Wie heißt der Eis-Titan aus der griechischen Mythologie?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Der gemeinte Eis-Titan ist Hydros, aber in der antiken griechischen Mythologie gibt es keinen solchen Titanen und auch nicht die 3 anderen in der Fragenbeschreibung genannten Titanen.

Die Titanen der Frage sind nicht aus der antiken griechischen Mythologie, sondern moderne Erfindungen im Zusammenhang mit dem Zeichentrickfilm Hercules (1997) und der Zeichentrickfilmserie Hercules (englisch: Hercules: the animated series, 1998 - 1999). Der griechische Name des Heros und Halbgottes ist Herakles (Ἡρακλῆς).

Bei den 4 erfundenen Titanen scheint ein Bezug zur antiken Vier-Elemente-Lehre (Feuer, Wasser, Erde und Luft als Grundelemente der Welt) vorzuliegen.

Hydros hat in seinem Namen einen Bezug zu Wasser und Eis ist Wasser (gefrorenes) in einem bestimmten Aggregatzustand (als Festkörper).

ὕδρος (hydros; grammatikalisch Maskulinum) ist in der altgriechischen Sprache Bezeichnung für eine Wasserschlange und für eine kleines Wassertier. Eine Wasserschlange der griechischen Mythologie wird Hydra (Ὕδρα; grammatikalisch Femininum) von Lerna genannt, ein Ungeheurer, das von Herakles getötet wird.

ὕδωρ (hydor) ist das Wort für Wasser.

Nach Damaskios, Ἀπορίαι καὶ λύσεις περὶ τῶν πρώτων ἀρχῶν (Aporiai kai lyseis peri ton proton archon; Schwierigkeiten/Zweifel und Lösungen hinsichtlich der ersten Prinzipien/Ursprünge/Anfänge; lateinischer Titel: Dubitationes et solutione de primis principiis/Quaestiones de primis principiis) 123 (III 160, 17 Westerink) und Athenagoras, Πρεσβεία περὶ Χριστιανῶν (Presbeia peri Christianon; Gesandtschaft/Bittschrift für die Christen; lateinischer Titel: Legatio sive supplicatio pro Christianis) 18, 3 - 6 (128 Pouderon) = Orphicorum et Orphicis similium testimonia et fragmenta 75 F Bernabé und Orphicorum fragmenta 54 und 57 Kern sind in einer Fassung (von Hieronymos und Hellanikos) der orphischen Theogonie und Kosmogonie ὕδωρ (hydor; Wasser) und ὕλη (hyle; Stoff), die zu Erde wird, Ursprünge, aus denen anderes hervorgeht.

Lythos ist offensichtlich auf das griechische Wort λίθος (lithos) = Stein bezogen.

Pyros ist offensichtlich auf das griechische Wort πῦρ (pyr) = Feuer bezogen. Der athenische Dichter Aischylos hat über den Titanen Prometheus unter anderem ein Drama mit dem Titel Προμηθεὺς Πυρφόρος (Prometheus Pyrphoros; Prometheus Feuerträger/Feuerbringer) geschrieben, von dem aber fast nichts erhalten ist.

Stratos als Wind-Titan ist vielleicht mit irgendeinem Bezug zur Stratosphäre so genannt, deren erster Wortbestandteil allerdings aus der lateinischen Sprache stammt (stratum = Decke, Bedeckung, Lager, Schicht; sternere = hinbreiten, hinstreuen, bedecken; griechisch στρατός = Lager; Heer).

Die Titanen Τιτάνες (Titanes) der griechischen Mythologie sind ursprünglich urtümliche Gottheiten, ein älteres Göttergeschlecht, eine Generation vor Zeus und seinen Geschwistern.

Bei den antiken Autoren ist die Anzahl und Zusammensetzung dieser Gruppe nicht immer ganz gleich.

Zusätzlich zu den Kindern der Gaia und des Uranos/Ouranos wird auch ein Teil ihrer Nachkommen zu den Titanen gerechnet wie Astraios, Prometheus, Sykeus, Pallas, Atlas.

Spätere Autoren bringen teilweise Titanen und Giganten durcheinander.

