Wie funktioniert es in einer Werbeagentur?

3 Antworten

Werbeagenturen müssen auch erstmal durch Akquise an Kunden kommen. Es gibt Kunden, die regelmäßige Dienstleistungen in Anspruch nehmen und welche die nur für gewisse Aktionen oder Situationen kommen. Die genaue Abstimmung kann persönlich, per Telefon oder auch per E-Mail statt finden. Das ist immer abhängig vom Inhalt.

Am besten rufst du mal bei einer Werbeagentur an und lässt dir die Berufsbilder und den täglichen Ablauf erklären.

Hallo,

ui, wo anfangen, wo aufhören. Ein wenig was dazu,wie ein Flyer entsteht, wurde schon gesagt. Allerdings ist das ehe dieproduktionstechnische Seite. Die Arbeit einer Agentur beginnt viel früher.

Zunächst einmal muss natürlich der Kunde „gewonnen“werden. Das heißt, die Agentur muss Werbung für sich selbst machen. Sie mussalso Unternehmen davon überzeugen, dass die Agentur die richtige ist, um fürsie Werbung zu machen. Warum ein Unternehmen sich für eine Agentur entscheidet(oder nicht), hat viele Faktoren. Nicht alle sind rational. Manchmal ist eseinfach der Preis, manchmal die gezeigten Referenzen. Im Idealfall ist es dasProfil der Agentur. (Dass es kaum „Idealfälle“ gibt, brauche ich nicht zusagen. Zu unterschiedlich sind die Herangehensweisen der Verantwortlichen.)

Das Profil einer Agentur ist heute kaum mehr geprägtvon der Art der Werbemittel, die erstellt werden – hier widerspreche ich#Netcorbar. Zumindest dann, wenn man nicht von einem Werbeserviceleister/Grafikbüroetc. spricht. In Zeiten der Vernetzung sind auch die Leistungen vernetzt, dieentsprechenden Spezialisten werden eingekauft.

Ist ein Kunde gewonnen, wird (gemeinsam mit demKunden) ein Plan erstellt. Der beinhaltet die Stellung des Unternehmens/desProduktes/der Marke, die Zielgruppe, die angestrebten Werbeziele, das Budget,den Zeitplan und die Werbemittel.

Klassischerweise gibt es einen Berater (alternativauch genannt Etatdirektor, Kontakter oder Account-Planning Senior-Manager; undnatürlich alles in w und m). Diese Menschen halten den Kontakt zu den Kundenund ein wenig die Fäden über den Projekten zusammen.

Zur Kreation gehören in erste Linie Art-Direktoren undTexter. Diese machen Vorschläge, die die Werbemittel inhaltlich und optischgestaltet werden sollen. Auch die von #Netcorbar schon angedeuteten CF(Corporate Identity), CD (Corporate Design) oder CW (Corporate Wording) wird,wenn es noch nicht vorhanden ist, in der Kreation erstellt.

Sind Grafik und Text verabschiedet, kommen Grafiker undReinzeichner ins Spiel. Sie besorgen die Bilder in der richtigen Auflösung,machen die Bildbearbeitung, schauen, dass alles so zusammenpasst, dass es produziertwerden kann.

Im Multimediabereich funktioniert es fast identisch.Die Art-Direktoren und Texter können die gleichen sein, einige Agenturen habenhier aber zum Beispiel Internetspezialisten. Bei der grafischen Umsetzung sindauf Fall Spezialisten gefragt, die Screendesigner. Und hier stehen stattGrafiker und Reinzeichner am Ende die Programmierer.

Durch die sich schnell verändernde Agenturlandschaftsind ein paar Berufe etwas „außer Mode“ gekommen und nicht mehr in allenAgenturen vorhanden. Das heißt, ihre Job werden von anderen Mitarbeitern inPersonalunion übernommen, die Aufgaben werden zum Teil gar nicht mehr benötigt,sie werden von den Lieferanten übernommen oder an Spezialisten ausgelagert.Produktioner kümmern sich zum Beispiel um den reibungslosen Ablauf derProduktion aller Werbemittel und den Einkauf – holen also Angebote ein vonDruckereien, kaufen Bilder von Bildagenturen, kümmern sich um den Aufbau vonMesseständen …

Hallo Blume,

es kommt zunächst darauf an, welche Art von Werbeagentur gewählt wird. Es gibt welche, die nur Print machen, welche die nur non-Print machen und welche, die beides machen.

Angenommen, die Agentur macht nur Print und möchte Flyer für Kunden XY machen:

In den meisten Fällen wenden sich die Kunden an die Agenturen. Wenn die Leistung (Gestaltung und Druck des Flyers), die Stückzahl und die Konditionen vereinbart sind, erfolgt der Arbeitsprozess wie folgt:

1. Ein Briefing des Kunden erfolgt. Hier wird erklärt, welche Ziele sich der Kunde durch die Aktion verspricht ( z.B. neue Produktlinie bewerben). Im Idealfall gibt es schon vorgegebene Texte, die die Agentur ansprechend gestalten und platzieren muss.

Zusätzlich sollte der Kunde einen CI-Guide (Coporate Identity) der Agentur an die Hand geben. Dort sind die stilistischen Alleinstellungsmerkmale genannt und näher definiert. Heißt im Klartext, die Hausfarbe (wird im Print als CMYK Code), die Hausschrift z.B. Helvetica) und ggf. eigene Wordings.

2. Die Agentur bereitet das Medium (unter Einhaltung der Deadline) nach den Vorstellungen des Kunden und unter Einhaltung der CI-Guidelines vor/sendet den Vorschlag dem Kunden zu.

3. Es werden Änderungswünsche geäußert und nachkorrigiert. Es ist bei dem ersten Vorschlag wichtig, dass die Wünsche des Kunden so genau wie möglich eingehalten werden, um weitere Korrekturschleifen zu vermeiden. Jeoch sollte die eigene Expertise nie vernachlässigt werden. Wenn der Kunde z.B. sagt "Ich finde violett auf orange richtig gut", sollte man dem Kunden davon abraten gleichzeitig eine Alternativen Vorschlag unterbreiten.

4. Sind die Daten beidseitig abgesegnet, können sie zur Druckerei geschickt werden. (Im Normalfall arbeiten Werbeagenturen mit Druckereien zusammen und besitzen keine im Hause).

Hier müssen viele Aspekte beachtet werden (Papierdicke, Beschnittt etc.) Sobald diese Dinge geschehen sind, kann der Druck erfolgen.

5. Letztlich sollte ein sogenannter Farb-Proof erfolgen. Hier wird mit einem Messgerät und mit Hilfe des Satz des Pythagoras) gemessen, wie Groß die Farbabweichung ist. Ist die Abweichung im tollerierbaren Rahmen (Skala war 1-6 glaub ich), Können die Produkte zum Kunden geschickt werden.

Ist jetzt wirklich sehr auf Print bezogen und heruntergebrochen, jedoch denke ich, dass Du damit schon etwas anfangen kannst. :)