Wie denkt ihr über Leute, die an einen Schöpfer glauben?

6 Antworten

Hallo Rukaruko,

was man noch nicht gewusst hatte, wo man die Hintergründe noch nicht verstanden hatte, das hat man irgendwie geglaubt und auch Gottheiten zugeschrieben.

So war der Ursprung der Menschheit, geschweige denn eines Universums, nicht ergründet. Also musste ein Schöpfer her - ohne zu fragen, wie der Schöpfer erschaffen wurde.

Wir mögen somit auch heute immer noch Menschen antreffen, die an einer Schöpfergottheit glauben, die sich auch als geschaffen betrachten. Wir werden aber auch Menschen antreffen, die einfach nur sind, wo sie sich wahrnehmen - und warum es genau sie sind, mag zwar eine Frage sein, aber nicht beantwortet werden.

In meinen Augen ist es wichtig, immer Dinge zu hinterfragen. Dann mag man auf etwas stoßen, was man bisher noch nicht so gesehen hatte. Ob das jetzt Naturwissenschaftler*innen oder Philosoph*innen sind, mag unbedeutend sein. So werden die Menschen schlauer und verstehen immer mehr, was sie bisher noch nicht verstanden haben.

Man kann jetzt postulieren, dass einem ein Schöpfer einen Weg vorgegeben hat. Das mag wieder vieles erklären, was man sich fragt - aber nicht notwendigerweise richtig sein. So stellt sich die Frage, warum wir den Weg eines Schöpfers gehen wollen - wo es doch eigene Wege gibt.

Was ist falsch, was richtig, das mag im Ermessen der Betrachter*innen und deren eigenen Ansprüchen liegen. Es lässt sich aber ein absolutes Maß darstellen, das aus Aussagen erwächst, die nicht "von dieser Welt" sind. Dieses absolute Maß können wir - wenn wir wollen - einer Gottheit zuschreiben.

Wir können uns entscheiden - gehen damit immer einen eigenen Weg - ob wir diesem Maß folgen: kurz angesprochen: Einheit, Fülle und größtmöglicher Freiraum gleichermaßen für alle geschaffen, bewahrt oder zumindest geachtet, oder dem Gegenteil davon: nur Fülle und Freiraum für uns selbst ggf. auf Kosten oder zum Leid anderer.

Was wäre unser Instinkt? Eine Eigenschaft, die uns archaisch innewohnt. Wir würden dem Instinkt folgend ggf. nur für uns selbst nach Vorteilen suchen und diese erreichen wollen. Also wäre Instinkt gegen Einheit, Fülle und größtmöglichen Freiraum gleichermaßen für alle - oder wäre davon einfach instrumentalisiert und in deren "Dienst".

Wir waren beim Glauben an einen Schöpfer - und sehen im Moment nur, dass es unser Universum gibt, und dass es uns gekonnt hatte, ob wir einem Instinkt folgen, eigene Wege gehen, wie wir sie gehen. Was auch immer dahinter steckt, werden wir vielleicht eines Tages verstehen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Ich finde es dumm, an einen Schöpfer zu glauben.

Erstens bringt es nichts, weil sich dann wieder die Frage anschließt, wer oder was diesen Schöpfer geschaffen hat. Zweitens müsste man wissen, was dieser Schöpfer will und denkt etc., um daraus ggf. einen Nutzen für sich ziehen zu können. Das ist aber nicht möglich. Es gibt so viele Religionen auf der Welt, dass man kaum die richtige wählen könnte. Warum sollte man sich dann irgendwelchen Regelwerken á 10 Gebote unterwerfen?

Die erste Ursache allen Seins bzw. ob es überhaupt eine gibt, ist ungeklärt und womöglich nicht herausfindbar.


LordMeleval  23.10.2023, 17:54

Es muss eine erste Ursache geben, denn ansonsten müsste man mit der Gleichung "A verursacht B" in infinitum fortschreiten.

