Wie entscheidet man sich für eine Trennung im Guten?
Meine Freundin und ich sind gerade in einer Zwickmühle. Seit 4 Jahren führen wir eine Fernbeziehung. Je länger wir zusammen sind, desto größer wird der Druck dass einer von uns zum anderen zieht. Letztenendes wollen wir das aber beide nicht und wir schieben das immer weiter vor uns her.
Dazu kommt auch dass wir einander seit ein paar Wochen immer mehr vermeiden weil wir in gewisser Weise keine Zukunft mehr miteinander sehen. Darüber haben wir auch gesprochen und sehen es eigentlich beide gleich..
Wie es halt ist, kommen bei solchen intimeren Gesprächen immer wieder die schönen Erinnerungen und guten Gefühle hoch. Die zweite Stimme im sagt allerdings dass das nur die Angst vor der Trennung ist und sich das nur immer weiter so schieben würde.
Ich denke die ganze Geschichte klingt alles in allem nur negativ, aber meine Sicht ist aktuell einfach nicht die Objektivste, denke ich.
Ich entschuldige mich auch dafür, dass die Frage wahrscheinlich keinen roten Faden hat. Im Endeffekt ist das nur ein Endproudkt von Verzweiflung.
2 Antworten
Das Schwerste daran ist nicht vom alten Leben Abschied zu nehmen, sondern in ein neues Leben zu finden. Wenn man es jahrelang gewohnt war, immer jemanden um sich zu haben - und sei es auch nur digital - fühlt man sich nach ner Trennung erstmal alleine und etwas verloren.
Die Angst davor lässt eine Beziehung zur Gewohnheit werden. Und diese Gewohnheit möchte man natürlich nicht loslassen, wenn es technisch gesehen eigentlich nicht sein müsste.
Irgendjemand wird aber wohl einer den ersten Schritt machen müssen und es direkt ansprechen.
Es kann sogar noch schlimmer werden, wenn man sich aus Gewohnheit am Beziehungsleben eine neue Beziehung sucht, anstatt auf die "nächste große Liebe" zu warten.
Hab ich mal gemacht. Und es war eigentlich die schlimmste Beziehung meines Lebens. Leider auch meine längste.
Kann nur empfehlen, drauf zu achten, nicht den Fehler zu machen.
Was ich vielleicht empfehlen kann ist, sein Leben schon neu auszurichten, bevor man die Trennung überhaupt anspricht. Beispielsweise durch irgenwelche Interessen, die man in den Fokus stellen kann.
Ich habe nach der letzten Beziehung angefangen, mich mit gesunder Ernährung und Sport auseinanderzusetzen. Vielleicht wäre aber auch ein Haustier was.
Du selbst hast schon die Perspektivlosigkeit eurer Situation festgestellt. Es stellt sich im Endeffekt nur noch die Frage, ob du in dieser Zwickmühle verweilen möchtest oder nicht. Wenn es keine Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft gibt und dir das für dein Leben wichtig ist, musst du leider eine schwere Entscheidung treffen, die in deinem Interesse ist.
Danke, diese Antwort hilft tatsächlich sehr, weil an der Stelle von Gewohnheit statt von Liebe sprichst.. Das ist vermutlich sehr zutreffend...