Wie erkläre ich es meinem kind? Opa ist tot

12 Antworten

Das klingt schwierig. Es gibt eine Reihe Bücher dazu, Kindern den Tod - vielleicht nicht zu erklären, aber begreiflich zu machen. Dein Sohn scheint sie allerdings, wie ich das verstehe, gar nicht zu brauchen: Er hat ja ganz klare Vorstellungen, was passiert und wie er damit umgehen will. Find ich super! Fragen hat er bestimmt, aber nicht immer braucht es eine korrekte Antwort. Manchmal reicht auch zu sagen, dass man die Frage gut findet, aber leider auch nicht beantworten kann. Hilft das?

Ich bin mir nicht sicher, ob der Kleine überhaupt mit auf den Friedhof gehen soll. Meine Oma starb, als ich 7 Jahre war und meine Eltern nahmen mich auch mit zur Trauerfeier. Ich fand das damals alles sehr verwirrend und beängstigend. Um mich herum weinten alle Leute und eine ältere Frau wurde sogar bewußtlos. Ich habe nächtelang nicht richtig schlafen können, auch wenn meine Eltern versuchten, mir alles zu erklären. Natürlich müßt Ihr Euren Sohn selbst besser einschätzen können. Ich hätte es mit meinen Kindern nicht gemacht.

Es gibt ein recht schönes Bilderbuch, das ich bei meiner Arbeit in einem Kindergarten entdeckt habe. "Abschied von Rune": (Hier ein Text über das Buch:

Abschied von Rune Marit Kaldhol (Text) Wenche Øyen (Bild)

Sara und Rune leben in einem norwegischen Dorf und sind eng befreundet. Eines Tages muß Sara beim Spiel an einem Seeufer erleben, wie ihr bester Freund ertrinkt. "Er kann nichts mehr sehen und nichts mehr hören. Er kann nicht mehr gehen oder laufen oder spielen. Er wird Sara nie mehr anlächeln und sie nie mehr umarmen. Rune ist tot."

Die unbarmherzigen Worte lesen wir zu Anfang der Geschichte, die nun den "Abschied von Rune" mit dem Gottesdienst in der Kirche und der Bestattung auf dem kleinen Dorffriedhof in vielen Bildern beschreibt. Sara fühlt sich geborgen bei einer liebevollen Großmutter und Mutter, trotzdem bleibt ihre Trauer groß und unaussprechlich. Erst zu einem späteren Zeitpunkt, im Frühling, als wieder erste Blumen den lichten Friedhof bedecken, erzählt die Mutter Sara etwas über den Kreislauf der Erde und des Lebens.

Thematischer Schwerpunkt:

Das Besondere des Buches bleiben die großen, expressiven Aquarell- zeichnungen, die alles leicht verschwommen, wie durch einen Schleier abbilden. Sie zeigen uns die Riten, die den Tod eines Menschen begleiten, die Trauernden zusammenführen, und heben ebenso die Einmaligkeit des individuellen Lebens und Sterbens hervor. Zwei Doppelseiten mit dunklen Schwarz-weiß-Illustrationen ohne Text bilden einen langen nordischen Winter ab, Bilder einer sprachlosen, kindlichen Trauer. Später blicken wir auf große, malerische Abbildungen einer lichtgrünen Landschaft, über der Frühling liegt, eine erste zaghafte tröstliche Botschaft; erst auf dem Schlußbild wird sich die kleine Sara erleichtert an den großen Rücken ihrer Mutter schmiegen.

Dieses Bilderbuch und sein Text in der hervorragenden Übersetzung von Angelika Kutsch hat auch 12 Jahre nach er Ersterscheinung nichts on seiner Kraft verloren. Der schmerzliche Abschied von einem Kindheitsgefährten erhält eine christliche Dimension der Tröstung in der genauen Darstellung einer Beerdi- gung, Trost bietet später auch die suggestive Darstellung einer neu erwachenden Natur.

Barbara von Korff-Schmising

  1. Aufl. - Hamburg: Ellermann 1999; 26 Seiten; 21 x 27 cm Aus dem Norwegischen übersetzt ISBN 3-7707-6272-x geb.: 24,00

Zielgruppe:

Kleine Kinder sollten das Buch beim ersten Mal nicht ohne die Begleitung Eines Erwachsenen in die Hand nehmen. Kinder, die einen ihnen nahestehenden Menschen frühzeitig und unerwartet verloren haben, können hier viele ihrer Gedanken wiederfinden, über die sie vielleicht angesichts von Sara Schrecken zu sprechen beginnen. Die großflächigen Illust- rationen mögen darüber hinaus eine Anregung sein, sich eigene Eindrücke und Erinnerungen nach den schönen Vorbildern von der Seele zu malen. Ab 4 Jahren.

Ehrlich sein hilft! Dein Sohn ist interessiert, also sag ihm die Wahrheit, aber kindgerecht, einfach. Vielleicht so: Ja der Opa ist im Himmel die Urne mit seiner Asche setzen wir hier bei, weil es für uns wichtig ist, dass etwas von ihm auch bei uns bleibt, damit wir ihn besuchen können...

Nur nichts von Verbrennen sagen!erzähle das in der Urne Opas Lieblings Gegenstände sind,damit ihr immer eine Erinnerungsstätte habt,wo ihr den Opa besuchen könnt!


Konflikthelfer  16.10.2008, 21:16

Das mit dem Verbrennen find ich auch schwierig. Aber lügen find ich auch nicht okay. Oben sind sind bessere Vorschläge.

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Renerle 
Beitragsersteller
 16.10.2008, 21:20
@Konflikthelfer

vom verbrennen möchte ich auch nicht erzählen. für ein kind ist verbrennen etwas was weh tut - und keiner möchte doch dem opa weh tun.

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