Wessen Karma muss ich abtragen, wenn es laut Buddhismus keine Wiedergeburt gibt?

8 Antworten

Der Buddhismus sagt doch, dass man in seinem Leben sein Karma des letzten Lebens abtragen muss. Gleichzeitig aber soll es gar keine Wiedergeburt geben. Wie soll man das verstehen?

Das ist mir aber neu, dass der Buddhismus keine Wiedergeburt kennen soll, denn was anderes als Wiedergeburt ist denn das Rad der Wiedergeburten sonst, von dem der Buddhismus lehrt?

Karma ohne Wiedergeburt macht doch gar keinen Sinn!

Korrekt!

Weswegen müssen wir dann leiden?

Wieso müssen?

Wir können ja nichts dafür wie wir sind

Dann gibt es aber auch kein Karma, wenn dies Deine Meinung sein soll, dass Du nichts für Deinen Status quo kannst...Ansonsten würden 'Karma' und diese Deine Sicht sich wiedersprechen....

wir bestehen lediglich aus den Erbfaktoren und unseren Erlebnissen, also können wir auch nichts dafür, was wir tun

Wirst Du wie ein Hampelmann an den Fäden von irgendjemand gelenkt, oder werden Deine Erlebnisse nicht von Dir selbst erfahren und verarbeitet bzw. die Erkenntnisse aus diesen Erlebnissen nicht von Dir selbst gewonnen?

dennoch müssen wir die Konsequenzen unseres Tuns tragen und leiden.

Wer bitteschön sollte Deiner Meinung nach die Konsequenzen für Dein Tun und Deine Handlungen bzw. Nichthandlungen übernehmen, wenn nicht Du?

Ist das nicht ungerecht?

Ungerecht wäre es, wenn Du von jemand anderem die Übernahme Deiner Konsequenzen erwarten oder gar einfordern würde...

Und auch wenn es Karma und Wiedergeburt gäbe, können wir auch nichts dafür, was wir im letzten Leben taten

Schreibe ich hier mit einem Kind bzw. mit einer Person, der noch kindliche Vorstellungen besitzt? Nochmal: Wer bitteschön ist dann Deiner Meinung nach für Deine Taten, Untaten und Nichttaten verantwortlich, wenn Du während diesen eine mündige Person gewesen warst?

müssen aber dennoch das Karma unserer Taten abtragen.

Bleibt Dir auch nichts anderers übrig, wenn Du Dich mit Gott wieder vereinen möchtest; ansonsten Wiedergeburt über Wiedergeburt über Wiedergeburt usw. usf...

Ist das nicht ungerecht?

Nein überhaupt nicht, denn das hat etwas mit Stärke und Reife zu tun, wenn man die Konsequenzen selber übernimmt und die Dinge wieder geraderückt...Nur Schwache und Unselbständige jammern und finden alles ungerecht...

Ist das Leben einfach brutal und ungerecht?

Das kommt auf das Bewusstsein an...Klar erscheint sie uns sehr brutal und ungerecht, und auch ich mit diesem Wissen habe hin und wieder mit dieser Situation zu 'kämpfen', aber jeder Mensch befindet sich an der für ihn richtigen Stelle...

auch wenn dies sehr viele Menschen nicht verstehen werden und können und diese Sicht als unmenschlich bewerten....

Nur: So arbeitet nun einmal das Gesetz des Karmas...

wie auch das Gesetz des Lernprozesses...

Was sagt der Buddhismus tatsächlich dazu?

Das Rad der Wiedergeburten wird angehalten, wenn das Leid endet. Das Leid liegt auch in den Wünschen, Trieben, Begierden etc., die ein Mensch fortwährend verspürt und ihn auf 'Trab halten'...

Erst wenn man verstanden hat, dass alles Wünschen, alle Triebe und Begierden, alle irdischen Ziele usw. Illusionen sind, und man dann auch noch die karmischen Beziehungen aufgelöst und bereinigt, die Lernprozesse bewältigt und gelernt hat, wird man das Rad anhalten können...

und man wird nicht mehr zu inkarnieren brauchen...

Gruß Fantho


Seminu 
Fragesteller
 09.10.2016, 10:50

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Lieber Fantho!

Schön, dass du dich auch zu dieser meiner Frage meldest!

"Das ist mir aber neu, dass der Buddhismus keine Wiedergeburt kennen soll...."

Darf ich dir dazu die Ausführungen der Expertenantwort von Enzylexikon zitieren?

"Im Buddhismus gibt es verschiedene Traditionslinien mit jeweils voneinander abweichenden Lehrmeinungen. Demnach gibt es auch unterschiedliche Aussagen zu Karma und Wiedergeburt, was natürlich verwirrend sein kann."

"Im Buddhismus gibt es dieses ewige Selbst (Atman), das den Wesenskern darstellt gar nicht, sondern man spricht vom Nicht-Selbst (Anatman)."

"Die Individuelle Persönlichkeit, das Ego, verlischt nach dem Tod und von der einstigen Person bleibt nichts mehr übrig."
_

"Wieso müssen  (wir leiden?)"

Musst du nicht leiden? Ist das Leiden für dich ein Dürfen?
"Dann gibt es aber auch kein Karma, wenn dies Deine Meinung sein soll, dass Du nichts für Deinen Status quo kannst...Ansonsten würden 'Karma' und diese Deine Sicht sich wiedersprechen...."

Richtig!  Da ich auch im letzten Leben nichts dafür konnte, wie ich bin, macht Karma keinen Sinn!

"Wirst Du wie ein Hampelmann an den Fäden von irgendjemand gelenkt, oder werden Deine Erlebnisse nicht von Dir selbst erfahren und verarbeitet bzw. die Erkenntnisse aus diesen Erlebnissen nicht von Dir selbst gewonnen?"

Wir haben doch mal eingehend über das Gesetz von Ursache und Wirkung diskutiert.
Also, wenn alles determiniert ist, kann es keine Freiheit geben.
Ich werde also nicht von irgendjemandem gelenkt, sondern von dem Gesetz von Ursache und Wirkung.
Zudem lehrt der Buddhismus, dass es gar kein "Ich" gibt, die Ich-Vorstellung eine Illusion ist.
"Ich" bilde mir also lediglich ein, meine Erlebnisse selber zu erfahren und zu verarbeiten und Erkenntnisse zu gewinnen.

