Wie bekomme ich den Hintergrund unscharf?
Hey,
Ich fotografiere seit längerem wieder mit Film Kameras.
Nur leider vermisse ich den unscharfen Hintergrund. ( ich fotografiere mit einer Canon AE-1 oder einer Porst Reflex)
Auf dem Beispiel Bilder habe ich ein 50mm Objektiv benutz doch der Hintergrund ist immer recht scharf 🙄
7 Antworten
Die AE-1 hat eine Blendenautomatik. Du stellst an der Kamera die Zeit ein, und die Automatik stellt die passende Blende zur Verfügung. Je kürzer die Verschlusszeit desto größer die Blendenöffnung.
Du wählst an Deiner AE-1 eine Verschlusszeit, bis Dir im Sucher eine Blende von 2.0, bzw 1,8 angezeigt wird. Mit dem Abblendschieber an der Canon kannst Du das kontrollieren.
Bei einer Blende von 2,8, 2,0 wird der Hintergrund schön unscharf. Und je näher Du zum Beispiel ein Gesicht fotografierst, desto unschärfer wird der Hintergrund. Je mehr aber auf dem Vordergrund zu sehen ist, desto schärfer der Hintergrund.
Richtig gut lässt sich ein unscharfer Hintergrund mit Lichtstärken von 1:1,4 bzw. 1:1,2 /50 mm herstellen.
Bei analogen Kameras tritt diese Blendenwirkung bei großen Öffnungen viel deutlicher auf als bei den digitalen Kollegen.
LA
Du hast vermutlich das FD 50mm 1.8.
Stell die Blende auf 1.8 und gehe etwas näher ran. Im Nahbereich (z.B. 1m) bekommst du leichter ein schönes Bokeh (Unschärfe). Wenn das Motiv zuweit weg ist wird der Hintergrund meistens ebenfalls scharf - auch bei offener Blende. Schau auf dein Objektiv: Dort ist eine Schärfentiefeskala aufgedruckt. Schau z.b. bei f 1.8 auf der Skala wie groß der Schärfebereich beim aktuellen Fokus ist. Je näher der Fokus desto kleiner wird auch die Schärfentiefe bzw. desto besser kannst du freistellen.
Ein Fotokurs z. B. Volkshochschule wirkt Wunder! Wenn Du es besonders gut lernen möchtest, ich kenne da einen Modefotografen für ein Praktikum...
Aber auf die Schnelle: An dem 50mm-Objetiv gibt es einen Einstellring mit Zahlen drauf, ebtl. von 1,8 über 2, 4, 5,6, 8, 11 usw. Kleine Zahl (1,8 oder 2) bedeutet witzigerweise GROßE Blende, weil viel Licht auf den Film kommt. Damit bestimmst Du die Tiefenschärfe, also den Bereich der auf dem Bild scharf bzw. unscharf ist.
Also wäre Blende 2 für ein Portrait nicht schlecht, ideal mit einem Objektiv zwischen 80 und 135 mm.
Dummerweise steht die Blende aber in einem bestimmten Verhältnis zur Belichtungszeit, wenn die Fotos gelingen sollen. So ist eine Standardeinstellung an einem Sonnentag 125' Sekunde bei Blende 8.
Und jetzt mußt Du aufpassen, denn für jede Stufe, die Du die Blende weiter öffnest (von 8 auf 5,6), mußt Du die Zeit eine Stufe verlängern (vom 125' auf 100').
Und beim Portrait immer scharfstellen auf die Augen. LG Nadin
4 Größen begünstigen eine hohe Freistellung(geringe Tiefenschärfe):
- lange Brennweiten (50mm aufwärts)
- geringer Abstand zum Motiv
- grosser Sensor (bei analogem Kleinbildformat gegeben)
- offene Blende
In dieser Reihenfolge wirkt sich das aus!
Leider wird das heute mit Filtern einfach hingeklickt und dieses Wissen geht verloren. Bei analoger Fotografie dann doof.
Bokeh ist übrigens nur die ART der Unschärfendarstellung, kein Synonym für Freistellung!
Um freizustellen musst du die Blende aufreißen. Dann wird der Tiefenschärfebereich kleiner. Sieh mal auf die Fokusringe deines Objektives. Da ist nicht nur eine Markierung für die Schärfe angebracht. Wenn du dir die Markierungen für den Blendenwert den du eingestellt hast betrachtest dann kannst du an der Skala auch den Bereich ablesen der scharf abgebildet wird.
Du kannst den Effekt auch direkt im Sucher sehen wenn auf Arbeitsblende abblendest
Du meinst verkürzen. Wenn die Blende geöffnet wird und mehr Licht auf den Film kommt, muss zum Ausgleich die Belichtgszeit kürzer werden.