Wie bekomme ich den Hintergrund meiner Astrobilder dunkler?

3 Antworten

Bin kein Astrofotograf aber es sieht so aus als wäre die Linse schmutzig und Umgebungslicht reflektiert darauf.

Das sind Lense Flares und das kommt nicht vom All.

Bei 1,5 Stunden Belichtung reicht es wenn einmal irgendein Lichtkegel in Richtung Linse fällt, z.B. eine Taschenlampe oder ein Auto.

Das rauszubekommen ist extrem schwierig.

Hallo

Erstmassnahmen;

1.) man baut sich aus Pappe, einem Getränke- oder Jogurtbecher oder einer Dose eine für 300mm genau passende Streulichtblende/Tauschutzkappe die man dann innen schwarz "beflockt" oder in Mattschwarz Hammerschlaglack lackiert. Am Anfang reicht mattschwarzer Bastelkartoon, eine Schere bzw Grafikermesser/Skalpell und 3-4 Gummiringe. Man umwickelt den Tubus mit der Pappröhre sichert denn mit Gummiringen und verschiebt denn so lange bis es passt. Dann schnippelt man einen Tulpenkelch in das vordere Ende und kürzt das hintere Ende passend. Die geklebte Pappröhre funktioniert einige Wochen bzw saugt sich mit der Zeit voll Wasser und wird labil.

2.) man sucht sich eine Lokation weit abseits von Dunstglocken (Anhöhen) und Lichtverschmutzung von Städen in/an einem kühlen Waldgebiet im Windschatten der Bäume 15-20 km von einer Grosstadt enfernt am besten mit einem Hügel/Berg dazwischen

3.) man befragt ein "Astrofachgeschäft" bezüglich einem optimalen Schmallbandfilter Paket für Lichtverschmutzte Stadtgebiete also einem UHC E Filter "Airglow" Typ, dazu sollte man Wissen bzw Messen in welchem Lichtspektrum die Strassenleuchten arbeiten. Der Filter ist über Standard 2" Ronden und als Schraubfilter gefasst teuer (67mm ab 175€, 77mm ab 250€) und frisst Lichtdurchsatz. Je billiger der Filter ist um so weniger Licht kommt durch. Auf dem Land abseits der Lichtverschmutzung reicht ein billiger Standard SLC oder UHC Filter wobei die in Billigversion auch Licht fressen. Astrofotografie ist technisch aufwändig/teuer wenn man versucht zu sparen zahlt man meist Lehrgeld für Billigmaterial.

Zweitmassnahme:

4.) man sucht sich ein manuelles 60er Jahre "Oldtimertele" der Spitzenklasse mit nur 3, maximal 5 Linsen zb ein Pentax Takumar 300/4, das Zeiss Jena 300/4 Sonar oder später Meyer Görlitz Orestor 300/4, das Hanimex, Spiratone, Super Albinar 300/4, ein Nikkor Auto H 300/4.5, ein Rokkor HF 300/4.5 oder zur Not das TAIR 300/4.5. Die Optik sollte möglichst wenig Linsen aus perfekt polierten Glas haben also kein Zoom mit 16 Linsen davon 8 aus Plastik und 8 aus blankgepressten Glasrohlinge. Die Infrarot Index Marke der Optik sollte vor dem Hyperfocalpunkt sein und möglichst nicht weiter als 2 Blendenwerte abweichen. Die alten Teles (Fernobjektive) sind im Prinzip wie Refraktoren gebaut und bei der Bildqualität im Bereich eines aktuellen TeleVue TV-60/360 Clone/Nachbau in der 600€ Preisklasse. Aktuelle Flourid Apochromat Refraktoren mit deutlich höherer Güte kosten gebraucht ab 1000€ aufwärts (Borg, Takahasi) aber ein Canon FL-F 300/5.6 FD oder FL-F 300/2.8 SSC FDn Oldtimer aus denn 70ern ist gebraucht auch über 1000€ und die Sammler sitzen drauf. Flouridglas ist auch immer ein "Risikoglas" vor allem als Frontlinse.

5.) Den mechanischen Mount Adapter baut man interen auf 2" Einsteckfilterglashalter um bzw kauft gleich einen mit Einsteckfilterfassung.

6.) Man besorgt sich ein gebrauchte/verbrauchte Sony a7s und lässt diese Astrofizieren. Die a7s ist als Astrokamera umstritten dazu gibt es zig Forenbeiträge am besten ist man unterhält sich mal mit dem Bernd Pröschold www.sternstunden.net/index.html. A7s kann man gebraucht günstig abstauben weil technischer Oldtimer ohne IBIS, langsamen Autofocus und UHD Video geht nicht mit internem Speicher. Die Dinger sind jetzt 10 Jahre alt und schon lange Abgeschrieben.

Durch diese Massnahmen steigert man die Bildqualität (Sterne bleiben Rund) und senkt die nötige Verschlusszeit. Durch den Astro Umbau auf NIR "sieht" man erst "Sternen-Nebel"

Indem sie von einem Ort aus aufnehmen an dem es dunkel ist.

Woher ich das weiß:Recherche