Gäbe es aber keine erste Ursache A, könnte es auch B nicht geben und demnach gäbe es nichts. Es muss also eine erste Ursache geben.

Dass es viele Religionen gibt, ist auch kein Argument. Man müsste nämlich, wenn man der Logik folgt, auch sagen: "Oh, es gibt viele politische Ideologien, wir werden wohl nie herausfinden, welche die richtige ist. Also machen wir einfach mal GAR KEINE Politik. Ab sofort ist die gesamte Welt anarchistisch. Wird bestimmt nicht schiefgehen."

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Midgardian  25.10.2023, 01:14
@LordMeleval
Gäbe es aber keine erste Ursache A, könnte es auch B nicht geben und demnach gäbe es nichts.

Du stellst also die These auf, dass B unmöglich ohne die Ursache A existieren kann. Und wirfst diese deine These noch im gleichen Satz wieder über Bord, indem du annimmst, dass A selbst ohne Ursache existiert.

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LordMeleval  25.10.2023, 17:33
@Midgardian

Du verstehst wohl das Argument nicht. Hier erkläre ich es mal etwas genauer:

These 1: Eine Sache kann nicht älter als dessen Ursache sein.

These 2: Die Ursache bewirkt immer die Sache, welche dann ebenfalls als Ursache für etwas anderes fungieren kann.

These 3: Diese Formel lässt sich nicht in infinitum fortschreiten, denn dann gäbe es keine erste Ursache und wenn es keine erste Ursache gibt, kann es nichts geben, was darauf folgt.

Schlussfolgerung: Es muss eine erste Ursache, auch unbewirkte Ursache oder prima causa efficiens genannt, geben. Und die nennen wir Gott.

Dieses Argument stammt vom berühmten Philosophen Thomas von Aquin. Bis heute wurde kein gutes Gegenargument gefunden.

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Vielleicht97  26.10.2023, 20:21
@LordMeleval

Hier eines von mehreren Gegenargumenten: Da wir die erste Ursache noch nicht ergründet haben, lässt sich auch nicht mit Gewissheit sagen, dass diese erste Ursache oder eben die Möglichkeit einer unendlichen Kausalkette auf den Regeln der bekannten Logik basieren muss.

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Was sollte man darüber denken? Deine Ausführungen sind etwas verwirrend.......

Jeder darf glauben was er will.

Jedwede Art von Säuger auf diesem Planeten entwickelt instinktiv ein natürliches Gleichgewicht mit ihrer Umgebung.
Der Menschen aber tut dies nicht. Ihr zieht in ein bestimmtes Gebiet, verbraucht alle natürlichen Ressourcen und schadet damit zugleich der Umwelt.

Da hast du dich ja hübsch bei "Matrix" bedient 😉

Wie denkt ihr über Leute, die an einen Schöpfer glauben?

Die tun mir bis zu einem gewissen Grad leid. Da sie allerdings die unschöne Angewohnheit haben, andere von ihrem Glauben überzeugen zu wollen und verächtlich auf jene herabzuschauen, die solchen Glauben ablehnen, sind mir diese Leute meist einfach nur zuwider.

Religionen sind die denkbar schlechtesten "Entscheidungen", die Menschen je getroffen haben.


studiogirl  22.10.2023, 12:05
Religionen sind die denkbar schlechtesten "Entscheidungen", die Menschen je getroffen haben.

Völliger Unsinn!! Ich bin komischerweise damit in meinem Leben gut gefahren........und andere können dir das sicher auch bestätigen, Es geht dabei auch nicht um "die Religionen", sondern um den Glauben.

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Jeder darf glauben, was er möchte. Er sollte aber auch respektieren, dass andere anders darüber denken.

Leider macht man immer wieder die Erfahrung, dass manche Menschen derart eingenommen von ihrem Glauben sind, dass sie nichts anderes akzeptieren und ihre Mitmenschen nur belehren wollen.