"Wer bitteschön sollte Deiner Meinung nach die Konsequenzen für Dein Tun und Deine Handlungen bzw. Nichthandlungen übernehmen, wenn nicht Du?"

Die Meinung ist ja nicht, dass jemand anders die Konsequenzen meiner Ich Illusion übernehmen soll, sondern ich stelle lediglich fest, dass ich nichts dafür kann wie ich bin und demnach auch, was ich mache, jedoch die Konsequenzen tragen muss.

"Ungerecht wäre es, wenn Du von jemand anderem die Übernahme Deiner Konsequenzen erwarten oder gar einfordern würde..."

Wie gesagt, davon ist ja nicht die Rede.

"Wer bitteschön ist dann Deiner Meinung nach für Deine Taten, Untaten und Nichttaten verantwortlich, wenn Du während diesen eine mündige Person gewesen warst?"

Wie oben beschrieben: Das Gesetz von Ursache und Wirkung, da ja unsere Ich-Vorstellung eine Illusion ist.
Aber mal abgesehen davon: Wie in meiner Frage beschrieben, kann ja niemand etwas dafür, wie er ist: "wir bestehen lediglich aus den Erbfaktoren und unseren Erlebnissen", also demnach auch nicht, was wir tun.

"Bleibt Dir auch nichts anderers übrig, wenn Du Dich mit Gott wieder vereinen möchtest; ansonsten Wiedergeburt über Wiedergeburt über Wiedergeburt usw. usf..."

Ich möchte mich nicht mit Gott, dem Nirvana oder der Urenergie wieder vereinen, sondern wie oben beschrieben, im Hier und Jetzt glücklich sein können, da es kein Endziel gibt, weil das Leben ein ewiger Kreislauf ist und es mit dem Eingehen in Gott, im Auflösen im Nirvana nicht aufhört.

"Nein überhaupt nicht, (ist das nicht ungerecht) denn das hat etwas mit Stärke und Reife zu tun, wenn man die Konsequenzen selber übernimmt und die Dinge wieder geraderückt...Nur Schwache und Unselbständige jammern und finden alles ungerecht..."

Richtig!  Nur was kann ein schwacher, unselbständiger, jammernder Mensch dafür, dass er so ist?
Er besteht lediglich aus Erbfaktoren und seinen Erlebnissen und bildet sich nur ein, ein Ich zu haben, es wirken lediglich die Gesetze von Ursache und Wirkung.

"Das Rad der Wiedergeburten wird angehalten,""wird man das Rad anhalten können...""und man wird nicht mehr zu inkarnieren brauchen..."

Es entstehen aber immer wieder neue Seelen, oder von mir aus Ich-Illusionen, oder wird es irgendeinmal nur noch tote Materie geben?
So gesehen wird das Rad eben nie angehalten.

Gruss, Seminu....   ;-)

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Fantho  09.10.2016, 16:12
@Seminu

Die Individuelle Persönlichkeit, das Ego, verlischt nach dem Tod und von der einstigen Person bleibt nichts mehr übrig.

Wenn Du mit individuelle Persönlichkeit Dich als Mensch betrachtest, dann ist dies so korrekt. Wenn Du dies im Sinne einer Seele betrachtest, dann ist dies nicht so korrekt, da

eine Seele jene individuelle 'Persönlichkeit' ist.

Jedoch 'erlischt' auch diese Individualität, wenn die Seele sich dann mit dem Geist (Gott) verschmilzt und dann selbst aufgrund der Verschmelzung mit Gott zu diesem einheitlichen Geist wird. Alle Erinnerungen und Persönlichkeiten lösen sich dann im Geist auf, und man wird eins mit dem Gesamtgeist Gottes...

Bis dies jedoch stattfinden kann, dauert es noch viele, viele Inkarnationen und Aufgaben auf anderen Planeten in feinstofflichere Dimensionen, weswegen nach dem irdischen Tod die individuelle 'Persönlichkeit' nicht erlischen wird, sondern als individuelles Bewusstsein (Geist) weiter bestehen bleibt....

Also, wenn alles determiniert ist, kann es keine Freiheit geben.

Tja, wenn Du immmer noch der Meinung bist, dass alles terminiert sei, dann ist die ganze Diskussion sinnlos...

Und Du hast Dich mit der Quantenphysik noch nicht beschäftigt, denn dann wüstest Du, dass diese eine Determinierung nicht vorsieht...

Zudem lehrt der Buddhismus, dass es gar kein "Ich" gibt, die Ich-Vorstellung eine Illusion ist.

Dies betrifft das menschliche, das persönliche Ich....

im Hier und Jetzt glücklich sein können

Beschwere Dich beim Determinismus,ansonsten benutze Deinen Freien Willen und lebe so, wie dies  Deinen Vorstellungen entspricht...

Ich möchte mich nicht mit Gott [...] wieder vereinen

Nach Deiner Sicht wirst Du nicht umhin können, denn dies ist ja dann so determiniert...

Ansonsten hast Du die Freie Wahl und kannst Dich gegen Gott(es Vereinigung) stellen...

weil das Leben ein ewiger Kreislauf ist

und das Leben endet auch nicht bei Gott, denn Gott (die Urenergie) ist das Leben per se...

es wirken lediglich die Gesetze von Ursache und Wirkung.

Mitnichten! Es wirken noch ein ganze Menge an Gesetzen. Zudem ist eine Wirkung ein Ist-Zustand, welcher ein Mensch jederzeit verändern kann. Es schreibt kein Mensch (auch nicht der Buddhismus) vor, dass man sich dem Schicksal hingeben muss und man aus dem Ist-Zustand nicht herauskommen kann...Dies anzunehmen ist Trugschluss, eine Illusion!

Auch jener schwache, jammernde, unselbständige Mensch; ich selbst weiß, wovon ich schreibe...

