Wie fotographiert man am besten in einer Reithalle?

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Hatte das exact gleiche Problem - dunkle Reithalle. Alelrdings ne Olympus E-510. Stelle die Kamera auf Modus "A". Jetzt müsstest du die Blende steuern können. Mach sie möglichst weit auf (der niedrigst-mögliche Wert). Die Kamera steuert automatisch die Belichtungszeit. Stelle den ISO-Wert möglichst hoch ein. Meine Olympus geht bis ISO 1600 - da rauscht das Bild zwar ziemlich, aber die Canon ist da besser und man kann das später am Computer mit NeatImage ausbessern. Fotografiere im RAW-Format. Das gibt dir mehr möglichkeiten die Bilder am Computer evtl noch etwas aufzuhellen ohne das die Farben zu sehr leiden.


Renegade71  29.12.2009, 17:09

Ach ja - wenn das alles nichts hilft brauchst du einfach ein besseres Objektiv, z.B. Sigma 50mm F1,4. Das F1,4 gibt die Lichtstärke an. Mein bestes hat nur 3.6 und ist damit relativ lichtschwach. Das Dumme daran ist der Preis - ab ca. 380 €

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Probiers einfach aus. Ich habe es mit einer alten Casio auch super hinbekommen. Hab meine Tochter beim Reiten fotografiert und ca. 200 bilder gemacht. 20 davon sind echt super geworden. Ist halt ein Geduldsspiel und rumprobiererei. Aber wenn die Kamera besser ist bekommst du das leicht hin


fritzy03  30.12.2009, 10:56

Das ist ein guter Tipp für viele Foto-Aufgaben, denke ich:

wirklich viele Bilder machen, um wie hier 20 oder selbst nujr 2, 3, echt gute zu bekommen!

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Kurze Verschlusszeit und wenig Licht...

Da gibt es nur 1 Sache die man machen kann / muss: möglichst viel von dem Vorhandenen Licht auf den Sensor bringen. Das geht über 3 Wege:

  • Lichstarke Optiken - entweder Festbrennweiten, die gibt es auch mit f1.4 sind aber unflexibel und teuer, oder das klassische 24-70 f2.8. Hier kommen hohe Lichstärke und Zoom zusammen. Wenn die Reithalle groß ist, viele Close-Ups geschossen werden sollen und die Totale nicht so gefragt ist, bietet sich hier dann ein 70-200 an oder als Kompromiss das Sigma 50-150 f2.8
  • Offene Blende - da die Belendenöffnung die Lichtmenge begrenzt sollte sie so weit wie möglich göffnet sein (also kleine Blendenzahl) Allerdings gilt zu bedenken, dass hierbei die Schärfentiefe kleiner wird. Man muss also genauer fokusieren!
  • Hoher Iso-Wert => dieser allerdings sorgt irgendwann einmal für deutlich sichtbares Rauschen. Hier ist die Kamera gefragt. Canon ist da sehr stark, Nikon beherrscht die gepuschten ISO-Werte noch besser, also die jenseits der ISO 6400. Das kann Nikon wirklich besonders gut (wenn man dafür ein paar abstriche bei der Farbneutralität in kauf nehmen mag ;-) )

Aber gerade hohe ISO-Werte die in einer Reithalle von nöten sein werden - selbst bei einer f1.4-Optik - verlangen zwingend einen Rauscharmen Sensor. Deswegen verbietet es sich fast schon, Kameras mit four-thirds-Sensor zu benutzen. Diese Sensoren sind bedeutend kleiner als APS-C (von APS will ich hier erst gar nicht reden), weshalb eine Olympus oder Panasonic - ganuso wie Kompakte (diese als Extrembeispiel genannt) zwangsweise mehr rauscht als eine Canon oder Nikon.

