Wie & Wann Hauptfigur beschreiben?

5 Antworten

Ich würde ja irgendwie sowas machen wie "Sie schaut in ihren Spiegel, in ihre grünen Augen und kämmte ihr zersaustes Haar blablabla" aber es startet nicht so, dass es günstig wäre das Aussehen zu beschreiben.

Davon kann ich dir nur wärmstens abraten. Solche Spiegelszenen sind kein schöner Stil und zählen für mich tatsächlich unter die typischen Anfängerfehler.
Wobei das Problem dabei gar nicht mal der Spiegel ist, sondern dass sich solche Szenen nur sehr schwer spannend/interessant verpacken lassen. Die ziehen sich meist zäh wie Kaugummi, weil eben nichts interessantes passieren kann, während sie in den Spiegel starrt und sich selbst bewundert. Niemand will lesen, wie sich die Hauptfigur die Zähne putzt oder Haare kämmt oder schminkt. Und gerade am Anfang ist es wichtig, den Leser bei der Stange zu halten.

Spiegelszenen sind in meinen Augen in Ordnung, wenn sie den Zustand einer Figur verdeutlichen sollen oder wenn es der Plot erfordert, aber nicht zur reinen Beschreibung des Aussehens.

Da halte ich es eher wie Andrastor und schmeiße dem Leser immer mal ein paar Häppchen hin, verknüpft mit Handlung, Gestik oder Mimik, manchmal auch in Form von Gedanken (zum Beispiel wenn sich meine Hauptfigur mit ihrer Rivalin vergleicht). Das wirkt dann nicht so aufdringlich.

LG

Beschreibe die Figur durch ihre Taten, ihre Reaktionen und ihren Alltag. Lass sie etwas tun bei dem gewisse Punkte ihres Aussehens nebenbei erwähnt werden.

Ein Mann kann sich zum Beispiel über das Kinn streichen um seinen Bartwuchs zu überprüfen, dabei kannst du die Form des Kinns und den Bart beschreiben.

Eine Frau kann sich beispielsweise morgens ihre Schuhe aussuchen und bemerkt dann beiläufig, dass ihre Lieblingsschuhe jetzt nicht mehr zu ihrer neuen Haarfarbe passen, wobei du ihre Haare beschreiben kannst.

Anstatt zu sagen "Sie war eine große Person", kannst du sie sich unter Türrahmen ducken lassen. Anstatt zu sagen "sie war klein", kannst du verschiedene Szenarien einbauen in denen sie ihre Größe zeigt, zum Beispiel indem sie eine Trittleiter braucht um den Einschaltknopf der Kaffeemaschine zu erreichen.

So geht das mit allen Punkten des Aussehens.

Ich selber finde man sollte in einem guten Buch nie die Hauptperson einfach so beschrieben.

Sie hatte lange braune Haare und blaue Augen.

Hört sich nicht schön an. Ich fände es besser wenn man es im Laufe der Story beschreibt:

Ihre blauen Augen glitzerten bei dem Gedanken endlich von diesem schrecklichen Ort weg zu kommen.

oder

Schnell band sie ihre wilden Locken zu einem Zopf zusammen, um sich für den Sprung bereit zu machen.

oder

Peinlich berührt strich sie sich eine braune Strähne hinters Ohr und fuhr mit ihrer Tätigkeit fort.

Oder

Er raufte sich sein krauses Haar während er angespannt auf die tickende Uhr starrte.

Und so weiter und so fort. Das waren jetzt nur kurze Sätze, die nicht sonderlich ausgeschmückt waren aber ich hoffe es hat dir geholfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Durch Gedanken anderer.

Bsp.

Marko musterte sie. Die dunklen Locken sahen als als wenn sie nicht aus Deutschland kam. Kräftig war das bei dem Wetter gut.

Du könntest im laufe der Geschichte immer mehr von ihr beschreiben. z.B. Der kleine Affe setzte sich in ihr langes braunes Haar blablabla… oder „Da ging das Licht an und man sah ihre grünen Augen leuchten und ihr schwarzes Haar glänzte im Licht“

LG Dudeldadeldi