Frustration durch Schach?
Habe eben 2,5 Stunden am Stück online Schach gespielt, normalerweise spiele ich nur 1 Stunde und das am Tag verteilt.
Nur habe ich mehrere Partien nach der Reihe verloren, weshalb ich immer frustrierter wurde und meine verlorenen Punkte wiedererlangen wollte . Ich hatte 1095 Elo, wollte die 1100 knacken und als ich einmal verlor fing das Ganze an (jetzt nur 1050). Je öfter ich verlor, desto mehr Patzer machte ich.
An die Schachspieler, kennt ihr das auch und wie geht ihr damit um? Und wie geschieht euch sowas?
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11 Antworten
ich nenne es den "Casino-Effekt".
Man denkt man ist besser und will nur noch schnell die Punkte holen. Manchmal funktioniert es, oftmals aber nicht und man stürzt weiter und die Frustration, jetzt endlich sich die verdienten Punkte zurückzuholen, steigt.
Das einzige, was da hilft, ist nach spätestens 3 Verlustpartien am Stück eine Pause zu machen.
Aber glaub mir, ich kenne das Gefühl zu gut. Du bist hier "nur" 50 Punkte gefallen. Bei mir gab es Tage, da ging das ca. 100+ Punkte runter.
Auch mir passiert das noch manchmal, aber dadurch, dass ich genau weiß, was dann passieren wird, schaffe ich es immer häufiger, mich zu kontrollieren und dann aufzuhören. Natürlich frustriert, aber auf jeden Fall besser gelaunt als wenn ich noch 3 weitere Partien gespielt hätte.
Viele Grüße
MentN
Sie sollten am Anfang wenig spielen und statt dessen ein gutes Lehrbuch oder Lehrmaterial für Anfänger systematisch, selbst am Schachbrett sitzend, Seite für Seite durcharbeiten.
Ja, ist normal. Ob jetzt beim Schach oder bei einem anderen Spiel. Man setzt sich Ziele, steht kurz davor, diese zu erreichen und setzt sich unter Druck. Ähnlich wie beim Glücksspiel. Doch irgendwann ist es einfach zu viel.
Daher spiele ich online Schach oft auch Partien ohne Wertung, weil das nervlich entspannter ist oder mache längere Pausen oder schaue mir ein paar Eröffnungen in Youtube an, bevor ich Wertungspartien wieder spiele.
Nicht nur beim Schach gehören Niederlagen dazu.
Es ist keine gute Sache für den Lernenden (und das ist man immer im Schach), ständig auf die ELO-Zahl zu schielen und die verbessern zu wollen, oder sich zu ärgern, wenn sie sinkt.
Mein Tipp: Eröffne einen zweiten Account, über den Du nach Herzenslust Schach zocken kannst, über Deine Patzer lachst, viel ausprobierst, ... usw.
Und an einem Abend (max. 2 Abende) pro Woche hast Du "Schachklub Ligaspiel".
Dann spielst Du eine Partie auf Wertung mit Deinem ersten Account.
Ich kenne einen, der hatte "irgendwie" ganz schnell einen sehr guten Erfolg (=hohe ELO-Zahl) und hat den Account danach nicht mehr weiter gespielt.
Mein Tipp: Schach spielen, Schach üben und nicht nach der ELO-Zahl schauen.