Es entstehen aber immer wieder neue Seelen

Wie kommst Du darauf? Nein, es entstehen keine Seelen...

oder wird es irgendeinmal nur noch tote Materie geben?

Da Gott keine tote Materie ist, sondern Geist und Bewusstsein, ist die Materie nur ein illusionärer Zustand, sprich nicht das Leben selbst; unabhängig davon, ob Materie 'tot' oder 'lebend' ist...Real ist nur Geist, Bewusstsein, Energie....

So gesehen wird das Rad eben nie angehalten.

Auf die irdische Existenz bezogen kann dies erreicht werden. Auf der energetisch-geistigen Ebene ist das Leben ein immerwährender Prozess; auch wenn wir als Seele uns im Geist Gottes auflösen...

Wir schreiben aber vom Rad der Wiedergeburten, sprich über die (Re)Inkarnation, zu deutsch '(Wieder)Fleischwerdung', was nur auf der grobstofflichen Ebene - Mensch / Welt - bezogen ist...

Im Jenseits 'fleischwerden' wir Seelen nicht und werden nicht als 'andere' Wesen geboren...

Gruß Fantho

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Seminu 
Fragesteller
 09.10.2016, 21:14
@Fantho

'
"Wenn Du dies im Sinne einer Seele betrachtest, dann ist dies nicht so korrekt"


Im Buddhismus gibt es halt keine Seele, die nach dem Tod weiterlebt und hier ist ja die Rede vom Buddhismus.
Ehrlich gesagt ist mir die Lehre im Buddhismus etwas zu abstrakt. Da gibt es zB keine Seele, kein Ich, kein ewiges Selbst usw und dennoch soll man als Ziel sich im Nirvana auflösen, obwohl es einem ja gar nicht gibt.... 
Da kann ich mit dem Fortbestand einer Seele eher etwas anfangen, so wie du das zB beschreibst.
Es gibt ja auch genug andere "Richtnungen", die ebenfalls von Seelen usw sprechen.
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Die Quantenphysik kann nicht eine Determinierung nicht vorsehen, sie kann sie lediglich widerlegen. Doch es werden immer wieder neue Zusammenhänge entdeckt, die wieder etwas anderes widerlegen, oder etwas widerlegt geglaubtes wieder "reanimieren".
Durch die Quantenphysik ist die Determinierung also nicht entgültig vom Tisch, obwohl das einige so gerne hätten.
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"Ich möchte mich nicht mit Gott wieder vereinen" ist wohl etwas falsch ausgedrückt.
Ich meine es eher so:
Mein Ziel ist nicht, mich wieder mit Gott zu vereinen, weil für mich das Leben, und damit meine ich alles was existiert, ein ewiger Kreislauf ist, also ist es egal, an welchem Punkt ich in diesem Kreis stehe.
Und eigentlich ist meines Erachtens alles immer mit Gott vereint, weil Gott für mich die Urenergie ist, die alles durchdringt, ja auf ihr alles aufgebaut ist, wir sind uns dies im Zustand des Menschen nur nicht bewusst, wie du ja eigentlich auch beschreibst.
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Natürlich wirken nicht nur die Gesetze von Ursache und Wirkung. Diese meine Aussage bezieht sich lediglich auf meine Annahme, dass das Leben determiniert ist.
Natürlich schreibt kein Mensch vor, dass man der Determinierung ergeben ist, das schreibt das Gesetz von Ursache und Wirkung vor.
Ob die Determinierung ein Trugschluss ist, eine Illusion, ist meines Erachtens im Moment nicht gänzlich erwiesen, aus oben besagten Gründen.
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Mit toter Materie ist eigentlich gemeint, wenn keine bewussten Wesen mehr existieren, denn eigentlich ist auch die Materie nicht tot, sondern lediglich verdichtete Energie, also kein illusionärer Zustand.
Wenn Materie verdichtete Energie ist, dann ist sie auch real, nicht nur die reine Energie selbst.
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"Wir schreiben aber vom Rad der Wiedergeburten"

Natürlich, es ist nicht die Meinung, dass im Jenseits Seelen zu Fleisch werden sollen, können.
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Warum denkst du, dass keine neuen Seelen entstehen?

Wenn sich die Seelen wieder mit Gott vereinen und alle Persönlichkeiten sich auflösen, wie du das beschreibst, dann hat es doch irgendeinmal keine Seelen mehr, die wieder inkarnieren. 
Dann haben wir doch dann irgendeinmal einen Planeten Erde, auf dem keine Wesen mehr wandeln, existieren...
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Ich bin zwar selber auch Buddhist, wie viele ehrenwerte Mitantworter, aber es ist mir bewusst, dass eine Religion etwas ist, dass von Menschen erfunden wurde und daher Widersprüche hat. Der Widerspruch, den Du in Deiner Frage aufgezeigt hast, ist ein gutes Beispiel.

Ich suche das Positive aus dem Buddhismus. Das was übertrieben, oder eigenartig ist, ignoriere ich.

Fragen, wie "Wer bin ich?", "Wo komme ich her?", "Wo gehe ich hin?", "Was hat mein Leben für einen Sinn?" etc. sind ganz wichtige Fragen, die sich viele Menschen stellen. Aber die Antworten dazu sind vielfältig. Die Wissenschaft hat viele Antworten der Religionen besser erklären können. Ich denke da zum Beispiel an die Evolution, oder an Galileo, der herausfand, dass sich die Erde um die Sonne drehte.

Wie Du Dein Leben lebst, ist Deine Entscheidung, und für manche Taten, werden Dich Deine Mitmenschen zur Verantwortung ziehen. Zum Beispiel, wenn Du einen anderen Menschen aus Spaß tötest. Das ist natürlich ein krasses Beispiel. Daher freue ich mich immer, wenn es jemanden gibt, der sich ernsthaft Gedanken macht.


Seminu 
Fragesteller
 13.10.2016, 13:09

'
Du glaubst also, dass wir eine Entscheidungsfreiheit haben, das Leben nicht determiniert ist?
Wie widerlegst du dann meine in meiner Frage geäusserten Gedanken?

