Wie dämmt man ein altes Backsteinhaus richtig?

6 Antworten

Frag lieber einen Restaurator oder Fachmann für Altbauten. Wie du richtig vermutest, darf der Feuchtigkeitstransport durch die Fugen nicht verändert werden, sonst gibt es Schimmel. Unter umständen könnt ihr innen YTONG Wände als Isolation einziehen, die aber hinterlüftet sein müssen

Bei diesem Haus in Mischbauweise gibt es mehrere Problemzonen: Kellergeschoß mit angrenzendem Erdreich, hohlwandige Backsteinwände und ein nicht näher beschriebenes Dachgeschoß.

Es muß ein fachlich fundiertes Gesamtkonzept her, ehe mit den vorgesehenen Maßnahmen begonnen wird. Es ist darauf zu achten, dass bei einer(meistens aus finanziellen Gründen) sukzessiven Abarbeitung der Maßnahmen, diese sich nicht widersprechen oder teilweise unwirksam machen.

Man kann z.B. nicht erst die alten Fenster mit 8 cm Rahmen modernisieren und dann auf die Außenwand und Fensteraußenlaibung 12 cm Dämmung aufbringen.

Wenn die Räume groß genug sind dann dämmt von innen.Damit bleibt das Haus von außen in seinem alten Flair,falls ihr den leiden mögt.


Mietnormade  20.11.2008, 10:35

Innendämmung zieht aber den Taupunkt ins Mauerwerk.

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tinimini  20.11.2008, 10:45
@Mietnormade

Wir haben innen damals Üton verwendet und bei uns ist alles super. Der Frost greift wie vor 50 Jahren das Haus von außen an. Aber die Wände sind alle noch in Ordnung. Wir hatten einen Fachmann für Altbausanierung gehabt. Der hat seine Aufgaben zu unseren besten Zufriedenheit durchgeführt.

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Mietnormade  20.11.2008, 10:57
@tinimini

Mal davon abgesehen das ein Fachmann die Innendämmung so auslegt, dass der Taupunkt entsprechend in der Holschicht ist stellt sich die Frage woher Du weißt wie die Mauer hinter den Utonsteinen aussieht. Nicht das ich glaube das ein Fachmann das falsch macht aber einfach eine Innendämmung anbringen führt oft zu Problemen am Mauerwerk. Und die Probleme sind nicht am Außenmauerwer und nicht an den Utonsteinen. Sondern bei dem Mauerwerk was früher mal innen gelegen hat. Und der Taupunkt hat nichts mit dem Frost zu tun die Witterung greift immer nur das außenmauerwerk an.

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Um die Optik nicht zu versauen nimmst Du eine Granulatfüllung in der Hohlschicht.

Ist ein Daemmschutz wirklich noetig. Backsteinhaeuser haben so einen tollen Stil, den sollte man nicht verstecken.


Onki73  16.01.2014, 16:36

Ab 38cm Außenmauerwerk ist fast nie Dämmung nötig, weil es unwirtschaftlich ist.

Wirtschaftlicher ist die Umstellung des Heizsystems auf Strahlungsheizung, so wie es zur Bauzeit des Hauses üblich war. Seit den 1960er Jahren hat man nämlich die wärmestrahlungsintensiven Einzelöfen rausgeworfen und Konvektionsheizungen (Zentralheizungen) eingebaut, die es nicht mehr schafften mit der Warmluftwalze die Raumecken zu erwärmen. Dort sammelte sich die Feuchte (Kondensat) und die Wände begannen langsam aufzufeuchten mit entsprechendem Dämmwertverlust. Kunstharzbeschichtungen auf der Fassade beschleunigten noch diesen Vorgang der Auffeuchtung, da die Feuchte außen nicht mehr verdampfen konnte.

4% Feuchte im Ziegel vermindert den Dämmwert bereits um 50%!

Man kann davon ausgehen, das heutzutage nahezu alle Ziegelbauten aufgefeuchtet sind. Eine wärmestrahlungsintensive Heitzechnik wäre die Antwort auf die schlecht dämmenden Wände, denn durch Austrocknung wird der ursprüngliche Dämmwertt durch trockene Wände wieder hergestellt.

Außenwanddämmung verhindert die Austrockung nach Außen und manifestiert diesen Zustand der Auffeuchtung. Die Dämmung wird im laufe der Jahre auch noch feucht und verliert an Dämmwert. Mit einer Außenwanddämmung zerstört man auf lange Sicht das Mauerwerk.

Dämmungen an der Außenwand machen nur zwischen zwei Betonplatten Sinn, die das Eindiffundieren von Feuchte dauerhaft verhindern (Plattenbauten).

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