Wie erkenne ich in einem Erbgang (Kreuzschema) die Genkopplung?

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Moin,

indem sich die jeweilige Merkmalskombination wie ein Merkmal verhält. In solchen Fällen gilt die 3. Mendelregel nicht (wenn man einmal von Kopplungsbrüchen durch Crossing-over-Ereignisse absieht).

Beispiel:

Samenfarbe und Samenform sollen mal auf einem Chromosom liegen (Genkopplung).

A: brauner Samen
a: gelber Samen
B: runder Samen
b: ovaler Samen

P: AB AB x ab ab
brauner runder Samen x gelber ovaler Samen
Ich schreibe mit Absicht „AB AB”, weil die Allele A und B auf einem Chromosom liegen! Dann ergibt sich für die 1. Filialgeneration:

F1: AB ab
brauner runder Samen

Kreuzt man nun die Individuen mit dem Genotyp AB ab untereinander, dann ergibt sich in der 2. Filialgeneration:

F2: AB AB; AB ab; AB ab; ab ab
braun rund; braun rund; braun rund; gelb oval

Das ist phänotypisch ein 3:1-Verhältnis, wie wir es für einen monohybriden, dominant-rezessiven Erbgang kennen.
Zu erwarten wäre jedoch ein 9:3:3:1-Verhältnis wie es typisch für einen dihybriden, dominant-rezessiven Erbgang, weil wir ja zwei Merkmale betrachten. Aber weil die beiden Merkmale aneinander gekoppelt sind, verhalten sie sich nicht unabhängig voneinander, sondern wie ein Merkmal...

Alles klar?

LG von der Waterkant