spielt? Und was ich in Deutschland schlimmsten Falls mit dem Bachelor of Arts anstellen könnte ..?