Wie habt Ihr die Einschläferung Eures Tieres verkraftet? Habe ein Trauma davon erlitten. Sehe immer die Bilder vor mir.?

15 Antworten

Mein Hund wurde 2013 eingeschläfert. Ich bin zwar mit zum Tierarzt aber bin raus gegangen als es so weit war. Es tut mir heute noch sehr weh und es gibt Momente wo ich denke "er hätte jetzt das gemacht, er würde jetzt dort liegen". Du musst einfach daran denken, dass du einen großen gefallen für dein Tier getan hast. Es war die richtige Entscheidung und dein Tier muss jetzt nicht mehr leiden. Irgendwann wird es besser und denk einfach an die schönen Momente, wenn dir die Bilder in den Kopf kommen.

Sehr gut - jedes mal.

In meinem langen Leben habe ich viele Hunde und Katzen einschläfern lassen und jedes meiner Tiere starb in meinen Armen. Ich bin ein verantwortungsbereiter Tierhalter und das Einschläfern erspart dem Tier eine Verlängerung von Leid, und da ich die Bezugsperson war und bin starben sie in meinen Armen ruhig und friedlich. Das war ich ihnen schuldig, ich habe jedes Einzelne begleitet bis zuletzt. Und habe nach seinem Tod ein anderes Tier aus dem Tierheim zu mir genommen um dann diesem noch ein paar schöne Tage und Jahre zu geben. Das Leben ist endlich, für Tier und Mensch, ist man sich dessen bewußt gibt es keinen Platz für "Traumata".

Seit ich alt bin, Rentner nehme ich bewußt alte Katzen aus dem Tierheim, die sonst niemand mehr haben will. Bei mir finden sie noch einmal ein Zu Hause bevor sie sterben, und wenn es nur für ein paar Monate ist. Dieser letzte Lebensabschnitt aber ist schön für sie.


Zaubermaus1970 
Beitragsersteller
 20.12.2019, 09:12

Lieber Yggdrasil3001,

vielen Dank für deine Nachricht. Es ist sehr schön, wenn Du Tiere ein Zuhause schenkst auch mit dem Wissen, dass es vielleicht nur ein paar Monate sind.

Ich habe mit meinem Kater 13 Jahre zusammengelebt. Dann habe ich beim Tierarzt die Diagnose Zungentumor(Plattenepithelkarzinom),inoperabel erhalten. Ein Schock für mich. Leider konnte er nach kurzer Zeit immer weniger Fressen. Er sabberte stark und am Schluß konnte er seiner Körperpflege nicht mehr nachkommen. Laut Tierarzt war aus medizinischer Sicht nichts mehr möglich. Ich sollte mit ihm kommen wenn das Leid zu groß ist . Es war so schwierig, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Woran hast Du das bei deinen Tieren erkannt.

Als Sie ihm dann bei der Euthanasie die Narkosespritze gegeben haben hat er so sehr aufgeschrien und dabei lief Blut aus seinem Mund. Diese Bilder kann ich nicht verkraften. Hat es bei Dir Zwischenfälle bei der Einschläferung gegeben.

Es ist so schwer in loszulassen.....

Indem man akzeptiert, dass der Tod einfach dazu gehört.


Zaubermaus1970 
Beitragsersteller
 20.12.2019, 08:40

Aber der Tod kam ja in diesen Fall künstlich herbeigeführt. Das macht mir so Probleme

MaryLynn87  20.12.2019, 08:41
@Zaubermaus1970

So ein Unsinn.

Es wurden Schmerzen erspart. Das ist alles.

Daran ist nichts künstlich.

Saya85  20.12.2019, 08:55
@Zaubermaus1970

das hält nur ein paar Monate an, am Anfang denkt man noch man ist schuldig und der verräter, aber wenn man lernt das es sein musste, das man schlauer ist, und versteht wieso , man es tun musste, dann wirds leichter. tierärzte schläfern nur ein wenn kein Weg zur Heilung möglich ist. Niemals wenn sie wissen das Tier kann man wieder gesund bekommen. Somit hast du geholfen zu erlösen. Tiere können nicht reden, sie fressen den Schmerz in sich hinein. DAs ist von der Natur so vorgesehn um Feinden nicht zu zeigen wann sie angreifbar sind. Sei froh das er nicht weggelaufen ist und dann vom Auto überfahren wurde oder irgendwo schwer krank elendig allein starb. DU konntest eingreifen, und ein friedliches einschlafen ermöglichen. auch bei menschen gibt es tausende die lieber erlöst werden wollen, statt noch 5 Jahre mit einem Hirntumor und extremen Schmerzmedikamenten dahin zu vegetieren.

Weiß nicht, ob das hierher gehört. Mein Kater (Devon Rex) starb sehr plötzlich, er hatte einen Lymphdrüsenkrebs, ausgelöst durch Melanome.

Als ich in der U-Bahn saß, eine Station vor zu Hause, erreichte mich der Anruf der Tierärztin, die mir die Diagnose nach Blutuntersuchung mitteilte.

Eine Minute später rief mich meine F an und sagt, ich möge bitte schnell nach Hause kommen, mein Kater wäre umgefallen, es gehe ihm ganz dreckig.

Ich bin heimgeflitzt und fand ihn, nur noch jeden fünften Zug atmend.

Ich habe ihm nicht die Fahrt zugemutet, er starb 40 Minuten später auf meinem Schoß.

Das ist vier Jahre her. Mir kommen jetzt noch die Tränen, während ich das schreibe und mich erinnere. Ich bin aber froh, dass ich bei ihm sein konnte bis zum letzen Atemzug. Aber vergessen werde ich das nie.

Ich habe meinen geliebten Kater vor 2 Wochen einschläfern lassen. Vor 3 Monaten war die Diagnose Zystennieren. Er fraß immer weniger, hat nachts gezittert, sich mehr zurück gezogen und wurde unsicher mit den Hinterbeinen. Ich wollte ihn nicht verhungern lassen und bin dann nach 2 Wochen Infusionen in die Tierklinik mit der Hoffnung ihn nochmal zu stabilisieren. Der Tierarzt stellte dort auch noch den Verdacht auf Tumor in den Nieren neben den Zysten und der könne nichts tun. Er meinte sein Zustand würde nur noch schlimmer. Ich hab ihn dann dort einschläfern lassen. Er war zwar schwach aber noch wach im Kopf. Denke mir oft ob das nicht zu früh war, sabbert ich wollte ihn nicht mehr hungern lassen. Leider wurde er in der Tierklinik im Katzengriff mit 1 Spritze Narkosemittel getötet. Es ging nur Sekunden, aber ich mache mir Vorwürfe da er nicht in meinen Armen starb und ich ihn doch nochmal hätte mir nehmen sollen. Die Einschläferung im Katzengriff war traumatisch und brutal für mich. Der Tierarzt hat mir den Ablauf nicht erklärt und ich konnte nicht eingreifen da ich neben mir stand. Letztlich hätte ich mir mehr Gedanken machen sollen wir es sein soll.