Ein Bidstabilisator kann hier bei der Belichtungszeit noch etwas hilfe bringen, allerdings verschwinden dann irgendwann auch einmal die Bewegungen. Das kann ein schönes Stilelement sein, wenn aber wirklich alles Knackscharf sein soll, bringt das nix. Hier braucht es dann zwingend eine lichtstarke Optik und eine nicht zu weit geöffnete Blende - deshalb dann auch ein hoher ISO-Wert! Aber bis ISO 3200 haben die neueren DSLRs von Canon, Nikon, Sony und auch Pentax eigentlich kaum Probleme (außer eben die four-thirds-Sensoren)

Blende 1,4 halte ioch für keine Lösung, sondern ich gehe davon aus, dass die Bilder nicht metergross vergr. werden später - ja?!

Und dann reicht das, was die meisten DigiCams schaffen - sich automatisch auf 1600 ASA einstellen oder von Hand stellen lassen, und dann ist ca. bei Blende 8 alles zu machen i.d. Halle oder anderen Innenräumen.


fritzy03  30.12.2009, 11:10

Bei all diesen Tipps hier kommt eins raus: RAW-Format und bewegte Motive - das schreit nach schneller Speicher-Karte in der Digi-Cam!

Also mindestens eine schnelle Karte sollte jder haben, z.B. die SanDisk Extreme III, sie speichert 30MB/s, und das ist eigetlich noch zu wenig, die Kameras sind da viel weiter!

Bei 3 Bilder/sec fallen bei RAW oder RAW plus JPEG ganz schnell weit mehr als 100MB an, die pro Sekunde gespeichert werden wollen!!! Und wenn es bloss ne 2 GB Karte ist, aber man sollte sich für solche Fälle die schnellste leisten, finde ich ...

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Pferde in Bewegung in 10-20m Entfernung in einer schummerigen Reithalle…

Das ist so ziemlich das schwierigste, was Du einer Kamera antun kannst. Warum?

  • wenn Du z.Bl ein flott galoppierendes Pferd in der Bewegiung einfrieren willst, brauchst Du eine Verschlusszeit von 1/800 und aufwärts (1/800 finde ich schon grenzwertig, besser 1/1000 oder noch kürzer)
  • weil das Motiv oft mehr als 10-15m entfernt ist brauchst Du ein Tele-Objektiv. Mit einem schön lichtstarken 85mm F/1.4 kommst Du nicht nah genug ran. Das einzig bezahlbare wäre da vielleicht noch ein 70-200mm F/2.8 (je nach Definition von „bezahlbar“). Bei günstigeren Teleobjektiven bis Du schnell bei Blende 5 bis 6,7 im Tele
  • weil Du meist eine karastrophale Beleuchtung in vielen älteren Reithallen hast, musst Du z.B. bei 1/800 und F/5 die ISO Empfindlichkeit auf 3200 oder noch höher reißen, das sieht nacher oft nicht mehr hübsch aus
  • RAW ist absolut Pflicht, dann kommst Du vielleicht mit einer leichten Unterbelichtung davon, die Du nacher wieder ausgleichen kannst (sofern Deine Kamera einen hohen Dynamikumfang hat)
  • ein Vollformatsensor ist fast auch Pflicht, da bekommst Du bei den hohen ISO-Werten einfach geringeres Bildrauschen (mehr Fläche, mehr Licht)

Ich habe viel in Reithallen fotografiert und das war mit meiner Ausrüstung kein Spaß (APS-C Snesor und ein 70-200 F/2.8 was eigentlich schon sehr lichtstark ist)

Was die Situation wieder verbessern kann wäre:

  • wenn Du doch näher dran gehen kannst und dann vielleicht mit einem lichtstarken 50-85mm Objektiv auskommst
  • wenn Du vielleicht doch blitzen oder zusätzlich ausleuchten kannst
  • wenn Du gute Mitzieh-Fähigkeiten hast und mit der Verschlusszeit noch etwas runtergehen kannst
  • wenn Du Dich auf das Fotografieren von Schimmeln spezialisierst :-)
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung