Wie finde ich wieder Motivation zum Malen?
Hey Leute,
Mein Problem ist, dass ich keine Motivation mehr für mein eigentlich liebstes Hobby finde. Malen, Zeichnen, Basteln, egal was. Alles was mit Kreativität zu tun hat.
Ich habe auch schon mögliche Gründe dafür gefunden, aber weiß trotzdem nicht was ich tun kann:
Zum einen sehe ich jeden Tag auf Instagram, Facebook etc. wunderschöne Bilder von irgendwelchen Leuten denen ich dort folge, und denke mir, dass ich niemals so gut werde wie sie. Ich bin einfach zu perfektionistisch was das betrifft. Manchmal sitze ich stundenlang vor dem leeren Blatt Papier, bis ich wieder weg gehe und mir eine andere Beschäftigung suche. Ich habe ein Haufen Ideen aber Angst, dass es zu schlecht ist.
Zweitens habe ich eine Menge Mal -und Bastelsachen, denke aber wieder, dass es zu schade ist für die ganzen Materialien, da ich ja sowieso nichts schönes herausbekomme..
Wenn ich es dann mal geschafft habe anzufangen, hör ich meistens schon nach kürzester Zeit wieder auf, weil mir irgendwas an dem, was ich schon aufs Papier gebracht habe, nicht gefällt.
Als letzter Punkt ist da die Arbeit. Ich mache zur Zeit ein FsJ und wenn ich abends nach Hause komme würde ich eigentlich ganz gerne malen. Dann denke ich mir aber wieder dass das Zeitverschwendung ist, da ich ja eh nichts auf die Reihe kriege, sodass ich gar nicht erst Anfange..
Das malen war für mich bisher die Beste Art, meine Gefühle und Gedanken auszudrücken, da ich nicht so gerne von mir aus anfange, mit Freunden darüber zu sprechen. Es fühlte sich immer sehr befreiend an. Momentan fresse ich aber alles in mich rein, da ich mich einfach nicht aufraffen kann..
Habt ihr vielleicht ein paar Tipps oder Ideen wie ich mich wieder dazu aufraffen kann? Ich wäre wirklich sehr dankbar für alle ernst gemeinten Antworten.
Liebe Grüße
6 Antworten
Hallo,
Du hast versch. Gründe bereits genannt, warum es Dir zur Zeit schwer fällt, kreativ zu sein.
Wenn Deine Ansprüche zu hoch sind, dann schau Dir keine perfekten Werke an. Im Grafikbereich wird auf Perfektion wert gelegt - eine sorgfältige Arbeit abzuliefern ist eine gute Voraussetzung für Anerkennung.
Im Bereich Kunst darf man auch ohne Perfektion an die Sache heran gehen, sich in einem Werk "abarbeiten" - das eigene innere zum Ausdruck bringen - selbst wenn das evtl erschreckend sein mag. (Du musst diese Werke später ja niemandem zeigen :-) )
Hatte mal eine ähnliche Phase. Es war, als ich mich auf das Studium vobrereitet habe. Zwar fällt mir immer etwas ein - aber irgendwann fällt einem auf, das man damit nicht mehr zufrieden ist - das eigene Werk stellt nicht zufrieden.
