Wie haben es damals Atatürk, der Schah von Persien oder der König von Afghanistan geschafft, ihre Länder in kurzer Zeit zu modernisieren?
Medien berichten:
Afghanistans König Mohammed Sahir Shah (1914–2007), der von 1933 bis 1973 im Amt war, förderte die Rechte der Frauen. Im Jahr 1959 wurde der Zwang zum Tragen von Tschador und Schleier abgeschafft. 1963 erhielten die Frauen das Wahlrecht. [...] 1973 putschte sich ein Cousin des Königs mit Hilfe der Militärs an die Macht. Sahir Shah dankte ab. Die Ära der Modernität war in Afghanistan zu Ende.
Ruft ruhig die verlinkte Seite auf. Dort seht ihr Bilder der Zeit.
Wie kann es sein, dass die damaligen Herrscher ihrer Länder in so kurzer Zeit modernisieren konnten? Die Türkei unter Atatürk war nicht so islamistisch wie die erdoganische Türkei. Persien unter dem Schah war modern und kein Terrorstaat. Afghanistan modernisiert sich.
Warum konnten die Herrscher das Land modernisieren, aber der Westen schafft das in 20 Jahren nicht? Was haben die Herrscher anders gemacht?
5 Antworten
Das ist eine gute Frage.
Eine Teilantwort: Die beiden Herrscher hatten immerhin einen Teil der Gesellschaft hinter sich. "Der Westen" bedeutete - wie auch "die Russen" in Afghanistan - fremde Einflüsse.
Und den Frauen ging es in der Tat um Klassen besser. Die blauen, vergitterten Ganzkörpergefängnisse, genannt Burka, waren tatsächlich seltener in Afghanistan, zumindest in einigen Städten.
In dem sie einen autokratischen Führungsstil geführt haben und die Gegner alle ausgeschalten haben.
Für mich, ganz einfach: Sie haben zu denen gehört, die sie modernisieren wollten, und waren deshalb akzeptiert. - Große Ausnahme: Der Schah, der war eine Marionette der USA und hat auch jede Menge Terror durch seinen Geheimdienst ausüben lassen!
... die Modernisierung des Iran ging auf den frei gewählten Präsidenten des Iran vor dem Schah zurück, der in einer perfiden CIA-Aktion aus dem Amt geputscht wurde
https://de.wikipedia.org/wiki/Mohammad_Mossadegh - IHM war auch die Modernisierung des Iran zu verdanken - nicht dem Schah!
Haben sie wirklich so viel erreicht? Wenn dem so wäre wären sie heute westlich und nicht islamisch. Ich sage das ist ein Märchen westlicher Medien
Du irrst. Kein Märchen.
Die von Said genannten Fakten stimmen.
Natürlich waren Sahir Schah und Reza Pahlavi keine makellosen Lichtgestalten.
Autokratisch, teils mit Brachialgewalt.
Afghanistan hatte eigentlich nur ganz selten mal friedlichere Zeiten. Auch zu Zahir Shahs Zeiten gab’s immer wieder Unruhen wegen Hunger und anderen Problemen. Ich vermute mal, dass das aber nicht gegenüber dem war, wie es heute ist. Und die einfachen Leute sind’s immer, die autokraten und Diktaturen ertragen müssen. Sie zahlen die Zeche. Wie immer und überall. Ich bete für die Afghanen, auf dass Allah ihnen in Zeiten der Finsternis beistehe.
Das ist nicht relevant, aber es interessiert mich, da viele Muslime ja durchaus einen Migrationshintergrund haben. Bist du zum Islam konvertiert?
So ist es, wobei ich vorher nicht religiös war, also nicht konvertiert sondern eingetreten. 1990 zum Sunnitentum, ohne spezielle Ausrichtung auf einen Madhhab, ca. 2004 zur Jaafariyya.
Sehr interessant. Wie kam der Wechsel von den Sunniten zur Schia?
Salafistische, antischiitische Literatur. Ich pflege, mir selber anzuschauen, was da behauptet wurde und bin auf erhellende Erkenntnisse gestoßen, dank dieser Schriften. Das war sicher nicht deren Absicht.
Und als ich erfuhr, dass man im Grunde die Familie des Propheten (s) auszulöschen trachtete, wusste ich, wohin mein Weg geht.
Und wie kam es, dass du seiner Zeit überhaupt zum Islam konvertiert bist. Das ist in Deutschland ja eher selten.
Bin als Atheist in der DDR aufgewachsen. Die Wende brachte es mit sich, dass auch mein Denken offener wurde. Ich hatte schon als pubi ein starkes Interesse an der Kultur islamischer Völker. Irgendwann begriff ich, dass man dann auch den Islam kennen muss, um vieles zu verstehen. … und ich habe festgestellt für mich, dass es einen Schöpfer geben muss, wobei ich die klarsten Antworten im Quran fand. Ich habe mich auch mit der Bibel befasst. Aber der Quran war für mich einfach am klarsten. Autodidaktisch habe ich auch arabisch gelernt. Hilft mir heute sehr. Denn die Übersetzungen geben mitunter nicht die so recht die Feinheiten des Wortes wieder. … Im Oktober 1990 habe ich dann die Shahada ausgesprochen vor Zeugen. … das ganz kurz zu meiner Vita.
Was sagst du zu Afghanistan in den 60er Jahren?