Wer und wann gründete den Warschauer Pakt? Was strebten die Unterzeichner für Ziele an?
4 Antworten
Unter dem Warschauer Pakt wird ein Militärbündnis verstanden, das am 14.5.1955 von den acht Staaten des "Warschauer Vertrages" unter Führung der Sowjetunion gegründet wurde.
Als Reaktion auf die militärische Bedrohung durch die 1949 gegründete NATO schlossen sich 1955 sozialistische Staaten mit dem Warschauer Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand (Warschauer Vertrag) zusammen. Die Führungsrolle als stärkste Militärmacht übernahm die Sowjetunion.
Gründungsmitglieder waren Albanien, Bulgarien, die DDR, die VR Polen, die VR Rumänien, die VR Ungarn, die Sowjetunion und die Tschechoslowakei. Die DDR trat dem militärischen Teil dieses Vertrages erst mit der Gründung der NVA 1956 bei.
Die Bezeichnung Warschauer Pakt ist eine abwertend gemeinte Fremdbezeichnung wie sie in den NATO-Staaten üblich war.
Der Warschauer Vertrag (nicht Pakt) von 1955 war eine Reaktion auf die 1949 gegründete NATO. Gründungsstaaten waren die RGW-Staaten.
Ja klar. Das ist ja auch westliche Propaganda. Die Eigenbezeichnung lautete "Warschauer Vertrag". Ich muß es wissen. Ich war schließlich drei Jahre lang in einer Armee des Warschauer Vertrages.
Wurde als Gegenstück zur Nato gegründet
http://www.zeitklicks.de/brd/zeitklicks/zeit/weltgeschichte/ost-west-konflikt/der-warschauer-pakt/
"Die Bezeichnung Warschauer Pakt ist eine abwertend gemeinte Fremdbezeichnung..."
Ich hab mal nachgesehen: Auf der Diskussionsseite des Wikipedia-Artikels "Warschauer Pakt" wird jetzt ununterbrochen seit 2005 - also seit 12 Jahren - erbittert über die richtige Bezeichnung gestritten. Nach den Wikipedia-Richtlinien wäre eigentlich die deutsche Eigenbezeichnung zu verwenden. Aber da westdeutsche Autoren entsprechend der Bevölkerungsverteilung auch in der Wikipedia in mehrfacher Überzahl sind, wird halt regelwidrig die falsche Bezeichnung durchgesetzt.
Dieses Gebaren steht übrigens in auffälliger Übereinstimmung zu dieser Feststellung:
"Die Geschichtsaufarbeitung in der heutigen Bundesrepublik ist geprägt durch vereinfachte westliche Erfolgsgeschichten auf der einen und durch ostdeutsche Horrorgeschichten auf der anderen Seite. Geschichtsbetrachtung wird von aktuellen Westnormen bestimmt, ostdeutsche Erfahrungen werden marginalisiert. Der Einigungsprozess wird dadurch stark belastet."
(Prof. Andrew H. Beattie in "Learning from the Germans? History and
Memory in German and European Projects of Integration", University of Technology Sydney, 2007)