"Wir können ja nichts dafür wie wir sind, wir bestehen lediglich aus den Erbfaktoren und unseren Erlebnissen, also können wir auch nichts dafür, was wir tun, dennoch müssen wir die Konsequenzen unseres Tuns tragen und leiden."
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Balurot  14.10.2016, 03:50
@Seminu

Die Frage danach, ob wir durch unsere Gene determiniert sind, oder ob wir Entscheidungsfreiheit haben, ist auch eine Frage, die die Menschen beschäftigt.

Es gibt Menschen, die sagen, dass wir vollständig determiniert sind. Andere sagen, dass wir vollständige Entscheidungsfreiheit haben. Ich denke, dass die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen liegen wird. Wenn man sich zum Beispiel in den Radionachrichten über Gerichtsprozesse informiert, so hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass wir grundsätzlich Entscheidungsfreiheit haben, dass es aber Fälle gibt, in denen der Täter oder die Täterin eine psychische Störung hatte, sodass sie nicht als zurechnungsfähig eingestuft werden.

Nehmen wir zum Beispiel an, Du wolltest einem Orang Utan erklären wollen, was Evolution ist. Da wäre einmal das Problem der Sprache. Orang Utans haben wo weit ich weiß, keine Sprache. Weiters stellt sich die Frage, ob ein Orang Utan verstehen kann, was Du ihm sagen willst. Der Affe ist wohl durch seine Gene beschränkt, das zu verstehen.

Ich habe im Fernsehen einmal eine Dokumentation über eine amerikanische Forscherin gesehen, die eine große Tafel benutzte, in der man auf bebilderte Knöpfe drucken konnte und sich so mit Orang Utans verständigte. Ein gewisses Maß an Verstehen wird möglich sein, wie zum Beispiel die Frage: Magst Du diesen Apfel essen? Aber komplizierte Zusammenhänge werden wohl vom Orang Utan nicht verstanden werden.

Bei den Menschen wird es ähnlich sein. Je nach Mensch gibt es ein größeres oder kleineres Maß an Verstehen-Könnens. Das ist durch die Gene bestimmt. Trotzdem kann sich jeder Mensch entscheiden.

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Das Karma dient lediglich dazu, dass was wir falsch gemacht haben richtig zu machen und daraus zu lernen. Noch dazu gibt es im Buddhismus die Wiedergeburt.

Reinkarnationen dienen dazu um vollkommen zu werden. Alle Lektionen zu lernen die es zu lernen gilt.

Dass was eine Person in ihrem Leben tut, hängt von ihrer seelischen Reife, dem Umfeld, dem Glauben und den Erlebnissen ab.

Nur ein Beispiel: Ein Mensch macht in seinem jetzigen Leben Menschen mit Behinderungen  nieder, hält sich für etwas besseres usw. Er wird nicht darum herum kommen dass er in einem seiner späteren Leben auch mal dass erleben wird was er den Leuten angetan hat. Anders wird er diese Lektion nicht lernen.


Seminu 
Fragesteller
 08.10.2016, 14:14

Und was sagst du zu meinen Fragen, dass das doch keinen Sinn macht, weil wir doch nichts dafür können wie wir sind und demnach auch nicht, was wir tun. Auch nicht in unserem letzten Leben, was wir jetzt abtragen sollen, davon vollkommen werden sollen.
Wir können ja auch nichts dafür, nehm ich jetzt mal an, dass wir mal aus dem Nirvana herausgefallen sind, in das wir ja wieder zurück sollen, also leiden wir viele Leben lang unschuldig....
Was soll das für einen Sinn machen?

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paranomaly  08.10.2016, 14:41
@Seminu

Es ist wie die Entwicklung vom Kind zum alten Menschen. Ein Kind muss schließlich auch lernen und Fehler machen, bis es das Wissen und die Weisheit eines alten Mannes hat.

Das alles muss aus einem größeren Blickwinkel betrachtet werden. Eine Seele die meinetwegen 1000 Jahre alt ist hat eben noch nicht die Weisheit die eine Seele mit 8000 Jahren hat.

Der Mensch lernt leider nur sehr schlecht aus seinen Fehlern. Und damit er aus seinen Fehlern lernt muss er davon selbst betroffen sein, anders wird er es nicht verstehen.

Aus einem größeren Blickwinkel betrachtet ist es nicht ungerecht, da ja jeder früher oder später alle Lektionen lernen muss.

Und dass die Seele nicht stirbt beweist doch die Erzählungen von Menschen die auf dem OP Tisch lagen und für kurze Zeit tod waren. Hinterher als sie wieder zurückkamen genau berichten konnten was die Ärzte gesagt haben, wo sie standen und wie sie vorgegangen sind.

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Seminu 
Fragesteller
 08.10.2016, 16:37
@paranomaly

Deine Erläuterungen machen ja schon einen Sinn, aber aus einem noch grösseren Blickwinkel betrachtet, fragt man sich, warum man denn überhaupt, wie in meinem letzten Kommentar oben beschrieben, aus dem Nirvana herausgefallen ist, ob es nicht sein könnte, dass das nicht ein einmaliger "Vorgang" war, ja dass man, ist man endlich nach was weiss ich wie vielen unschuldig leidvollen Wiedergeburten wieder im Nirvana drin, das Ganze wieder von vorne beginnt und man wieder daraus "hinausfällt"....
Was macht denn das für einen Sinn?

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paranomaly  08.10.2016, 19:19
@Seminu

Eine alte Weisheit sagt: Der Mensch ist ein spirituelles Wesen, welches eine materielle Erfahrung macht.

Laut Erzählungen kann eine Seele die auch bereits alle Lektionen gelernt hat, selbst entscheiden ob sie nochmals eine materielle Erfahrung machen möchte, obwohl sie es eigentlich nicht müsste.

Dass alles kann jede Seele selbst entscheiden. Wurden alle Lektionen gelernt, kann sie nochmals geboren werden, muss aber nicht. Sind noch nicht alle Lektionen gelernt, dann wählt sie die nächste Lektion aus, bis alle Lektionen "abgearbeitet" und verinnerlicht wurden.

