Wie gibt man beim Schach auf?

7 Antworten

Für die Zukunft hast Du ja nun genug Hinweise bekommen, Ich fasse noch mal zusammen:

1) Aufgabe: "Ich gebe auf" + Handschlag - da kannst Du nichts falsch machen.

2) Figur berührt - dann mußt Du sie ziehen, Berührt - geführt! Falls das nicht möglich ist, gilt der Fehler als nicht begangen, d. h. Du kannst ziehen, was Du willst.

3) Wenn Du eine oder mehrere Figuren versehentlich umgestoßen hast, stellst Du sie wieder auf und sagst dabei "Ich rücke zurecht" oder französisch „J'adoube“. Du hast dann keinerlei Verpflichtung.

Ich weiß nicht, wie wichtig Dir diese Frage für die abgelaufene Partie ist. Normalerweise klärt man das Ergebnis sofort am Brett. König ist umgekippt - das kann Möglichkeit 1 oder 2 bedeuten - je nachdem, was Du dabei sprichst. Auf keinen Fall bedeutet es automatisch Aufgabe.

Unter Freunden wiederholt man einfach die Partie. Schließlich hängt ja nicht das Leben davon ab - oder spielst Du um Geld?

Bei einem Turnier, egal ob Einzel- oder Mannschaftsturnier, holt man den Schiedsrichter. Aber das erscheint mir in Deinem geschilderten Fall eher unwahrscheinlich.

Du siehst, man muß nicht nur die Schachregeln kennen, sondern auch das "Drumherum". ;-)

Weiter viel Spaß beim Schach und nimm's bitte etwas lockerer!

In Artikel 5.1 b) der FIDE-Regeln des Schachspiels heißt es:

"Die Partie ist von dem Spieler gewonnen, dessen Gegner erklärt, dass er aufgebe. Damit ist die Partie sofort beendet."

Es bleibt aber dem Spieler, der aufgeben will, überlassen, wie er er dies erklären will. Auf jeden Fall reicht es nicht, wenn der König umfällt, denn das kann man nicht als Erklärung werten. Üblich ist, dem Gegner zum Sieg zu gratulieren.

Nein. Wenn du deinen König umschmeißt, aus Versehen, dann stellst du ihn wieder hin und sagst vorher oder dabei "J’adoube" oder "rücke zurecht".

Aufgeben kannst du, wie du willst, da gibt es keine vorgeschriebene Formalität. Manche kippen den König um oder tippen mit dem Kopf des Königs aufs Brett. Manche sagen "ich gebe auf" oder sonst irgend einen coolen Spruch (z.B. "tja, das war's dann wohl...").

Die Partie wird immer damit beendet, dass man sich die Hand gibt. Wenn du auf Verlust stehst weiß der Gegner das in der Regel ebenfalls, wenn du ihm dann einfach die Hand hinstreckst bedeutet das, dass du aufgibst und die Partie beendet ist. Auf großen Turnieren oder auf Open, also in der Fortgeschrittenen- und Profi-Liga ist es üblich, sich einfach die Hand zu geben als Zeichen der Aufgabe.

Hallo. Wenn du aus Versehen den König um schmeißt, sagst du "J´adoube" oder "Rücke zurecht". Du hast bei einem Versehen nicht verloren. Man kann 1.den König zum Aufgeben um schmeißen, 2. ihn hinlegen, 3. sagen, dass du aufgibst und 4. den Schiedsrichter holen und sagen, dass du verloren hast. Oder du machst was anderes.Wie du willst! 1. und 2. kommt daher, dass der liegende König/der gefallene König ein Symbol für die Niederlage des Reiches mit dem toten König ist. Der König kann nicht regieren, Geschweige denn einen Krieg führen, wenn tot ist. Er hat also verloren.

Hoffe, dass das hilfreich war. MfG, Dardan

Die "Matt"-Ansage zeigt normalerweise die Aufgabe an oder das Hinlegen des Königs oder beides. Bei offiziellen Meisterschaften gilt: "Berührt - geführt". Wenn Du eine Figur anfaßt, mußt Du auch mit ihr ziehen, beim Nachdenken faßt man die Figuren nicht an. Im privaten Bereich kann man abmachen, wie streng man die Regeln halten will und was man tun will, wenn eine Figur aus Versehen umfällt. Unter Schach-Freunden vereinbart man das und hält sich dann einfach dran. LG


Rowal  09.10.2012, 19:41

Also der 1. Satz ist Unsinn. Zum Thema berührt-geführt sagen die Schachregeln der FIDE gemäß Artikel 4:

"4.1 Jeder Zug muss mit einer Hand allein ausgeführt werden.

