Westernzaum als englisch Reiter?

4 Antworten

Hallo

ich hatte als ich meinen noch geritten bin, auch eine 2. Trense, die eine Westerntrense war. Im Grunde macht das keinen Unterschied. Ich hatte die weil die mir optisch so gut gefallen hat. Gebiss hatte er sein ganz normales gewohntes drin. Der fehlende Nasenriemen hat nicht gestört, Sperrriemen benutze ich eh nicht.

Wenn du eine ohne Stirnriemen und Kehlriemen wählst, muss die Trense nur halt gut sitzen. Und bei der Länge der Zügel musst du dann halt mal schauen. Westernreiter haben die ja nicht so kurz wie beim Englisch, dementsprechend hängt da schon mal viel Zügel am Pferd runter. Es gibt aber auch kürzere und geschlossene Westernzügel.

Das geht schon. Aber Vorsicht! Ob das gut fürs Pferd ist hängt sehr von dir und deiner Hand ab. Ein Reithalfter dient dem Pferdemaul nicht zuletzt als Stütze. Die Zügel bei der englischen Reitweise hängen nicht durch sondern stehen an mit mehr oder weniger Zug drauf. Das Pferd hält dem Zug stand und das Maul geschlossen. Mit dem Reithalfter ist das entspannt möglich. Ohne Reithalfter hat das Pferd nur seine Kiefermuskeln um gegen den Zügeldruck anzukommen und das Maul geschlossen zu halten, was ziemlich schnell zu fiesen verspannungen führen kann. Selbst bei einer weichen Reiterhand ist es eine Stunde und mehr in der die Muskeln durchhalten müssen.

Empfehlen würde ich das nur bei einem Pferd das in sehr guter Selbsthaltung geht bei einer leichten Zügelführung wie z.B. nach Legerete.

Natürlich geht das, wenn Du lustig bist, dann kannst du mit Englischsattel auch einen Halsring, Bosal, Glücksrad oder ein Stallhalfter dazu nehmen.

Dem Pferd ist es letztlich egal, ob es eine Englischtrense oder einen Westernzaum am Kopf hat. Kannst auch Nasenriemen und Stirnriemen einfach ausbauen, dann hast Du auch einen Zaum ohne alles und brauchst dafür noch nicht mal einkaufen zu gehen.

PS: Besser wird das Pferd aber trotzdem nicht dadurch laufen.

Warum wechseln, wenn es gut klappt?

Ich kenne auch eine, die bringt alle paar Tage neue Gebisse, Trensen etc zu ihrem Pferd - find ich absolut unnötig - warum das Pferd ständig verwirren wenn es doch mit ganz normalem Zaum klappt. Alles wirkt ein bisschen anders und das Pferd muss sich immer erstmal dran gewöhnen.

Pferde brauchen keine Abwechslung in ihren Ausrüstungsgegenständen, im Gegenteil. Ich würde es lassen - nicht zuletzt wegen dem fehlenden Reithalfter.

Man meint, man würde seinem Pferd ohne Reithalfter was gutes tun, ,,je freier, desto besser", das Gegenteil ist aber oft der Fall. Ein Reithalfter hat nämlich, wie Frau Winter schon sagte, durchaus seine Daseinsberechtigung. Denn ein Reithalfter entlastet die Kiefermuskulatur, ansonsten müsste das Pferd diese ständig angespannt halten, um dem Dauerdruck des Zügels entgegen zu halten, wodurch die Muskulatur dann verspannen kann und darunter die Losgelassenheit leidet. Mit Nasenband kann sich das Pferd darauf abstützen und seinen Kiefer entlasten.

Beim Westernreiten ist ein Reithalfter in der Regel nicht notwendig, da hier kein Dauerdruck auf dem Zügel liegt. Aber auch hier gibt es Reithalfter, die sich dann „Noseband“ oder „Mouthcloser“ nennen – haben denselben Effekt wie oben beschrieben und finden daher oft bei jungen Pferden in der Ausbildung Verwendung, da auch hier zeitweise am Zügel in Anlehnung gearbeitet wird, um dem Pferd den Weg nach unten zu zeigen.