Wie Bypass an Heizung schließen?

1 Antwort

Ich kann sehr gut verstehen, daß soetwas nervt.

Ich als Ausbildungsmeister bin an einem privaten Bildungsinstitut im SHK-Handwerk beschäftigt und habe schon oft im Kundendiensttechniker-Kurs über das leidige Thema "Hydraulischer Abgleich von Einrohrheizungen" referiert.

Dieses Thema ist sehr komplex und es werden selbst bei Fachfirmen diesem Problem mit den falschen Mitteln begegnet, da sich viele mit dem Thema Hydraukik nie intensiv befasst haben.

Zunächst mal haben sie richtig gehandelt und haben die Hausverwaltung informiert.

Sie als Laie sollten zunächsteinmal von Bypass die Finger lassen...dies ist etwas für den "Fachmann"

Aber wenn ich Fachmann sage, dann meine ich jemanden der nicht nur Anlagenmechniker im SHK-handwerk ist sondern sich mit Hydraulik und Thermodynamik auskennt und rechnen kann.

Oberflächlich gesehen ist die Einrohrheizung lediglich ein Geldsparmodell in der Notwendigkeit der Gebäudeheizung für den Bauherren gewesen...da weniger Rohr verlegt werden mußte...somit war der Bau billiger.

Genauer betrachtet ist die Einrohrheizung jedoch für den Nutzer eine "Launische B!tch"

An jedem Strang hängen maximal 3 allerhöchstens 4 Heizkörper,wobei der erste Heizkörper das heißeste Vorlaufwasser bekommt und der letzte Heizkörper das kälteste Vorlaufwasser...das liegt daran, daß das kalte Rücklaufwasser des Heizkörper in das wärmere Vorlaufwasser aus dem Bypass beigemischt wird.

Und jetzt beginnt die große Rechnerei.

Volumenströme, Differenztemperaturen, Zuschlagsfaktoren der Heizflächengröße aufgrund immer kälter werdender Vorlauftemperaturen...und so weiter...

Sind also nun alle Heizkörper dimensioniert und installiert...beginnt die Einstellung der Bypasse und die Pumpeneinstellung...IM GANZEN HAUS.

Jeder Heizkörper hat nun einen genau definierten Volumenstrom und Differenztemperatur und in Summe haben die 3 Heizkörper des Einzelstrages einen Summenvolumenstrom.

Alle Summenvolumenströme des Gebäudes legen fest wie die zentrale Heizungspumpe des Gebäudes eingestellt wird.

...nun wird Strang für Strang abgeglichen...in jeder Wohnung an jedem Strang...s

Nun wird der Summenvolumenstrom am Einzelstrang an den Bypassschrauben prozentual an die Heizkörperleistung angepasst, das heißt durch verstellen der Bypassschraube kann man den Volumenstromanteil zum Heizkörper vergrößern oder verkleinern...die Differenz wird fließt über den Bypass und mischt sich mit dem Rücklaufwasser des Heizkörpers.

Sie sehen also...sie brauchen Fachkräfte die sich damit auskennen...sonst stellen sie ewig daran herum und verbessern nichts.

"Wasser sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstands"

Fragen Sie mal in ihrer örtlichen Heizings und Sanitärinnung nach Firmen, die sich auf den hydraulischen Abgleich von Einrohrheizungen auskennen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 25Jahre+ Berufserfahrung,SHK-Meister seit 2001