Wie heißt das Gegenteil von Aufschieberitis?

5 Antworten

"...womöglich viel früher als er eigentlich müsste."

Ich glaube nicht, dass es dieses Phänomen überhaupt gibt,
denn solche "Dinge" = Aufgaben, wie du sie skizzierst,  sind ja in der Regel innerhalb einer Frist zu erledigen.

Es müsste bei dir also heißen:"...früher als er eigentlich spätestens müsste."

Das heißt doch nichts anderes, als dass er sie beizeiten erledigt (da zu früh gar nicht geht) und nicht auf den letzten Drücker. Er erspart sich also Dauerdruck und Stress in letzter Minute, handelt also eher rational.

Es mag ja so etwas wie Selbstmord aus Angst vor dem Sterben geben, aber einen allgemeinen Begriff für die (vor?)zeitige Erledigung von Unangenehmem wirst du wohl vergeblich suchen - zumal vieles davon an von außen gesetzten Terminen hängt.

Du kannst z. B. als Schüler eine Klassenarbeit nicht schon mal zwei Wochen früher schreiben, aber vorbereiten kannst du dich darauf eigentlich nie zu früh.

Ich kenne z. B. niemanden, der ein selten mögliches Rendezvous mit einer großen Liebe um mehrere Wochen verschiebt, weil er - aus freien Stücken - gerade an diesem einen Tag, wo das Wiedersehen möglich wäre, unbedingt sein Zimmer aufräumen muss. Das ginge schon in Richtung Zwangscharakter (wobei von der Sache her ja auch nicht klar wäre, was das seelisch Belastendere wäre).

Allenfalls könnte ich hier einen sehr, aber wirklich sehr spezifischen Mangel an Resilienz (um einen Modebegriff der Psychologie ins Spiel zu bringen) sehen - also in diesem Fall einen Mangel, eine gewisse Drucksituation über einen längeren Zeitraum auszuhalten.


Rachull 
Beitragsersteller
 12.10.2016, 16:50

Hallo, danke für deine Antwort. Das Phänomen, dessen Existenz du bezweifelst, gibt es. Ich selbst leide darunter. :-)
Lästige Aufgaben gibt es ja nicht nur auf der Arbeit sondern auch im Privaten. Dort gibt es oft keine Frist bis zu der etwas zu erledigen ist. Wenn man die Erledigung solcher Aufgaben ständig vorzieht, gewissermaßen auf Vorrat arbeitet, kann das nervig sein. Es hat einen Zwangscharakter.

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Adjektive: vorschnell, überstürzt, voreilend gehorsam, übereifrig, rührig, emsig, rastlos....


Rachull 
Beitragsersteller
 12.10.2016, 14:18

Ich glaube, das trifft es auch nicht. Ein Prokrastinator ist ja nicht faul oder phlegmatisch. Er kann ein total fleißiger und aktinistischer Mensch sein. Er drückt sich nur vor Dingen, die ihn belasten, von denen er annimmt, dass er sie nicht packt. Das Aufschieben ist eine Zwangshandlung, oft aus Angst geboren. Versagensangst. 

Und das Gegenteil von Aufschieben, also das ständige Vorziehen, ist ebenso zwanghaft. Wer darunter leidet, glaubt zum Beispiel, dass er etwas vergessen könnte, wenn er es nicht sofort macht, oder ihn belastet einfach der Gedanken am nächsten Tag oder in ein paar Stunden noch etwas machen zu müssen.  

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Bswss  12.10.2016, 14:20
@Rachull

Wie bei nahzeu ALLEN so genannten Synonymen:

Keins passt 100%ig, und manchmal gibt es das gesuchte Wort tatsächlich nicht. 

Für mich ein Prokrastinator eher jemand, der kein Zeitgefühl hat und/oder lieber immer das tut, was ihm mehr Spaß macht als das, was er machen MUSS.

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Vllt impulsiv, er denkt etwas und handelt sofort.

1) Angsthase.

2) Zwängler.

:-)


Das Gegenteil von Verschieben wäre:

  • Vorziehen

oder

  • Vorverlegen