Werkstücknullpunkt bei Nullpunktspannsystemen?
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage zu Nullpunktspannsystemen, die in Werkzeugmaschinen (Fräsen, Drehen etc.). Nullpunktspannsysteme haben die Vorteile, dass sie eine geringe Rüstzeit haben, weil der Nullpunkt nicht bestimmt werden muss?
Habe ich das richtig verstanden, dass der Werkstücknullpunkt nicht mehr z.B. durch einen 3D Taster bestimmt werden muss, so dass "sofort" mit dem Fräsen angefangen werden kann? Das ist doch nicht möglich, allein die Tatsache, dass sich auf dem Nullpunktspannsystem ein weiteres Spannsystem befinden kann (Schraubstock) und so das Werkstück wieder verschiebar wäre.
Oder ist mit dem Nullpunkt der Nullpunkt des Spannsystems bzw. der Maschine gemeint? Aber auch hier verstehe ich nicht, was für ein Vorteil man dadurch hat. Der Nullpunkt des Werkstücks muss ja erneut bestimmt werden?
Ich hoffe, dass ich mein Problem klar wird.
Danke im Voraus!
3 Antworten
Als ich mit CNC zu tun hatte, ist schon über 20 Jahre her, hatten wir beim Drehen einen Nullpunkt, der irgendwo am Spannfutterflansch war. Im ersten Satz des CNC-Programs wurde dieser durch eine G-Funktion auf die Werkstückforderkante verschoben.
Beim Fräsen haben wir den Nullpunkt durch einen Taster bestimmt.
Den Nullpunkt bestimmt man dabei nur einmal. Dabei hinterlegt man sich die Nullpunkte in die Maschine, und kann so auswählen welchen Schraubstock, Backenfutter usw. man gerade verwendet. Ist das ganze einmal eingestellt kann man direkt vom Rohteil ausgehen ohne erneut anzutasten.
Das kannst du dir etwa so vorstellen.
Hat man viele unterschiedliche Teile kann man das Rohmaterial schon außerhalb der Maschine in verschiedene Spannmittel einspannen. Da die Maschine weiß wo der Nullpunkt der einzelnen Platten liegt erspaart man dich das erneute antasten. Hätte man Monatelang nur ein Serienteil, könnte man das Tohmaterial auch direkt per Roboter in die Maschine laden, wäre aber unflexibler.
Und die unterschiedlichen Teile wurden zuvor aber angetastet? D.h. z.B. das Werkstück A wird angetastet, bearbeitet und dann samt Spannmittel herausgenommen. Danach wird ein anderes Werkstück B angetastet, bearbeitet und samt Spannmittel herausgenommen. Dann wird wieder Werkstück A samt Spannmittel eingesetzt und man muss nicht mehr den Nullpunkt antasten um das Werkstück zu bearbeiten? Habe ich das so richtig verstanden?
Ja, man kann den Nullpunkt der einzelnen Werkstücke in der Maschine einspeichern.
Das ist es ja gerade. Jede Spannsituation erhält eine eigene Adaption für das Nullpunktspannsystem.
Hast du also einen Maschinenschraubstock mit Anschlag, den du dieser Art ausstatten willst, erhält der die entsprechenden Kontaktpunkte.
Oder ein 3 Backenfutter, eine Lochplatte usw. Kann alles direkt mit dem Nullpunktspannsystem adaptiert werden.
Natürlich muss einmal der Nullpunkt für diese Spannsituation geholt werden. Danach kann man aber abrüsten und was anderes drauf tun, wenn man das System wieder aufrüstet, ist die Position genau wie vorher.
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ist das so gemeint, dass wenn ein Werkstück fertig bearbeitet worden ist und ein neues Rohteil eingespannt wird, dass man dann den Nullpunkt des Werkstücks nicht nochmal antasten muss?
Wenn das der Fall ist, kann doch beim nächsten Einlegen des Rohteils in den Schraubstock die x- bzw. y-Koordninate (des Nullpunktes) etwas verschoben werden? Oder habe ich gerade einen Denkfehler?