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Seminu 
Fragesteller
 08.10.2016, 20:39
@paranomaly

Du sprichst von dem Blickwinkel, dass man alle Lektionen lernen muss, bis man vollkommen ist.
Ich rede aber von einem noch weiteren Blickwinkel, nämlich was dann ist, wenn man vollkommen ist, ob man dann nicht wieder von vorne beginnen muss.
Oder warum wir überhaupt entstanden sind und all diese Lektionen lernen müssen.

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paranomaly  08.10.2016, 21:29
@Seminu

Wenn alle Lektionen verinnerlicht wurden, muss nichts mehr gelehrt werden. Die Seele wird dann selbst zum Lehrer für Seelen, welche noch Lektionen lernen müssen, bzw. wenn sie anderen Seelen etwas beibringen und sich führen möchte.

Wurden alle Lektionen gelernt, wird die Seele nicht mehr wiedergeboren, denn sie hat den transzendenten Zustand endgültig überschritten. Als transzendente Erfahrungen werden beispielsweise Nahtoderfahrungen, Außerkörperlicheerfahrungen, Telepatie usw. bezeichnet.

Die Seele kann hingehen wo sie möchte, ist dann nicht mehr an ihrem Heimatplaneten gebunden. Und kann nun jede Dimension betreten, die Wirklichkeit verändern und die Materie.

Ihr Erscheinungsbild gleicht dann dem von Engelserscheinungen. Einem hellen, leuchtenden, warmen Licht. 

Wie genau Seelen entstanden sind, dazu gibt es viele Erklärungen. Eine besagt, dass am Anfang das Licht war. Andere würden es als Gott beschreiben. Eine Existenz, die alles erschaffen hat.

Damit meine ich jetzt nicht die christliche Überzeugung und den Glauben im Christentum. Sondern spreche eher von einer unsichtbaren Intelligenz die hinter den Dingen steht, den Seelen selber aber den freien Willen lässt.

Seelen sollen sich auch erst entwickelt haben, aus einer Art Essenz, diese wohnte zuerst in einfachen Lebensformen wie Pflanzen und entwickelte sich dann mehr und mehr, bis sie die Reife hatte und das erste mal in einem Menschen reinkartiert wurde. 

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Seminu 
Fragesteller
 08.10.2016, 21:45
@paranomaly

Du glaubst also, dass dann diese Seelen, die diesen Zustand erreicht haben, wie du ihn hier erklärst, für alle Ewigkeit auf dieser "Stufe" bleiben werden und sich nicht mehr weiterentwickeln?
Laut Buddhismus gehen die Seelen irgendeinmal im Nirvana auf, dh sie lösen sich darin als Individuen auf.
In der Esoterik spricht man ebenfalls vom Nirvana, als Ziel vieler Inkarnationen.
Und hier setzt nun meine Sichtweise an:
Was geschiet dann?
Irgendeinmal gehen alle Seelen ins Nirvana ein.
Gibt es dann nur noch tote Materie, oder könnte es sein, dass doch immer wieder neue Seelen aus dem Nirvana entstehen?

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paranomaly  08.10.2016, 21:57
@Seminu

In der Quantenphysik besteht alles aus Energie, selbst die Materie, alles schwingt nur in einem höheren oder niedrigeren Niveau.

Die Seele hat ja an und für sich kein Geschlecht, ein Aussehen, dass was einen als Individuum auszeichnet braucht eine Seele nur in der materiellen Welt.

Eine Seele auf einem so hohen Niveau, dürfte dann selbst so mächtig sein um Seelen zu erschaffen. Denn Seelen enthalten alle den göttlichen Funken.

Was aber wirklich am Ende geschieht, das dürfte man aber erst wissen wenn man selbst eine dieser Seelen ist.

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Seminu 
Fragesteller
 08.10.2016, 22:30
@paranomaly

Nun gehst du das Ganze aus der wissenschaftlichen Sicht an, meine Sichtweise ist aber eine philosophische.
Natürlich kann ich nicht wissen, wie es wirklich ist, man kann darüber nur philosophieren, sich ausdenken, was einem am logischsten erscheint.
Und die Frage dabei ist eben, ob es ein Endziel gibt oder nicht, ein Ende allen Leidens für alle Zeiten, wie es Buddha lehrte, was mir eben etwas unlogisch erscheint, aus bereits erklärten Gründen.
Das Leben kann nur ein ewiger Kreislauf sein, also dass sich ewig immer wieder neue Seelen entwickeln, ob nun von Gott erschaffen, von hochstehenden Seelen, oder einfach aus dem Nirvana entstehen, spielt dabei keine Rolle.

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Der Buddhismus kennt die Wiedergeburt (und damit das Karma) und strebt das Nirwana (die Nichtwiederkehr) an.

Du kannst das Ganze möglicherweise als Reifungsprozess sehen, du wirst solange mit deiner Vergangenheit (der Last des Karma) wiedergeboren bis du die Reife der Erleuchtung und damit den Eintritt in das Nirwana erreicht hast.

Auch bei Buddha Siddharta waren das über 500 Leben......


Seminu 
Fragesteller
 08.10.2016, 11:00

Warum gibt es dann Buddhisten die besagen, dass es keine Wiedergeburt gibt, dass nur die Hinduisten an Wiedergeburt glauben, ja dass es nicht mal ein Ich gibt?

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Ursusmaritimus  08.10.2016, 11:02
@Seminu

Diese Buddhisten haben sich mir noch nicht vorgestellt, aber die Verneinung des individuellen "Ich" kann im Rahmen des Buddhismus "erarbeitet" werden

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Seminu 
Fragesteller
 08.10.2016, 12:39
@Ursusmaritimus

Ok, und was sagst du zu meinen anderen Fragen?
Was kann ich dafür, dass ich leiden muss, dass ich überhaupt aus diesem Nirwana herausfiel und leiden muss, bis ich wieder dahin zurückfinde?
Ist das Leben eifnach brutal und ungerecht, oder hat das Ganze einen Sinn?

