Wie das Skelett von Maus behalten?
Hallo Leute,
ich besitze 2 Farbmäuse und würde gerne nach deren Tod die Sketette oder wenigstens den Schädel behalten. Wie mache ich das am besten? Ich würde ungerne mit Maden oder Armeisen arbeiten. Gibt es Alternativen? Ich habe auch mal von Kochen gehört aber wie macht man das genau? Muss man zuerst die Haut abziehen? Wie lange und auf welcher Stufe muss sie dann gekocht werden? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten, wo sich das Fleisch auflöst und die Knochen zurückbleiben (das wäre mir am liebsten, doch ich bezweifle es)?
Vielen Dank im Voraus M.
9 Antworten
Meinen Kaninchenschädel habe ich durch Kochen sehr gut präparieren können. Vorher sollte man alle Weichteile aber vorsichtig mit Präparierbesteck so gut es eben geht entfernen. Nach dem Kochen ist es sinnvoll, den Knochen noch zu entfetten. Das habe ich durch erneutes kurzes Aufkochen in leichter Spülmittellösung bewerkstelligt. Das Entfetten bewirkt, dass Bestandteile, die den Knochen unschön gelb verfärben (Fettreste) entfernt werden. Anschließend kann man den Knochen noch mit einer Wasserstoffperoxidlösung (Apotheke) vorsichtig bepinseln, dadurch wird er gebleicht und erhält eine schöne, weiße Farbe. Größere Knochen kriegt man auf diese Weise mit einfachen Hausmitteln auf jeden Fall ganz gut hin. Immerhin will man ja keine wissenschaftliche Sammlung anlegen, bei der es auf jedes Detail ankommt.
Bei kleineren Knochen, die viel empfindlicher sind, sollte das Kochen aber nicht die beste Wahl sein. Wovon ich in jedem Fall abrate, den Kadaver auf einen Ameisenhaufen zu legen. Erstens greift die Ameisensäure den Knochen an und zweitens kann es möglich sein, dass die Ameisen die Knochen am Ende sonstowhin schleppen.
Empfehlenswert wäre, sich eine Speckkäferzucht anzulegen, damit dürfte man das schonenste und beste Ergebnis erzielen.
Eine andere Möglichkeit besteht in der Mazeration, bei der der Knochen weitgehend vom Fleisch befreit wird und anschließend in Wasser gegeben wird, das für mehrere Tage konstant auf 37 Grad gebracht wird.
Kochen kocht die Knochen weich.
Jede Säure zersetzt die Knochen oder greift sie zumindest an und sie werden sehr porös und brüchig.
Wenn Du also kein Jahr auf die Arbeit von Bodenmikroben warten willst, dann musst Du eine Kultur von fleischfressenden Insekten/Maden anlegen. Aber dann musst Du Dir etwas einfallen lassen, dass die nicht schlüpfen, wenn sie fertig sind und auch sonst nicht entkommen können, bzw. abschließend mit Toxinen die Insekten vernichten.
Doch Vorsicht! Das Zeug ist auch für Menschen nicht gerade gesundheitsförderlich!
So ein geschlossenes Aquarium mit Sauerstoffversorgung – denn irgendwie musst Du beobachten können, wann die fertig sind, ohne alle rauszulassen – ist auch nicht gerade günstig.
Und ansonsten wirst Du wohl jemanden bezahlen müssen, der das für Dich macht.
Das ist die schonendste und schnellste Methode für die Knochen. Alles andere ist in irgendeiner Weise destruktiv.
Alternativ bleibt wirklich nur was Bitterkraut vorgeschlagen hat, das Verbuddeln in nährstoffreichem Boden mit einer gesunden Boden-Fauna, wo Bakterien, Pilze und auch Würmer die Arbeit verrichten. Doch das dauert eine ganze Weile.
Ich habe im Laufe meiner Ausbildung mal eine Eidechse so behandelt, zunächst haben wir die Haut mit Skalpell und Pinzette entfernt, anschließend mit Skalpel und Pinzette das Muskelgewebe und die Innereien entfernt und von den Knochen geschnitten! Die allerletzten Fleischreste wurden entfernt indem die Echse für mehrere Wochen in einer Wasserstoffperoxidlösung gelagert wurde, der Vorteil ist zugleich der, dass die Knochen etwas gebleicht und somit aufgehellt wurden!
Ich kann dir aber jetzt schon sagen, dass es eine sehr lang dauernde Fummelarbeit wird! Lg
Also ich habe das mal mit einem Schweineschädel gemacht. Ich habe ihne einfach ganz normal gekocht, wie beim Essen. Ich bin aber kein Profi und habe keine Ahnung ob das richtig war. Ich weiß nicht mehr wie lange ich ihn gekocht habe aber es war glaube ich einfach nach Gefühl. Danach habe ich den Kopf raus genommen und das Fleisch abgemacht. In kleinen Ecken, bzw. beim Gehirn wars schwierig aber ging trotzdem. Jetzt sieht er gut aus und stinkt nicht. Kann also nicht so falsch gewesen sein.
Die Schädelknochen eines Schweins sind um einiges stabiler als so dürre Mäuseknochen und daher fällt das bisschen Fleisch hier schneller ab, als dass der Knochen weich wird.
Bei dem dürren Mäuse-Skelett wären die Knochen allerdings schneller durchgekocht und weich als das Fleisch-Paket drum herum.
Ich habe den Schädel einer Amsel (Katzenopfer) einfach auf die Gartenerde gelegt und abgewartet. Ameisen, Käfer, Würmchen und sonstiges Getier haben ihn innerhalb weniger Wochen (3 oder 3) soweit blank genagt das ich die Reste mit einfachem warmem Wasser abspülen konnte. Bei einer ganzen Maus "mit alles" dauert es entsprechend länger.
Das selbe Experiment habe ich mit einem Kaninchenschädel gemacht, den hat aber irgendwas geklaut obwohl ich versucht hatte ihn mit einem Stück Kordel anzubinden. Vermutlich hatte der Fuchs oder Marder viel Spaß dabei das doch relativ reichlich vorhandene Fleich (+ Hirn) wegzunagen. Einen anderen Kaninchenschädel habe ich versucht sauber zu kochen, er wurde zu weich und ist an den ganz dünnen Stellen zerbröselt.
Geht das mit dem Kochen wirklich nicht? Ich finde Maden nämlich wirklich ekelhaft. :/