Wie groß ist der pädagogische Spielraum bei der Notengebung?
Meine Pädagogik Lehrerin ist eher streng was die Notengebung betrifft.
Sie hat mir jedoch trotzdem eine 4 gegeben, obwohl ich mich nie gemeldet habe. Ich hab zwar Hausaufgaben gemacht, aber sie meinte immer das wäre selbstverständlich und dafür bekommt man kein ausreichend. Hab ich aber.
Ich habe oft im Unterricht gefehlt, wegen psychischen Problemen. Auch vor ihr hatte ich schon mehrere Nervenzusammenbrüche/Panikattacken. Heißt sie weiß Bescheid, auch das ich schon in Therapie bin etc. Sie hat mir auch 3× einen Krankenwagen rufen müssen.
Meint ihr sie hat mir die Note aus Mitleid gegeben? Wie weit geht der pädagogische Spielraum? Wovon hängt der ab?
Schriftlich stand ich 4, mündlich hab ich mich nie beteiligt.
Von denen die sich nie melden, habe ich auch die einzige 4, alle anderen haben 5.
4 Antworten
Eine Note ist auch prognostisch. Das muss nichts mit Mitleid zu tun haben. Durchaus möglich, dass die Lehrerin sich etwa sagt: "Ok, der Junge hat zwar zur Zeit Probleme und kann seine Leistung wohl nicht voll abrufen. Aber da und da sehe ich, dass Potential vorhanden ist. Ich kann davon ausgehen, wenn er seine Probleme mal überwunden hat, kann er in diesem Fach einiges erreichen."
Durchaus möglich, dass du dich selbst schlechter einschätzest als du bist.
Hi,
also da gibt es viel Spielraum, vielleicht war die Note ein Entgegenkommen.
Versuch einfach das Beste draus zu machen, wenn du ihr zeigst, dass du das zu schätzen weißt, diesen quasi Vorschuss, könntest du dich, wenn du wirklich Leistung zeigst, bei ihr wirklich steigern, weil sie den Anfang ja schon gemacht hat. Sie fühlt sich dann in ihrem Urteil bestätigt und würde sich deswegen nicht nachträglich ärgern, sondern denken, jupp, war doch o.k. einmalige Gelegenheit für dich. Gruß
Es kann sein, dass du dich da einfach auch selbst schlechter einschätzt als deine Mitschüler, die sich ähnlich selten melden.
Die Bewertung kann auch die Entwicklung deiner bisher erbrachten Leistungen in der Sonstigen Mitarbeit beinhalten. Es geht nicht nur um das melden an sich. Auch ist die Qualität der Beiträge zu berücksichtigen. Kontinuität kann neben der Qualität (Transfer des Erlernten, Analysefähigkeit, Fachvokabular passend anwenden,...) da eine Rolle spielen.
Womöglich hat sie auch deine entschuldigte Abwesenheit einfach nicht berücksichtigt und sich auf die Termine konzentriert an denen du warst. Du kannst ja schließlich nichts dafür.
Auch beinhaltet so eine Bewertung wie du dich sonst am Unterrichtsgeschehen beteilgst und welche Kompetenzen du dabei einsetzt oder entwickelt hast. Das kann deine Arbeitsweise sein (Genauigkeit Selbständigkeit, Ergebnisorientierung) oder wie du dich in Gruppen- und Partenrarbeit einbringst.
Das kann ja alles auf einem ausreichendem Niveau sein, obwohl du häufiger fehlst. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass sie dir einen Vertrauensvorschuss gibt und eben an einigen Dingen sieht, dass du mehr als für ein "mangelhaft" kannst, es aber derzeit nichtt zeigst.
Mitleid, glaube ich nicht. Dann würden ja die anderen S. auf die Barrikaden gehen.
Von denen die sich nie melden, habe ich auch die einzige 4, alle anderen haben 5.
Da hast du deine Antwort. Also sei froh und hinterfrage es nicht auch noch.