Wer oder was könnte die Gefangenen im Höhengleichniss Platons befreit haben?

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In Platons »Höhlengleichnis« ist die Vorstellung gefeselter Gefangener enthalten (Platon, Politeia 514 a). Dann wird untersucht, wie ihre Entfesselung (Lösung aus den Fesseln) und Heilung vom Unverstand/von der Torheit verliefe, wenn sie entfesselt (von den Fesseln gelöst) würden, gezwungen/genötigt würden, plötzlich aufzustehen, den Hals umzudrehen, zu gehen, ins Licht zu blicken, die vorüberwandernden Gegenstände gezeigt bekämen und durch Fragen zu Antworten gezwungen/genötigt würden, was sie seien (Platon, Politeia 515 c – d). Wenn jemand mit Gewalt aus der Höhle nach oben in das Licht der Sonne hinausgezogen würde, bedürfte es zunächst der Gewöhnung, wenn er die Dinge oben sehen soll (Platon, Politeia 515 e – 516 a).

Wer könnte befreien?

Philosophen und Philosophinnen kommen dafür in Frage.

Eine Befreiung könnte ein Mensch mit philosophischer Veranlagung leisten, der schon zu einer höheren Erkenntnisstufe gelangt ist, z. B. ein ehemaliger Mitgefangener, der befreit worden ist oder sich selbst befreit hat und zu den Gefangenen in der Höhle zurückkehrt (vgl. eine Forderung dazu bei Platon 519 c – 520 c).

Was könnte befreien?

Es befreit ein philosophischer Weg des Aufstiegs zur Erkenntnis der Ideen bis hin zur Idee des Guten als Höchstes, wobei dies eine Umwendung der Seele bedeutet.

Die Fesselung steht für ein Stehenbleiben bei einem bloßen Anschein, den Sinneswahrnehmung gibt, ein Verhaftetsein an das, was Menschen sehen (allgemeiner genommen: der bloßen Sinneswahrnehmung), und die Meinung, die Dinge seien so, wie sie erscheinen. Dies führt zu einer Beschränktheit und Mangelhaftigheit (nur ein Ausschnitt/Teil des Ganzen und an eine bestimmte Perspektive gebunden) der Erkenntnis, die durch Fixierung/fehlende Bewegungsmöglichkeit entsteht.

Die Befreiung ist ein Aufstieg in den Bereich des Denkbaren/mit Denken der Vernunft Erfassbaren (τὴν εἰς τὸν νοητὸν τόπον τῆς ψυχῆς Platon, Politeia 517 b). Menschen kommen zur Erkenntnis der Ideen mit der (sehr schwierig erkennbaren) Idee des Guten (ἡ τοῦ ἀγαθοῦ ἰδέα) an der Spitze. Dies bedeutet eine Umwendung der Seele (ψυχῆς περιαγωγὴ). In Platons »Höhlengleichnis« ist die Vorstellung gefeselter Gefangener enthalten (Platon, Politeia 514 a). Dann wird untersucht, wie ihre Entfesselung (Lösung aus den Fesseln) und Heilung vom Unverstand/von der Torheit verliefe, wenn sie entfesselt (von den Fesseln gelöst) würden, gezwungen/genötigt würden plötzlich aufzustehen, den Hals umzudrehen, zu gehen, ins Licht zu blicken, die vorüberwandernden Gegenstände gezeigt bekämen und durch Fragen zu Antworten gezwungen/genötigt würden, was sie seien (Platon, Politeia 515 c – d). Wenn jemand mit Gewalt aus der Höhle nach oben in das Licht der Sonne hinausgezogen würde, bedürfte es zunächst der Gewöhnung, wenn er die Dinge oben sehen soll (Platon, Politeia 515 e – 516 a).

Wer könnte befreien?

Philosophen und Philosophinnen kommen dafür in Frage.

Eine Befreiung könnte ein Mensch mit philosophischer Veranlagung leisten, der schon zu einer höheren Erkenntnisstufe gelangt ist, z. B. ein ehemaliger Mitgefangener, der befreit worden ist oder sich selbst befreit hat und zu den Gefangenen in der Höhle zurückkehrt (vgl. eine Forderung dazu bei Platon 519 c – 520 c).

Was könnte befreien?

Es befreit ein philosophischer Weg des Aufstiegs zur Erkenntnis der Ideen bis hin zur Idee des Guten als Höchstes, wobei dies eine Umwendung der Seele bedeutet.

Die Fesselung steht für ein Stehenbleiben bei einem bloßen Anschein, den Sinneswahrnehmung gibt, ein Verhaftetsein an das, was Menschen sehen (allgemeiner genommen: der bloßen Sinneswahrnehmung), und die Meinung, die Dinge seien so, wie sie erscheinen. Dies führt zu einer Beschränktheit und Mangelhaftigheit (nur ein Ausschnitt/Teil des Ganzen und an eine bestimmte Perspektive gebunden) der Erkenntnis, die durch Fixierung/fehlende Bewegungsmöglichkeit entsteht.

Die Befreiung ist ein Aufstieg in den Bereich des Denkbaren/mit Denken der Vernunft Erfassbaren (τὴν εἰς τὸν νοητὸν τόπον τῆς ψυχῆς Platon, Politeia 517 b). Menschen kommen zur Erkenntnis der Ideen mit der (sehr schwierig erkennbaren) Idee des Guten (ἡ τοῦ ἀγαθοῦ ἰδέα) an der Spitze. Dies bedeutet eine Umwendung der Seele (ψυχῆς περιαγωγή Platon, Politeia 521 c).

Platon nimmt bei gewöhnlichen Menschen/den meisten keine Befreiung aus bloßer Eigeninitiative an. Einzelnen mit besonders großen Fähigkeiten kann eine Neuorientierung aus eigener Kraft gelingen. Die meisten Menschen sind nicht so begabt und bedürfen eines Anstoßes und einer Unterstützung von außen. Der Übergang erfordert in beide Richtungen Vorsicht und Behutsamkeit, weil die Menschen ohne richtige Erkenntnis sich an ihren Zustand gewöhnt haben und erst einmal kaum etwas verstehen (der Gewinn, den Philosophie bringen kann, ist für sie nicht offensichtlich) und die Umgewöhnung anstrengende und unangenehme Seiten haben kann, auch für die zu Einsichten Vorgedrungenen bei einer Rückkehr zu Verhältnissen ohne ausreichende Erkenntnis, die Welt des Scheins. Platon begründet diese Aufgabe und damit eine Hinwendung auch zur Praxis mit dem Glück der Gesamtheit, auf das es ankommt.