Ich habe zum einen alte Arbeiten von mir angeschaut - und dabei gesehen, dass es eine gute Entwicklung gab. Ich wurde schon langsam besser, aber meine Ansprüche waren dennoch zu hoch. Ich habe dann begonnen, völlig frei abstrakt zu malen. Enstanden sind Bilder, die jenseits dessen sind, was man beschreiben könnte. Ich habe deckende und lasierende Techniken vermischt, teils auch darin gezeichnet, also einfach Gesten und Gefühle zum Ausdruck gebracht, ohne etwas "ins Bild" setzen zu wollen. Nach 1 - 1,5 Wochen - und verschiedenen Bildern, die nicht so ganz zum Aufhängen gedacht sind - habe ich wieder zum Gegenständlichen bzw. Abbildbaren gefunden und das, was ich mir erarbeitet habe, in meine Werke miteingebracht. Sie wurden freier, lockerer und ich war zwar wieder zufrieden, hatte mir aber einen Raum erarbeitet, in dem ich mich zusätzlich ausdrücken konnte. (Und der im Wesentlichen ohne Perfektion auskam)
Meine Arbeitsweise war eher die, dass Bild, Farbe, Struktur und Form mit mir und ich mit Ihnen kommuniziert haben. Jedes Werkmoment war daher spannend, denn ich hatte nichts weiter geplant, als zu schauen, wo es hingeht. Die Bilder waren erst dann fertig, wenn ich aufgehört habe - die Kommunikation zwischen mir und dem Bild fertig war. Meist habe ich dabei Musik gehört, zwischendurch bin ich in die Natur gegangen - Manchmal auch in eine Ausstellung. (Aber eher weniger)
Weitere Ausgleichmöglichkeiten, wenn man einen stressigen Job hat, sind:
Sport
Meditation
Treffen mit Freunden
Spielen mit Kindern
Spazieren gehen in der Natur
Austausch mit Gleichgesinnten
Musik, die Dich anspricht (das weisst Du sicher am besten, was gut für Dich ist)
Alles Gute für Dich
Jo
Mach dir nicht zu viel Druck, dass das Bild perfekt sein muss. Je mehr und öfter du malst, desto besser wirst du. Das wichtigste ist, das du die Freude am malen wieder bekommst. Oder versuche ein Bild abzumalen und später kannst du dich daran orientieren und ein eigenes Bild mit deinen eigenen Ideen malen. Deine Motivation kommt bestimmt bald wieder :))
Kunst hat mit Fantasie zu tun.
Alles, was du dir vorstellen kannst ist real.
Wenn du denkst du bist schlecht, dann bist du schlecht.
Wenn du denkst, es kommt nichts Gescheites dabei raus, dann kommt nichts Gescheites dabei raus.
Du kannst sein wer du willst und was du willst und mit genau diesem Mechanismus kannst du dich auch an allem hindern.
Verstehst du?
Das ist nicht hart.
Sei gut zu dir selbst.
Allzu strenge Askese führt zu Beschämung.
Wenn du aber immer alles gut fändest, was du tust, wäre auch irgendwas bei dir nicht in Ordnung.
Seelen lieben das Maß.
Du hast im Moment halt keine kreative Phase... Das passiert mal... Das kommt aber wieder zurück
Früher habe ich auch ohne Ende gemalt und gezeichnet. Nachdem ich angefangen hatte zu arbeiten ging das deutlich zurück. Man hat einfach weniger Zeit für Hobbys. Ich schätze, das ist normal.
Etwas, das bewiesenermaßen unglücklich macht, ist das "mit Anderen vergleichen". Und das tun wir, durch das Internet und die Medien, heute deutlich mehr als früher.
Es gibt zwei Arten der Motivation. Früher warst du höchst wahrscheinlich "intrinsisch motiviert" das bedeutet, dass du gemalt hast, weil es dir Freude gemacht hat. Du hattest einfach nur Spaß daran und alles Andere war dir egal.
Und dann gibt es die "extrinsische Motivation". Das sind jede Menge Einflüsse, die von außen kommen können. Das kann anfangen mit einer Belohnung (du bekommst dafür z.B. Geld, Anerkennung etc.) aber auch, wenn du versuchst besser als jemand anderes zu sein ist das eine extrinsische Motivation.
Der Unterschied zwischen den beiden, dass das eine einfach nur Spaß macht, und das andere (mehr oder weniger) einer Arbeit gleich kommt.
In deinem Falle könnte es dir aber auch schon für den Anfang genügen, wenn du Lob von Freunden, oder Familie bekämst. Die staunen dann und du merkst: Oha, ich kann was, was die nicht können... und vielleicht kommst du von da aus wieder zu dem Punkt, dass du es einfach nur aus reiner Freude machst.
Ich hoffe das für dich! Alles Gute!
Jap ich denke ich weiß genau was du meinst :) harte Worte, aber muss auch mal gesagt werden