Wie gehen Religionen mit wissenschaftlichen Fakten um?
Moin!
Keine Sorge, ich bin kein Hater, der auf Zwang eine Religion diffamieren möchte.
Mich interessiert generell, wenn ich wissenschaftliche Fakten oder Theorien haben, wie die Evolutionstheorie oder schlichtweg die Existenz von Dinosaurierknochen oder bewiesene Theorien zum Weltall (z.B. zu schwarzen Löchern).
Wie erklären sich das die religiösen Menschen? Wird das als Fake abgetan? Satanismus?
Soweit ich weiß, gibt es eine biblische Darstellung der Erde;
Und in meinen Augen zweifelhafte Sprüche in der Bibel;
Relevante Bibelstellen zur flachen / konkaven Erde - jesusmachts Webseite! (jimdo.com)
"Die Erde bleibt ewig bestehen“ (Prediger 1:4, Neue evangelistische Übersetzung [NeÜ]). Und bewohnt sein wird sie auch ewig: „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen“ (Psalm 37:29).
Jedoch gehen wir davon aus, dass die Erde entweder durch Meteoriden oder spätestens durch die Sonne zerstört wird.
Ich kenne mich in der Bibel nicht aus und habe sie auch nicht gelesen - das könnte hierüber auch schlichtweg falsch sein, aber das ist das Bild, das ich zur Bibel habe.
Wie erklärt man sich das? Sagt man, dass einige Sprüche falsch interpretiert wurden und zum Beispiel metaphorisch gemeint sind?
Interessiert mich wirklich!
Danke und VG
17 Antworten
Hallo Dultus,
viele heute in unserer Umgebung prominente Religionen haben ihren Ursprung in der Bronzezeit, wobei sie sich über die Geschichte bis ins Mittelalter hinein weiterentwickelt und spezialisiert hatten.
Man hatte in der Bronzezeit noch keine Naturwissenschaft wie in der heutigen Weise gekannt oder betrieben, sich über etwas Gedanken gemacht, was dann zu "Modellbildungen" und vielmehr Glaubensinhalten geworden ist, was sich heute aus Beobachtungen oder andere die Beobachtungen beschreibender Modellbildungen ergänzt oder ersetzt hat.
Bei einigen Glaubensgemeinschaften habe ich beobachtet, dass sie entweder starr an den Glaubensinhalten festhalten und jegliches Neues ablehnen oder versuchen, es ad absurdum zu führen.
Ich habe aber auch beobachtet, dass Glaubensgemeinschaften die alten Modelle theologisch abstrahieren, wo sie die neuen Modelle für plausibel erachten und akzeptieren. Da finden sich auch Naturwissenschaftler*innen in diesen Gemeinschaften.
Aus einer heutigen Sicht dürfen wir aus der "Erde" die reine Natürlichkeit, die den Menschen ja sehr nahe war, ableiten. Mit dem "Himmel", der zunächst nicht als unsere Atmospäre oder als Weltraum betrachtet wurde, lässt sich Göttlichkeit assoziieren. Reine Natürlichkeit wie Göttlichkeit können wir zwei Lebensgrundeinstellungen von Menschen betrachten, wo bei wir bei Göttlichkeit genauer von einer Göttlichen Natürlichkeit auch sprechen dürfen.
Die Lebensgrundeinstellungen werden sich weitgehend menschlich soziologisch ausprägen - während unsere Welt, in der wir soziologisch leben, sich naturwissenschaftlich beschreibt.
Wo die Bibel früher als Wort Gottes betrachtet und auch postuliert wurde, erscheint sie aus heutiger Sicht als eine theologische Referenz in alten Überlieferungen.
Es gibt aber ein Thema, von dem die Bibel sprecht: Gott = Liebe. Liebe können wir heute plausibel und glaubensfrei als universal darstellen - und das kommt dem, was Jesus darüber sagt, sehr nahe. Der Anspruch der Liebe mag philosophisch ontologisch sein - aber er lässt sich wieder auf die Soziologie der Menschen anwenden.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Hallo Dultus,
hab vielen herzlichen Dank für den Stern. Ich freue mich, wenn ich Dir habe helfen können.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Es gibt keinen Widerspruch zwischen dem Christentum und sämtlichen Wissenschaften.
Und wenn du einen Widerspruch finden solltest, solltest du diesem nachgehen und so lange suchen, bis du den Fehler gefunden hast.
Die Bibel ist weder ein Geschichtsbuch noch ein Physikbuch. Die Bibel ist ein Glaubensbuch. Menschen haben aufgeschrieben, wie sie Gott erlebt haben und wie sie damals die Welt gesehen haben.
Und wenn man die Bibel gut verstehen will, darf man nicht einzelne Verse rauspicken, sondern sollte sich bemühen, den Gesamtkontext zu verstehen. Dazu muss man die Bibel natürlich erstmal ganz GELESEN haben. Und nicht nur für sich alleine gelesen haben, sondern zusammen mit Leuten, die sich sehr gut mit der Bibel auskennen und dir was im Einzelnen erklären können.
Die Kirchen waren in der Geschichte die Ersten, die Schulen und Universitäten gegründet haben. Und oft waren es Mönche, die naturwissenschaftliche Forschungen betrieben haben. Das Christentum ist sehr an der Wahrheit all dieser Dinge interessiert statt sich irgendwo eine Parallelwelt aufzubauen.
Wie erklären sich das die religiösen Menschen?
In der Bibel steht "sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut" (Röm 1,20).
Wenn uns die Naturwissenschaften zeigen dass zB Urknall und Evolution stattgefunden haben, dann können wir darin die Göttlichkeit Gottes schauen.
Soweit ich weiß, gibt es eine biblische Darstellung der Erde;
Jo, die Bibel enthält Vorstellungen ihrer Zeit. Flache Erde war damals Standard.
Jedoch gehen wir davon aus, dass die Erde entweder durch Meteoriden oder spätestens durch die Sonne zerstört wird.
Wäre ein bisschen komisch, wenn die Menschen das in der Eisenzeit schon gewusst hätten.
wenn die Bibel als Kern des Christentums so wichtig ist
Kern des Christentums ist die Person Jesus Christus, erst von dieser Person ausgehend wird die Bibel für uns wichtig, denn die Bibel enthält lediglich Zeugnisse davon, mitsamt den damit verbundenen Stärken und Schwächen. Dieser Kern unterscheidet uns auch von den anderen beiden Schriftreligionen, wo die jeweilige Schrift als die entscheidende Offenbarung Gottes gilt.
Der Punkt dabei war eher, dass die Bibel meines Wissens nach als Wort Gottes gilt(?)
Wenn man sich anschaut was die Bibel über "Gottes Wort" enthält und vor allem was sie nicht enthält, kann man eigentlich nicht zu dem Schluss kommen, dass sie Gottes Wort wäre. Dass sich dieser Titel für sie trotzdem etablieren konnte, finde ich bedauerlich.
Das einzig wahre und sinnvolle der Religion ist die Initiierung des Gesetzes - der Rest sind apologetische Erzählungen.
Die Wissenschaft füllt das verbleibende mit Wissen und rührt das Gesetz dabei nicht an - es gibt also eigentlich keinen Widerspruch.
Die Wissenschaft füllt das verbleibende mit Wissen und rührt das Gesetz dabei nicht an - es gibt also eigentlich keinen Widerspruch.
Es gibt doch Aussagen der Wissenschaft, die im Kontrast mit denen der Bibel stehen?
Aus christlicher Sicht besteht kein Widerspruch zwischen Wissenschaft u Glaube.
Das Bild würde ich als vor der Sinflut einsortieren. In der Sinflut regnete die Masse des Wassers über dem Firmament nämlich ab u dadurch kam es zu einem radikalen Wetterumschlag, Ozeanplattenverschiebung, Dinosaurier-Aussterben etc. Wenn dich das näher interessiert, Dr. Kent Hovind erklärt die Zusammenhänge aus christlicher Sichtweise einfach u logisch o Dr. Roger Liebi: https://youtu.be/yZRDdOLSu7M?feature=shared
Der Punkt dabei war eher, dass die Bibel meines Wissens nach als Wort Gottes gilt(?)
Natürlich können sie es nicht wissen, aber wenn die Bibel als Kern des Christentums so wichtig ist, ist es merkwürdig, dass dort falsche Dinge stehen können - das suggeriert ja für mich persönlich, dass auch mehrere falsche Dinge dort stehen können, was wiederum die Bibel als Ganzes (für mich) mich anzweifeln lässt.
Und nein, auch wenn ich das schon zweimal gehört habe, die Frage zielt nicht darauf ab irgendwelche Religionen zu "entkräften".