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Doch wegen Karma gibt's die Wiedergeburt. Erst wenn Du kein negatives Karma ansammelst landest Du im Nirvana und wirst nicht mehr wiedergeboren. Die Frage ist allerdings ob die Triebe des Menschen als als negatives Karma gesehen werden.


Seminu 
Fragesteller
 08.10.2016, 10:57

Dann sind sich die Buddhisten also nicht einig, ob es nun Wiedergeburt gibt oder nicht, denn es wird ja auch besagt, dass es nicht mal ein Ich gibt....

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MrRomanticGuy  08.10.2016, 11:02
@Seminu

Im Buddhismus gibt's auch viele Auslegungen und Richtungen wie in jeder "Religion" ^^

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Seminu 
Fragesteller
 08.10.2016, 12:06
@MrRomanticGuy

Ok, also angenommen es gibt Wiedergeburt und ich lande nach x Reinkarnationen im Nirvana, was ist dann?
Respektive warum bin ich überhaupt aus diesem Nirvana "herausgefallen", um wieder dahin zurückzukommen?

Die Triebe des Menschen sehe ich lediglich als funktionale Grundlage des physischen Körpers.

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MrRomanticGuy  08.10.2016, 21:18
@Seminu

Nirvana ist die vollständige Auflösungs ins Nichts. Man also weder Positive noch Negative Gefühle, man existiert überhaupt nicht mehr.

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Seminu 
Fragesteller
 08.10.2016, 21:31
@MrRomanticGuy

Mal abgesehend davon, dass logisch gesehen sich nichts ins Nichts auflösen kann, ja es ein absolutes Nichts nicht geben kann, ist man doch aus irgendetwas entstanden.
Also wenn dies einmal geschehen konnte, kann es doch immer wieder "passieren", dass sich ein neues Ich aus dem Nirvana als Urenergie bildet.
So wie wenn ein Tropfen Wasser ins Meer fällt, verschwindet er nicht ins Nichts, sondern vereint sich mit dem Mehr (Nirvana) und löst sich als Tropfen (das Ichbewusstsein) auf, die Substanz des Tropfens aber besteht weiter.
Vielleicht liest du ja mal die anderen Kommentare hier zu den verschiedenen Antworten auf meine Frage, denn da geht es meist um genau dasselbe.

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MrRomanticGuy  09.10.2016, 07:33
@Seminu

Das Nirvana ist ja keine Wissenschaft. Fürs Nirvana musst Du Deinen Wunsch zu leben aufgeben, aber Du darfst Dich auch nicht mit Gewalt selber töten weil der Suizid dann auf negativen Gedanken beruht.

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Seminu 
Fragesteller
 09.10.2016, 10:00
@MrRomanticGuy

Wie meinst du das genau, dass das Nirvana keine Wissenschaft sei?
Natürlich kann man das Nirvana nicht beweisen, aber Buddhas "Forschen" in diese Richtung kann man durchaus als wissenschaftlich bezeichnen.
So spricht er nicht von einer Gottheit, an die man "glauben" soll und man soll auch nicht glauben was er "erzählte", sondern er zeigte nur einen Weg auf, den man selber gehen kann und selber erleben kann, was sich daraus entwickelt.
Und so wie ich Buddhas Lehre verstehe, geht es nicht darum, den Wunsch zu leben aufzugeben, sondern zu verstehen, aus was Leiden entsteht und es dann entsprechend zu verhindern oder wenigstens zu mildern.
Gerade meine Einwände zum allgemeinen, irrtümlichen Verständnis des Buddhismus, dass es eine Erlösung vom Leiden für alle Zeiten geben soll, was ich hier die ganze Zeit zu widerlegen versuche, aber scheinbar nicht verstanden wird, zeigen auf, dass das Ziel eigentlich ist, im Hier und Jetzt glücklich sein zu können und nicht eine Auflösung, ein Ende anzustreben.

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MrRomanticGuy  10.10.2016, 07:35
@Seminu

Wie gesagt es gibt unterschiedliche Auslegungen. Das Leben an sich ist aber nur Leid. Wir Menschen zum Beispiel erfinden nur Sachen, damit das Leben erträglich ist. In manchen Auslegungen ist es so, das selbst der Selbsterhaltungstrieb zum Leiden gehört.

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Seminu 
Fragesteller
 10.10.2016, 09:34
@MrRomanticGuy

Das ist eine ziemlich pessimistische, ja masochistische Anschauung und entspricht überhaupt nicht dem, was ich als Mensch erlebe!
Buddha hat aufgezeigt, warum Leiden entsteht und wie man es verhindern kann.
Wenn man seine Anleitungen befolgt und über Jahre praktiziert, erlebt man höchste Glücksgefühle, und kann beobachten, wie man sich ständig positiv entwickelt und immer zufriedener wird.

Das hat mit "Sachen erfinden" überhaupt nichts zu tun.

Ich kann dir also nur empfehlen, diese "Anleitungen" auch zu praktizieren!

Schade finde ich, dass du darüber hinaus gar nicht auf das eingehst, was ich schreibe, sondern dich nur auf dieses Leiden beschränkst....

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MrRomanticGuy  10.10.2016, 11:17
@Seminu

Kennst Du Jainismus? ^^ Beim Buddhismus bezieht sich die Lösung vom Leid auf Liebeskummer, Eifersucht, Neid etc. Wenn man das abwirft ist man in der Tat glücklicher, aber man kommt nicht herum, daß das Leben ein grausamer Überlebenskampf ist.

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Seminu 
Fragesteller
 11.10.2016, 10:22
@MrRomanticGuy

'
Warum erwähnst du den Jainismus?

Im Jainismus wird Askese praktiziert, um die Seelen zu "reinigen".
Das hat Buddha auch ausprobiert und ist davon abgekommen.
Er lehrte den mittleren Weg, also weder Askese noch "Völlerei".
Als Metapher dazu erzählte er von der Laute:
Wenn die Saiten zu fest gespannt sind, können sie reissen.
Wenn sie zu wenig gespannt sind, tönen sie nicht....
Es braucht die richtige Spannung, weder zu fest, noch zu lasch.
Den mittleren Weg.
Natürlich aber müssen wir manchmal die Extreme erleben, um in die Mitte kommen zu können.

