Wie breche ich mein aupair am besten ab?

1 Antwort

manchmal passt es, manchmal passt es nicht. hast du einen vertrag mit 2 wochen kündigungsfrist, kündige und bleibe noch zwei wochen - und dann bist du den ärger los.

man sollte sich im klaren sein, dass man als aupair zum arbeiten da ist, für die hauswirtschaft, und nicht zum ferien machen. ich kenne die von dir geschilderte situation von der anderen seite her, freunde von mir hatten das mehrfach, dass sie ihre aupairs rauswerfen mussten - wenn diese so gut wie gar nicht arbeiten wollten.

leider gehen die vorstellungen, was zum aupair-dasein dazugehört und wieviel arbeit man übernehmen sollte, weit auseinander. die schriftlichen vereinbarungen, die man abschliesst, sind eben kein arbeitsvertrag und vieles bleibt ungeregelt. manche gasteltern nutzen das aus, manche aupairs auch.

vieles spricht dafür, dass du völlig andere vorstellungen hast, von dem, was du dort tun solltest. dass man wegfährt und dich zwingt, dich selbst zu versorgen kann ich noch nachvollziehen. im gegensatz zu einem schüleraustausch wird man nicht in die familie aufgenommen, sondern hat nur eine art dienstmädchenstelle inne. das bedeutet, wenn die familie nicht da ist, führt man sein eigenes leben.

dass man dich zwischendurch immer wieder nach hause schickt, wenn ferien sind, ist nicht mehr verständlich, die hohen an und abreisekosten die so entstehen, machen diesen job unwirtschaftlich. offenbar denkt deine familie wirtschaftlich, dann ist es auch dein recht, es genauso zu machen.

sag also klipp und klar, was du willst, und dass du dir das ständige hin und her nicht leisten kannst und willst. kündige und fahr heim - und vor allem, kommt dir nicht komisch vor, dabei. es ist dein recht, so zu handeln, solange du dich im rahmen der vertraglichen absprachen bewegst (2 wochen kündigungsfrist).

im leben gerät man immer mal wieder in situationen, in denen man das gefühl bekommt, ausgenutzt zu werden. wichtig ist, dann richtig zu reagieren - und das geschäftsmodell nicht weiter zu akzeptieren.


JulianMalk 
Beitragsersteller
 18.02.2024, 20:34

Es ist ja nicht so als würde ich nicht arbeiten wollen, abgemacht war das ich sie mittags von der schule hole, ich nachhause gehe mit ihnen spiele zum Sport bringe und anschließend nachhause. Und jetzt eben nur zur Schule muss, sie zum Sport bringe und anschließend nachhause. Da ich erst um 5 an der Schule bin, können die Eltern ja die Kinder auch ganz einfach abholen und brauchen mich da nicht extra. Ich hätte mir gewünscht mehr zu machen, weil den ganzen Morgen und Mittag zu warten bis ich los muss ist echt nervig auf dauer.
und ebenfalls ja, 200€ jeden Monat wo ich ca 100-150€ jedes Mal für einen Flug und essen ausgeben muss ist nervig. Ebenfalls kam jetzt dazu, das wenn ich nachhause fliege, meinen kleiderschrank ausräumen soll damit das Kind in meinem Zimmer übernachten kann und den Schrank benutzen kann. Ausserdem habe ich schon öfters meinen Namen bei den Eltern in einem nicht guten Zusammenhang gehört und dieses schlechte Gerede über mich auch gehört. Das war kurz vor Dezember gewesen und seit dem geht das gefühl einfach nicht weg hier wirklich falsch zu sein.

aber danke, deine Antwort war wirklich sehr hilfreich! Morgen werde ich mit ihm reden & hoffentlich eine Lösung finden.

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pbheu  19.02.2024, 13:22
@JulianMalk

das wird das beste sein.

ich habe auch auf keinen fall damit sagen wollen, dass du in irgendeiner weise schuld an der situation bist. ich habe nur immer wieder probleme mitbekommen, die daraus resultierten, dass eine seite unwillig war, irgendwelche vereibarungen einzuhalten oder einen vorteil darin sah, die andere seite auszunutzen.

wir haben zb 5 schüleraustauschgäste gehabt, aus polen und 2x aus frankreich, mit denen wir noch jahrelang einen guten kontakt hatten.

der dritte französische junge dagegen hat sich uns gegenüber so mies verhalten, dass ich ihn tatsächlich 4 wochen vor ablauf des halben jahres nach hause geschickt habe, weil das maß voll war. da hatte reden leider nicht viel genutzt, da gab es nur eine ganz klare absagehaltung - von anfang an.

wir hatten ihm auf mehrere reisen mitgenommen, u.a. auf einen skiurlaub, es gab streit zwischen ihm und meinem sohn, der ihm sein zimmer überlassen hatte, in den kursen an der schule störte er oder zeigte sich arrogant uninteressiert, so dass diese sich bei uns meldete und ankündigte, nichts anerkennen zu können, was er dort absolviert hat. er redete die ganze zeit schlecht über deutschland, und am ende fing er an, sich über meine frau lustig zu machen und unser haus als zu schmutzig zu bezeichnen.

du siehst, es kann wirklich dinge geben, mit denen man bei sowas absolut nicht rechnet - und dazu gehört natürlich auch eine gastfamilie, die nur auf ihren vorteil bedacht ist...

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