Wie hat sich eine simulierte Gitarre auf dem C64 angehört?

3 Antworten

Diesen Commodore hatte ich nie. Ich habe Mitte der 80er mit dem Atari angefangen & Steinberg 24.

Dann die MIDI Geschichte. Die Gitarren klangen damals nicht so gut.

Neue DAW wie Cubase LE 11 AI haben bessere Modeling bzw. Samples. E-Gitarren klingen mittlerweile auch ganz passabel mit Distortion

Der Soundchip war für nicht Musik Profigeräte sehr gut. Der hatte 3 unabhängige Kanäle (leider auf Mono gemischt) die verschiedene Wellenformen und Filter erzeugen konnten.

Die Wellenformen Rechteck, Dreieck/Sägezahn, Sinus und Rauschen (Pseudo Zufall) wurden digital erzeugt und waren für damalige Verhältnisse unheimlich Präzise.

Da die drei Kanäle digital erzeugt werden, kann man mit Großem Aufwand den Phasenbezug der Signale steuern und so durch mischen mehrerer Kanäle sehr realistische Instrumente erzeugen. Aber dann hat man keine Kanäle mehr um andere Instrumente zu spielen. Dazu kommt, dass der C64 dann stark mit dem Soundchip beschäftigt ist und kaum etwas anderes machen kann. Also nur was für Demos. Bei Spielen musste der Sound dann sehr einfach gehalten sein.

Man konnte auch einen 2. SID als Modul anstecken oder in den C64 hinein basteln. Um den zu steuern gab es einige Programme und so hatte man insgesamt 6 Kanäle bzw. Stereo.

Man konnte auch mehr einbauen, hier z.B. 8 Stück für 24 Kanäle.

https://www.youtube.com/watch?v=dS54xJOo6Ic

Dafür gab es dann natürlich keine fertige Software.

Der erste SID hatte einen Designfehler. Änderte man die Lautstärke (4-bit auflösung), knackste der SID entsprechend laut. Durch schnelles schalten der Lautstärke konnte man die Knackser zu einer Digisoundausgabe machen. Damit konnte der C64 mangels RAM nur ein paar Worte sagen oder wenige Sekunden "WAV" abspielen.

Beim C64-II wurde das behoben, aber da benutzen das schon viele Spiele für Spezialeffekte die man auf dem C64-II nicht hören konnte. Daher haben die dann beid er 3. Version (C64-G) das Knacken wieder eingebaut, dafür die Filterkondensatoren verändert. So gibt es 3 stark unterschiedlich klingende C64 Versionen. Demos sind fast immer für den C64-I geschrieben und klingen auf dem G sehr schlecht, auf dem IIer noch recht gut aber ohne Digisounds.

Hat man eine REU (RAM expansion Unit) mit vielen Megabyte, dann kann man auf dem C64 sogar Videos und Digitalmusik abspielen! Die Original REu gab es zwar mit nur 512kB, konnte aber 16MB verwalten. Durch auflöten von mehr RAM Chips konnte man die also stark erweitern. Heutzutage sind 16MB REU für wenig Geld möglich. Oder man benutzt z.B. die Ultimate Cartridge die die REU emuliert. Die REU hat einen DMA, kann ihre Daten selbsttätig in den C64 kopieren. Aber nicht nur in das RAM sondern auch in den Videochip und Soundchip. Und das ein vielfaches schneller als die CPU das könnte. Damit sind dann Videos und Digital Audio möglich. Eine Variante nennt sich "Nuvie"

https://www.youtube.com/watch?v=cwq-l4HeeNk

https://www.youtube.com/watch?v=KsvYwEXGtw8

Leider haben die SID Sounds. Das einzige mit Digitalsound das ich auf YT gefunden habe ist das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=p1AcupYCP1g

Woher ich das weiß:Hobby

Zum Beispiel so:

http://www.vgmpf.com/Wiki/images/9/9a/08_-_Wizball_-_C64_-_Game_Over.ogg

Der Soundchip des C64 hatte keine Möglichkeit, einen Gitarrensound zu simulieren.
Was man halt machen konnte, war die Spielweise der Gitarre nachzuahmen und so eine Ähnlichkeit herzustellen.
In dem Beispiel ist das mit dem Bending relativ gut gelungen.


freeentertainer 
Beitragsersteller
 23.02.2023, 20:49

Jo, eine E-Gitarre wird erreicht!

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