Buddha lehrte nicht, dass Leiden durch Liebeskummer, Eifersucht und Neid entsteht, sondern durch das Anhaften an Dinge aus der Aussenwelt, denn durch das Anhaften entsteht Liebeskummer, Eifersucht und Neid!
Davon können wir uns aber befreien, weil alles, was auch in der Aussenweilt ist, sich in uns befindet.
Das ist natürlich bildlich gemeint.
Dies erreicht man durch die von Buddha beschriebene Meditation, indem man immer mehr zu sich selbst kommt.
Je mehr man bei sich selbst ist, desto mehr kann man sich von all diesen Dingen in der Aussenwelt lösen, von denen wir abhängig sind, denn durch diese Abhängigkeit entsteht Leiden.

Wir werden von diesen schönen Gefühlen abhängig, die uns all diese "Dinge" in der Aussenwelt scheinbar geben.
Durch die Meditation können wir aber diese schönen Gefühle in uns selber "herstellen", unabhängig von diesen Dingen in der Aussenwelt.
Zu diesen schönen Gefühlen tritt dann noch das geniale Gefühl von echter Freiheit, weil wir nicht mehr von diesen Dingen abhängig sind!
Wir fühlen uns dann echt glücklich, zufrieden und geborgen, egal wo wir sind und was wir tun und ohne jeglichen materiellen Besitz!

Das Leben wird dann nicht mehr als grausamer Überlebenskampf empfunden, sonden wir befinden uns dann im Himmel, bei Gott, im Nirvana, mit der Urenergie verbunden, im Hier und Jetzt, auf dieser Erde, in unserem Körper!

Es wird uns dann bewusst, dass das Leben ein ewiger Kreislauf ist, es kein Ziel gibt sich im Nirvana aufzulösen, denn wir befanden uns schon immer im Nirvana, es ist uns nur nicht bewusst.
Durch diese Meditation aber werden wir dem bewusst, dass wir schon immer am Ziel waren.
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MrRomanticGuy  11.10.2016, 11:23
@Seminu

Ich sagte ja, daß Anhaften der Dinge Leid verursacht.In manchen Auslegungen des Buddhismus sind auch die Triebe eine Anhaftung.

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Seminu 
Fragesteller
 11.10.2016, 12:37
@MrRomanticGuy

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Von Anhaften hast du nichts gesagt, sondern davon, dass man den Wunsch zu leben aufgeben muss, das Leben an sich nur Leid sei, wir Menschen Sachen erfinden, damit das Leben erträglich ist, sich die Lösung vom Leid auf Liebeskummer, Eifersucht, Neid etc bezieht, das Leben ein grausamer Überlebenskampf sei und dass die Triebe des Menschen als negatives Karma gesehen werden, ja dass selbst der Selbsterhaltungstrieb zum Leiden gehöre.

(Triebe des Menschen sind lediglich funktionale Grundlagen des physischen Körpers)

Von Anhaften, was die eigentliche Ursache deiner erwähnten Umstände ist, steht da in deinen Texten nirgends etwas drin, (lies doch selbst nach), sonst hätte ich das Anhaften nicht so ausführlich beschrieben!

Meine Frage aber, warum du den Jainismus erwähnst, hast du nicht beantwortet.
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MrRomanticGuy  11.10.2016, 12:51
@Seminu

Was wenn ich  Dir sage, daß Dein Wunsch nach Leben bzw. sich zu ernähren etc. eine Anhaftung ist? ^^ Deswegen kann man im Leben nie wirklich glücklich werden und was machst Du wenn es nichts mehr zu essen gibt oder Du im Winter nackt rumlaufen müsstest? ^^

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Seminu 
Fragesteller
 11.10.2016, 13:36
@MrRomanticGuy

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Du sprichst wie gesagt vom Selbsterhaltungstrieb des physischen Körpers.
Diese "Funktion" gewährleistet lediglich das Überleben des physischen Körpers.

Das hat mit dem Anhaften der Seele an Dinge in der Welt draussen nichts zu tun.

Ich erlebe den Durst, den Wunsch nach Leben und mich genussvoll ernähren zu dürfen als etwas schönes. 

Wenn ein Mensch völlig vom Anhaften geläutert ist, hat er seinen Körper überwunden und Schmerz, Hunger oder Kälte können ihm nichts mehr anhaben.

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MrRomanticGuy  11.10.2016, 14:09
@Seminu

Das erzähl mal den Leuten in Afrika und sonstwo die verhungern. ^^ Das Du das Leben schön findest, liegt daran das es Dir gut geht. Für Steinzeitmenschen wäre heute Deutschland und Co das Paradies. Natürlich "schmeckt" essen, ist aber keine Anzeichen für Freude sondern das der Körper weiß welche Nährstoffe er braucht etc. Mir wärs lieber ich müsste gar nix essen. Hab aber blöderweise Hunger. Hunger soll also jetzt was positives sein?

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Seminu 
Fragesteller
 11.10.2016, 14:37
@MrRomanticGuy

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Du verdrehst meine Worte.  Auf was bist du aus?

Ich sagte nicht, dass Hunger was schönes, positives ist!
Sondern dass Hunger einem vom Anhaften geläuterter Mensch nichts mehr anhaben kann.

Siehst du den Unterschied nicht?

Allerdings hat Hunger als Selbsterhaltungstrieb des Körpers auch seine positive Seite, denn dadurch essen wir, und gewährleisten so unser Überleben.

Wenn nun Menschen wie du sagst in Afrika und so hungern, weil sie kein Essen haben, ist das ganz etwas anderes und hat mit meinem Besagten nichts mehr zu tun!
Es ist eine menschliche Katastrophe und müsste dringenst verhindert werden!

Natürlich finde ich das Leben schön, weil es mir gut geht und eigentlich sollte unser soziales Gespür dafür sorgen, dass es allen Menschen gut geht.
Wobei noch zu klären wäre, was du mit "gut geht" genau meinst.
Wenn du lediglich materiellen Wohlstand meinst, sind wir wieder beim Anhaften, denn man kann auch ohne materiellen Wohlstand glücklich sein, wenn die Grundlagen für das Überleben des Körpers gegeben sind.