Nach Hesiod, Theogonie (Θεογονία [Theogonia]) 132 – 138 gebiert Gaia Γαῖα; Erde) aus der Verbindung mit ihrem Sohn Uranos/Ouranos (Οὐρανός; Himmel) unter anderem die Titanen und Titaninnen:

Okeanos (Ὠκεανός)

Koios (Κοῖος)

Kreios (Κρεῖος)

Iapetos (Ἰαπετός)

Hyperion (Ὑπερίων)

Theia (Θεία)

Rheia (Ῥεία)

Mneomsyne (Μνημοσύνη)

Themis (Θέμις)

Phoibe (Φοίβη)

Tethys (Τηθύς)

Es gibt über die Titanen eine Vorstellung als Verkörperung von ziemlich wilden und rohen Naturgewalten (wobei Mnemosyne als eine die Erinnerung personifizierende Abstraktion nicht hineinpaßt), denen die olympischen Götter eine geregelte Ordnung entgegenstellen. Im «Titanenkampf» (Τιτανομαχία [Titanomachia]) kämpft Zeus, Sohn des Kronos und der Rheia, mit seinen Geschwistern und weiteren Verbündeten - unter anderem die drei Kyklopen (Κύκλωπες) Brontes (Βρόντης; »Donnerer«), Steropes (Στερόπης; »Blitzer«) und Arges (Ἄργης; »Strahler«) und die drei Hunderthändigen (Ἑκατόγχειρες [Hekatoncheires]) Kottos (Κόττος), Briareos (Βριάρεως) und Gyes (Γύης) – gegen Kronos und diesen unterstützende Titanen um die Weltherrschaft.

Die am Kampf beteiligten und am Ende unterlegenen Titanen werden im Tartaros gefangengehalten.#

Nach einer Darstellung bindet Zeus schließlich die Titanen los: Pindar, Pythische Ode 4, 291; Aischylos, Πϱομηϑεὺς λυόμενος (Prometheus lyomenos, Der befreite/gelöste Prometheus; lateinischer Titel: Prometheus liberatus), wo die Titanen den Chor bilden


supergamerxd 
Beitragsersteller
 10.09.2015, 23:54

Danke ich hatte als kleines Kind tatsächlich den Film Hercules gesehen und dadurch traf ich auch das erste mal auf diese Titanen. Aber später fande ich die selben Titanen in dem Spiel "Social Empires" wodurch ich das erste mal dachte das diese wirklich zur Mythologie gehören und nicht eine Erfindung von Disney.

1

Hallo,

ich weiß nicht, woher Du Deine Informationen hast. Die Titanen, zwölf an der Zahl, waren die Kinder der Gaia und ihres Sohnes Uranos, der Erde und des Himmels also. Ihre Namen lauteten:

Okeanos, Koios, Kreios, Hyperion, Iapetos, Theia, Rhea, Klymene, Themis, Mnemosyne, Phoibe, Tethys und Kronos. 

Rhea und Kronos waren die ersten und wichtigsten. Kronos entmannte auf Bitten der Gaia seinen Vater Uranos, weil dieser die hundertarmigen Riesen, die sie noch gebären wollte, mit seinem Phallus immer wieder in den Mutterleib zurückstieß. Kronos schnitt also das Glied seines Vaters mit einer Sichel ab (Freud läßt grüßen). Aus den Blutstropfen, die auf die Erde fielen, entstanden u.a. die Erinnyen, die furchtbaren Rachegöttinnen, die Verbrecher ohne Gnade verfolgen. Aus dem abgeschnittenen Glied, das ins Meer fiel und in dem sich gerade Samen befand, entstand aus der Verbindung dieses Samens mit dem Meerwasser Schaum, der auf Zypern an den Strand gespült wurde. Aus ihm ging Aphrodite, die Schaumgeborene und Göttin der Schönheit, hervor. 

Nach dem Sieg des Kronos über Uranos kamen die Riesen zwar zur Welt, wurden von ihrem Bruder Kronos aber direkt in den Tartaros hinabgestoßen. Kronos heiratete seine Schwester Rhea. Ihre Kinder waren die ersten der olympischen Götter, deren Anführer Zeus war.

Weil dem Kronos geweissagt worden war, daß einer seiner Söhne ihm ein ähnliches Schicksal wie er seinem Vater bereiten würde, fraß er seine Kinder kurz nach deren Geburt auf. Einer aber konnte entkommen, weil er rechtzeitig versteckt worden war: Zeus, der Oberste der olympischen Götter, befreite mittels eines Brechmittels seine Geschwister aus dem Magen des Kronos. Aber auch Zeus machte sich des Kannibalismus' schuldig. Er verschlang seine schwangere Geliebte Metis, eine Nymphe. Nach dieser Tat spaltete ihm sein Sohn Hephaistos, Gott des Feuers und der Schmiedekunst,  den Schädel; diesem entstieg die Göttin Athene in voller Rüstung. Abgesehen davon, daß Zeus auf diese Weise wieder einmal Vater wurde, hat ihm das Schädelspalten anscheinend nicht weiter geschadet. So ein Kratzer wirft einen echten Kerl nicht um.

In der Titanenschlacht, der Titanomachie, verbündeten sich die olympischen Götter gegen die Generation ihrer Eltern mit den hundertarmigen Riesen und verbannten die Titanen in den Tartaros.

Herzliche Grüße,

Willy