4.2 Vorausgesetzt, dass er seine Absicht im Voraus bekannt gibt (zum Beispiel durch die Ankündigung "j'adoube" oder "ich korrigiere"), darf der Spieler, der am Zuge ist, eine oder mehrere Figuren auf ihren Feldern zurechtrücken.

4.3 Berührt der Spieler, der am Zuge ist, den Fall von Artikel 4.2 ausgenommen, absichtlich auf dem Schachbrett a) eine oder mehrere eigene Figuren, muss er die zuerst berührte Figur ziehen, die gezogen werden kann, oder b) eine oder mehrere gegnerische Figuren, muss er die zuerst berührte Figur schlagen, die geschlagen werden kann, oder c) je eine Figur beider Farben, muss er die gegnerische Figur mit seiner Figur schlagen oder, falls dies regelwidrig ist, die erste berührte Figur, die gezogen oder geschlagen werden kann, ziehen oder schlagen. Falls nicht eindeutig feststeht, ob die eigene Figur oder die gegnerische zuerst berührt worden ist, gilt die eigene als die zuerst berührte Figur.

4.4 Wenn der am Zug befindliche Spieler a) absichtlich seinen König und einen Turm berührt, muss er auf diese Seite rochieren, sofern dies regelgemäß ist, oder b) absichtlich seinen Turm und danach seinen König berührt, darf er mit diesem Turm in diesem Zug nicht rochieren, und der Fall wird durch Artikel 4.3.a) geregelt, oder c) in der Absicht zu rochieren, seinen König oder König und Turm zugleich berührt, die Rochade aber auf diese Seite regelwidrig ist, muss er einen anderen regelgemäßen Königszug ausführen (was die Rochade zur anderen Seite einschließt). Falls der König keinen regelgemäßen Zug zur Verfügung hat, darf der Spieler einen beliebigen regelgemäßen Zug ausführen, oder d) einen Bauern umwandelt, ist die Wahl der Figur endgültig, sobald die Figur das Umwandlungsfeld berührt hat.

4.5 Falls keine der berührten Figuren gezogen oder geschlagen werden kann, darf der Spieler einen beliebigen regelgemäßen Zug ausführen.

4.6 Wenn als regelgemäßer Zug oder Teil eines regelgemäßen Zuges eine Figur auf einem Feld losgelassen worden ist, kann sie in diesem Zug nicht mehr auf ein anderes Feld gezogen werden. Der Zug gilt dann als ausgeführt. Der Zug wird als regelgemäß bezeichnet, sofern alle notwendigen Anforderungen von Artikel 3 erfüllt worden sind, a) im Fall des Schlagens, sobald die geschlagene Figur vom Schachbrett entfernt wurde und der Spieler beim Setzen seiner Figur auf ihr neues Feld diese loslässt; b) im Fall der Rochade, sobald der Spieler den Turm auf dem Feld loslässt, welches der König vorher überquerte. Wenn der Spieler den König loslässt, ist der Zug noch nicht ausgeführt, aber der Spieler darf keinen anderen Zug ausführen, als die Rochade auf dieser Seite, vorausgesetzt, diese ist regelgemäß; c) im Fall der Bauernumwandlung, sobald der Bauer vom Schachbrett entfernt wurde und der Spieler die neue Figur auf dem Umwandlungsfeld losgelassen hat. Wenn der Spieler den Bauern, der das Umwandlungsfeld erreicht, loslässt, ist der Zug noch nicht ausgeführt, aber der Spieler darf den Bauern nicht mehr auf ein anderes Feld ziehen. Wenn der Zug nicht regelgemäß ist, muss ein anderer Zug unter Berücksichtigung von Artikel 4.5 ausgeführt werden.

4.7. Ein Spieler verliert das Recht, einen Verstoß seines Gegners gegen Artikel 4 zu reklamieren, sobald er absichtlich eine Figur berührt." - ZITATENDE-

Insbesondere gilt: Wenn man über das Schachbrett greift, um mit einem Stein zu ziehen und es fällt ein anderer dabei um (meistens der König, weil der am höchsten ist), so muss man keineswegs mit diesem ziehen und hat erst recht nicht verloren. Man muss statt dessen einfach die verschobene oder umgefallene Figur wieder korrekt platzieren

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Schurkzz 
Beitragsersteller
 08.10.2012, 19:48

Also habe ich verloren oder nicht?

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