Dass mir Essen schmeckt, ist für mich ein Anzeichen, dass ich es mag und demnach geniessen kann.
Wenn mir aber etwas ungesundes schmeckt und ich davon eine Menge esse, zB Vanilleeis, dann ist das nicht mehr ein Anzeichen, welche Nährstoffe mein Körper braucht, sondern dann sind wir wieder beim Anhaften: Ich kompensiere mein Wohlgefühl mit Eis essen, dabei könnte ich dieses Wohlgefühl, wie in meinem vorigen Kommentar oben beschrieben, in mir mit Meditation selber herstellen, indem ich dadurch mehr zu mir selbst komme, mich intensiv angenehm und wohlig spüren kann, ohne Hilfsmittel von aussen.

Warum aber ist dir lieber, du müsstest gar nix essen?

Kannst du etwas, das dir schmeckt, das du magst nicht geniessen?

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MrRomanticGuy  11.10.2016, 15:01
@Seminu

Ähm wie soll Hunger jemanden vom Anhaften geläutertem Menschen nichts ausmachen?

Ohne Nahrung stirbt der auch. Man überlebt leider nicht durch Mediation und Sonnenlicht.

Noch schlimmer kommts wenn einem Mediation zu langweilig ist. ^^

Genießen kann ich Geschmacklich schon. Aber ich hasse die Verdauungsarbeiten und ich kommt mir wegen meinem Überlebenstrieb vor wie ein Drogensüchtiger Virus der alles in seinem Weg vernichtet. Finde Essen einfach überflüssig, ist aber wohl auch nötig weil man sonst nicht sterben kann was auch blöd wäre.

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Seminu 
Fragesteller
 11.10.2016, 15:35
@MrRomanticGuy

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Es ist wiederum nicht die Meinung, dass ein vom Anhaften geläuterter Mensch dann nichts mehr isst und stirbt, also es heisst natürlich nicht, dass wenn ihm der Hunger nichts mehr ausmacht, er dann nichts mehr isst....

Langeweile ist ein charakteristisches Zeichen, dass man zu wenig bei sich selbst ist, deswegen sagt man auch:

Langeweile ist das Tor zur Erleuchtung !

Wenn du es schaffst, die Langeweile auszuhalten, wirst du das in dir finden, was du immer in der Aussenwelt suchst, um dich zu unterhalten!

Warum hasst du die Verdauungsarbeiten?
Damit hast du doch nichts zu tun, ausser dass du das Endergebnis "entsorgen" musst....

Wegen deinem Überlebenstrieb musst du dir doch nicht wie ein Drogensüchtiger vorkommen. Du darfst dir ruhig zugestehen, alles was dir in den Weg kommt zu "vernichten", denn so viel kannst du gar nicht essen, dass alles vernichtet wird  ;-)

Und warum findest du es blöd wenn du nicht sterben kannst?
Du bist ja sicher nicht ein alter Greis über 90ig?   ;-)
Das hat doch sicher seine Ursache, dass du keine Freude am Leben haben kannst, denn es gibt Leute, die können das Leben geniessen, auch wenn es immer wieder mal "unangenehme" Momente gibt....
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MrRomanticGuy  11.10.2016, 15:43
@Seminu

Ich sag Dir mal wenn meine Langeweile vor bei ist: Wenn Final Fantasy 15 rauskommt, Marvel Heroes Power Change Patch, Space Hulk Deathwing,.......................^^

Naja beim Essen pass ich eh schon auf, daß ich nicht zuviel Schaden anrichte, allerdings frage ich mich trotzdem was dieser ganze Blödsinn im Universum soll. Ich wäre lieber in einem Computerspiel oder Zeichentrick. ^^

Stell Dir mal vor man wäre unsterblich und hätte nur Langweile. Das ist wie eine Unendlichkeit eingesperrt sein in einem Käfig. Gedächtnislöschung könnte mir helfen, aber leider merke ich mir jeden Mist den ich interessant finde. ^^

Natürlich hat es Gründe warum ich oft keine Freude am Leben mehr habe,denn  es gibt nicht viele Dinge die mir Freude bereiten.

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Seminu 
Fragesteller
 11.10.2016, 17:32
@MrRomanticGuy

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Da haben wir ja deine Anhaftungen....  ;-)
Solche Games haben natürlich ein grosses Suchtpotential!
Und ich weiss wovon ich rede, ich war selber eine Zeit lang süchtig!
Ich habe aber ständig nebenbei meditiert und auf einmal war der Reiz zu spielen vorbei...
Manchmal frage ich mich auch, was der ganze Blödsinn im Universum soll, aber kannst du dir vorstellen, dass wenn du ganz bei dir bist, in dir ruhst, dass dir das ein Gefühl gibt, das schöner und intensiver ist, als alles andere, das dir die Aussenwelt geben kann?
Du spürst dann überhaupt keine Langeweile mehr und wünschst dir, dass dieser Zustand in alle Ewigkeit anhält und niemehr aufhört!
Und wenn du die Augen wieder öffnest, und in die Welt hinaus gehst, können dir noch so kleine Dinge eine grosse Freude auslösen!
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MrRomanticGuy  11.10.2016, 19:01
@Seminu

Ja das sind Anhaftungen, deswegen werde ich ja wahrscheinlich leider widergeboren. ^^ Mediation und anderes bringt bei mir leider nichts, denn ich bin ein Nerd. Das Einzige wo ich mir vorstellen kann, das es ewig wärt wäre Schlafen, aber das ist auch nur ne Notlösung wenn mir Langweilig ist. ^^ Das was Du als empfindest, empfinde ich nur bei Sachen die mich fesseln und unterhalten. ^^

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Seminu 
Fragesteller
 12.10.2016, 18:46
@MrRomanticGuy

Es freut mich für dich, dass du noch nicht so sehr leidest, dass du motiviert genug wärst, um nachhaltig etwas dagegen tun zu wollen.

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