wie groß waren die mauern der stadt konstantinopel

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Die sogenannte theodosianische Landmauer ließ der Prätorianerpräfekt Anthemius von 412 bis 424 erbauen. Diese mächtigste Festung des Mittelalters riegelte das Areal der heutigen Altstadt Konstantinopels, vom goldenen Horn bis zum Marmarameer, über eine Länge von etwa 6,5 km ab. Das dreigliedrige, ca. 60 m tiefe Befestigungssystem, bestand aus einem 20 m breiten und 7 m tiefen Wassergraben mit Brustwehr, hinter der ein 13 – 17 m breiter Wehrgang den Verteidigern operative Beweglichkeit gewährte. Wenn es den Angreifern gelungen war, den Graben unter schweren Verlusten zu überwinden, standen sie vor einer 8 m hohen– und 3,2 m dicken Vormauer, die in Abständen von 55 – 100 m mit vorstehenden Türmen, gesichert war, welche die Vormauer nur geringfügig überragten. Ein schier aussichtsloses Unterfangen, solch ein Hindernis mit Sturmleitern entern zu wollen; denn auf dem für die Angreifer nicht einsehbaren, 13 – 20 m breiten Wehrgang hinter der Vormauer, lauerten die von den Türmen der Hauptmauer gelenkten, operativen Eingreifverbände, die jeden noch so überlegenen Gegner, mit verheerenden Verlusten zurückschlugen. Die 12 m hohe und 4,8 m massive Hauptmauer, mit ihren insgesamt 96 zinnengekrönten, wuchtigen Türmen von 11 x 10 m- und 24 m Höhe, deckten die Zwischenräume hinter den Vormauertürmen und bildeten damit ein unüberwindbares Abwehrsystem.

Theodosianische Landmauer - (Geschichte, Mauer, Istanbul) Karte, byzantinisches Konstantinopel - (Geschichte, Mauer, Istanbul)

KHLange  14.05.2011, 16:11

Leider haben die Byzantiner die aufwändigen Anlagen nicht in dem Maße gepflegt, wie es notwendig war, und auch die technische Entwicklung verschlafen, sie feuerwaffenfest zu machen. Geschwächt wurde jedoch Konstantinopel durch den aberwitzigen Angriff durch die Venezianer im Vierten Kreuzzug. Es konnte seine Funktion als Bollwerk des Abendlandes nicht mehr wahrnehmen, wie die europäische Geschichte verlaufen wäre, wenn Byzanz seine Vormachtstellung auf dem Balkan in in Kleinasien bewahrt hätte, lässt sich nur erahnen.

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Gabi40  15.05.2011, 13:12
@KHLange

Danke für Deine Ergänzungen zum Thema. Allerdings verdanken wir dem  kleinkarierten dogmatischen Denken- und egozentrischen Machtstreben der kath. Kirche nach dem Schisma von 1054 den Beginn des geistigen Verfalls, der den physischen Verfall mit der 1. Eroberung Konstantinopels von 1204 einleitete. Das europäische Bollwerk gegen den Islam hielt dem Druck immerhin noch bis 1453 (249 Jahre) stand.

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KHLange  15.05.2011, 16:11
@Gabi40

Fairerweise sollte allerdings auch hinzugefügt werden, dass der Papst die Umlenkung des Vierten Kreuzzuges scharf verurteil hat. Dass es nach dem Zwischenspiel des Lateinischen Kaiserreiches nochmals eine kurzzeitige Renaissance des Byzantinischen Reiches gegeben hat, ändert nichts an der Tatsache, dass Konstantinopel 1453 nur noch eine Insel inmitten des längst islamisierten Balkans und Kleinasiens war. Andererseits ist natürlich auch immer der Schisma-Konflikt im Auge zu behalten, sonst hätte man ja schon nach dem Ersten Kreuzzug Jerusalem an Byzanz zurückgeben können, statt eine Reihe kurzlebiger Kreuzfahrerstaaten zu etablieren.

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Im Jahr 413 ließ der oströmische Regent Anthemius mit der später so genannten "Theodosianischen Landmauer" die mächtigste und wirkungsvollste Festungsanlage des Mittelalters errichten. Die Hauptmauer war etwa 12 m hoch und verlief über eine Länge von etwa 6,5 km. Sie wurde über die Jahrhunderte mehrfach verstärkt, im wesentlichen blieb aber

Mehr informationen und Links auf mehr findest du unter

http://de.wikipedia.org/wiki/Theodosianische_Landmauer

 

Die Seite ist sehr gut für deine Zwecke geeignet:

http://www.messala.de/landmauer-konstantinopel.htm


Mixia  09.05.2011, 14:17

Nette Seite, aber gleich zu Beginn ein kleiner Fehler: Als Konstantin die Stadt 330 einweihen ließ, nannte er sie "Nova Roma". Erst etwas später erhielt sie auch offiziell den  Namen "Constantinopolis".

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