Wie Frust bei Online-Verkäufen vermeiden?
Meine Frau und ich ziehen gerade um und verkaufen deshalb viele kleinere und größere Gegenstände auf willhaben.at, kleiderkreisel, shpock usw. Das Fazit nach 3 Wochen ist eher ernüchternd.
Bei einem Artikel um 150 Euro hatten wir einen Betrugsversuch, wegen dem ich zur Polizei musste.
Ein kaum benutztes KTM-Marken-Fahrrad, für das ich vor zwei Jahren über 1.000 Euro bezahlt habe, stellte ich um – meiner Meinung nach günstige – 250 Euro rein. Daraufhin wurde ich mit dutzenden Nachrichten bombardiert à la "Für 50 Euro hole ich es sofort ab!" oder "80 Euro, weil ich bin auf Kurzarbeit." oder "60 Euro, weils für meinen Neffen ist, der Geburtstag hat." Auf meine Absagen wurde dann beleidigt oder wütend reagiert, erst nach Tagen fand sich ein seriöser Käufer.
Meine Frau erlebte ähnliches bei ihrem Verkauf von Luxus-Kosmetik der Marken Kenzo, Huda Beauty, Anastasia Beverly Hills und Jeffree Star. Neupreis weit über 100 Euro, und dann versuchen die Käufer, den ohnehin schon halbierten Verkaufspreis noch weiter zu drücken auf lächerliche 20 Euro.
Oder ich stelle ein Kinderspielzeug ein, Neupreis waren 30 Euro. Also mache ich 10 Euro als Preis. Daraufhin feilscht einer so lange, bis ich es um 5 Euro her gebe. Und dann die Überraschung: Er holt es nicht ab, also Postversand. Versandkosten sind ihm zu teuer, er will 5 Euro inklusive Versand...
Am Ende heißt das dann für mich: Ich habe eine halbe Stunde Fotos und Artikelbeschreibung gemacht, eine halbe Stunde mit dem Käufer diskutiert, muss das Zeug sicher verpacken und mich dann noch eine halbe Stunde auf der Postfiliale anstellen, für läppische 5 Euro.
Das lohnt doch nicht.
Langsam überlege ich echt, Sachen unter 20 Euro Wert einfach in die Mülltonne zu werfen, auch wenn alle immer sagen, dass Umweltverschmutzung und "Wegwerfgesellschaft" so schlimm sind...
9 Antworten
Das kenne ich auch.
Inzwischen stelle ich vor dem Haus ein Tischchen auf und stelle meine Sachen drauf mit einem Schildchen "zu verschenken". Das erledigt sich schnell von selbst.
Kein Zeitaufwand für Bilder, Beschreibung, sinnlose Diskussionen usw.
Die wertvolleren Sachen bekommen Hilforganisationen oder warme Kleidung Obdachlose direkt. Da kannst du dich nochmal an deren Freude freuen.
Herzlich willkommen in der Realität!
Kleiner Trost: deine Überlegungen sind richtig.
Ist leider so, aber nicht erst seit Corona.
Wi Ei ich sagen muß, egal was für eine Kosmetik- gebraucht ist gebraucht, da gibt’s nicht viel für .
Anders bei Sachen wie Radl etc
Aber summa summarum: bevor Du was wegschmeißt, gib es an Rotes Kreuz, Oxfam Caritas u.ä. Da tut es dann immer noch einen guten Zweck und hilft Bedürftigen (Ich hab letztens 2 Daunenjacken, die ich eigentlich verkaufe wollte, aber nur Spottpreise für gekriegt hätte, unserer lokalen Obdachlosenhilfe gespendet. War auch so, sehr gut erhaltene Patagonia-Jacke, die ich nur abgebe, weil zugenommen..die andere Black Diamond und dann das gleiche Spiel wie bei Dir.. Jeder Outdoorler weiß, was die kosten und dass sie in dem Zustand mehr als ‚ich geb dir 29€ zusammen‘ wert sind)
Danke, irgendwie beruhigend, dass es nicht nur mir so geht, auch wenn ich dir natürlich auch mehr für die schönen Jacken gegönnt hätte.
Dann verschenke die Sachen.
Frauenhaus, Männerhaus, seriöse Sammelstellen, die schon erwähnt wurden, usw. usw. Rufe Kirchengemeinden an, die helfen Dir auch weiter, wenn sie keine eigene Sammelstellen haben.
Geht mir genau so. Die Leute wollen alles geschenkt haben und wenn möglich soll man es auch noch liefern. Standardfrage ist sowieso - "bestes Preis, dann hollen gleich"
Ich stelle jetzt alles bei unsere Müllinsel ab, das hat sich dann meistens binnen einer Stunde erledigt. Was übrig bleibt kommt ins Altstoffzentrum. Kleidung bringe ich zu Revital (gehört der Volkshilfe). Wird wie secondhand verkauft, der Erlös bleibt bei der Volkshilfe und einige Arbeitslose oder sonst wie Benachteiligte haben wenigstens eine Job.