Wie haben die Frauen früher ihre langen Kleider sauber bekommen?

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Das war natürlich ein großes Problem. Dem konnte man aber nur begrenzt beikommen:

  • die Stoffe an sich waren mit Sicherheit nicht so fein und empfindlich wie heute
  • ich glaube nicht, dass man jeden Tag ein neues Kleid nehmen konnte - die kosteten ja auch Geld und der Waschvorgang war aufwändig.

Zum Reinigen (wir hatten in unserer Familie so was) gab es etwas Ähnliches wie eine Waschmaschine. Aber:Maschine - weit gefehlt - das war manuell.

Das war ein großer Waschzuber, der auf dem Boden oberhalb eines Holzofens befestigt war. Man füllte da Wasser rein, hat den Ofen angeheizt (genauso wie die Holz-Badeboiler) und hat ihn auf die passende Temperatur gebracht. Dann die Klamotten mit Seife (na ja - so ähnlich wie das heutige Waschpulver, aber das gab es ja noch nicht) rein und dann mit einer Art Pümpel (entfernt ähnlich denen, mit denen man die Abflüsse freipümpelt) kräftig gepümpelt. Weichspüler wäre Essig gewesen. Danach ausspülen und das war es. Deswegen: die Klamotten waren robuster - 30 Grad und 40 Grad - das war schwierig.

Die Sachen mussten natürlich adrett gebügelt werden. Also: Bügeleisen her (aber ohne (!) Strom). Die konnte man aufklappen und glühende Kohlen aus dem Herd reinfüllen. Wenn das dann die passende Temperatur hatte, konnte man bügeln. So eines hatten wir auch noch - leider ist es verloren gegangen.

Das müsste so ungefähr der Stand Anfang des 20ten Jahrhunderts gewesen sein. So ungefähr vor dem Krieg.

Vorher natürlich: die Wascherei per Waschbrett mit Seife am Bach - aber pah - da waren wir moderner. Allerdings: das, was wir hatten, waren Überbleibsel aus der alten Bauernzeit. Im Echt-Einsatz hatten wir es nicht. Nur der Holz-Badeboiler war noch in Betrieb.


Trullalla56 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 22:09

Als ich Kind war, da hatte meine Mutter einen sehr großen Holzbottich, darin wurde die Wäsche auch mit einem Herd (wo der Bottich drauf stand, auf Temperatur gebracht, später hatte meine Mutter eine Holzwaschmaschine mit Handbetrieb. Der Bottich war vielseitig, der wurde auch beim Schlachten benötigt

norbertk62  25.09.2024, 22:11
@Trullalla56

Stimmt - ich entsinne mich, wenn man keinen hatte, dann wurden die Kleinkinder in einer Wanne auf dem Tisch gebadet - ansonsten wäre auch so ein Bottich gegangen - wir hatten da aber schon Plastich.

Wahrscheinlich mit dem Waschbrett irgendwo am Fluss oder im Zuber sauber schrubben. Ein Hoch auf die moderne Zeit und die Waschmaschine.


Trullalla56 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 22:03

Ich möchte meine WM auch nicht mehr her geben aber ich habe auch mal damit angefangen mit einem Waschbrett

norbertk62  25.09.2024, 22:07
@Trullalla56

Nee - Waschbretter nimmt man doch zum Musikmachen - das machst du falsch. Das klingt doch nicht mehr gut, wenn du es nass machst.

auch früher gab es schon erste Arten von Waschmittel. Laugen und so Zeug. Und natürlich kochend heißes Wasser