Wer muss an Weihnachten arbeiten und welche Berufe übt Ihr dabei aus? Macht Ihr das gerne, an Weihnachten zu arbeiten?

8 Antworten

Seit fast 40 Jahren bin ich im Schichtdienst als Hebamme tätig. Da ist es normal, entweder den Weihnachts- oder den Silvesterblock zu arbeiten. Zudem haben wir Urlaubsstopp zwischen den Jahren.

Gerne? Hm - ist halt so - beim Kinderkriegen gibt es nun mal keine Bürozeiten.

Allerdings nervt es schon etwas, wenn an den Feiertagen Paare mit „erfundenen“ Beschwerden kommen, um so an einen kostenlosen Ultraschall zu gelangen, wenn der Mann gerade Zeit hat oder an Silvester um 5 vor 12 (wenn man gerade mit der Kollegin anstoßen möchte) „mal schauen lassen möchte“.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
Wer muss an Weihnachten arbeiten

Üblicherweise muss ich an Weihnachten eigentlich nicht arbeiten, aber an diesem Weihnachtsfest sieht es etwas anders aus. Ebenso war ich mal vor ein paar Jahren aus dem gleichen Grund zwischen Weihnachten und Neujahr beruflich unterwegs. Damals war es das Biesdorfer Kreuz und seit Februar diesen und bis Februar kommenden Jahres ist es im und um einen anderen Bahnhof, wo ich die Erdungskabel kontrolliere, die ich mit Kollegen dort eingebaut habe, damit die Bauarbeiten in den Gleisen dort stattfinden können. Und ja, die Kontrollen erfolgen notwendigerweise täglich, da es immer irgendwelche Leute gibt, die gern auf Baustellen etwas stehlen und verhökern wollen. Und die größte Dummheit wäre, wenn man auf die beknackte Idee käme, Fahrdraht stehlen und verkaufen zu wollen, weil jeder Wertstoffhändler diesen wieder erkennt und man eher die Handschellen klicken sieht, als für das Kupfer Geld zu bekommen.

Macht Ihr das gerne, an Weihnachten zu arbeiten?

Nicht unbedingt, aber ich mag meine Arbeit, weil ich einen guten Sinn darin sehe, daran mitzuarbeiten, dass die Bahninfrastruktur erhalten bleibt und sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr per Bahn weiterhin dauerhaft möglich bleibt und vielleicht auch verbessert wird.

Einzig besch.ssen finde ich bei den Modernisierungen, dass die Umstellungen auf elektronische Stellwerke (ESTW) Arbeitsplätze im großen Ausmaß kostet, was die Notwendigkeit von Fahrdienstleitern und Weichenwärtern betrifft. Ich meine, es muss nicht unbedingt sein, dass die Stellwerke unbedingt noch mit Hebeln bedient werden müssen. Das gibt es auch etwas moderner mit Schaltern in vor Ort bedienten elektrischen Pulten in örtlichen Stellwerken, aber bei elektronischen Stellwerken (ESTW) sind nur noch entsprechende Computer vor Ort, die von Zentralen irgendwo in Deutschland gesteuert werden, wofür nur noch wenige Fahrdienstleiter da sind, und wenn es ein Problem mit dem ESTW oder sonstigem vor Ort gibt, ist niemand vor Ort, der im Bedarfsfall sofort eingreifen könnte. Gut an diesen ESTW ist hingegen für die Bahnerdung, dass man für gewöhnlich nicht erst schauen muss, wo man das Erdungskabel an die Schiene schrauben kann. weil dann beide Schienen eines Gleises Erdungsschienen sind, während bei der klassischen Variante eine Schiene die Erdungsschiene ist und die andere sozusagen die Kontrollschiene, wo ein Erdungsschluss für den Fahrdienstleiter anzeigt, dass das Gleis durch ein Schienenfahrzeug besetzt ist.

welche Berufe übt Ihr dabei aus?

Früher hauptsächlich Sicherungsposten und Sicherungsaufsicht am Bahngleis (seit einem Jobwechsel mache ich das nur noch sehr selten, aber im Durchschnitt eine Schicht pro Jahr, davon vor ein paar Jahren 3 Schichten an drei aufeinander folgenden Tagen). Seit dem Jobwechsel Schaltantragsteller und Bahnerdungsberechtigter bei Fernbahngleisen, dann kam noch Schaltantragsteller und Kurzschließberechtigter bei S-Bahngleisen, was dem der Fernbahn relativ ähnlich ist, nur nennt man das wegen Gleichstrom bei der S-Bahn und Wechselstrom bei der Fernbahn unterschiedlich was Erden und Kurzschließen betrifft und die Spannungen und Stromstärken sind deutlich anders, ebenso wie die Konstruktionen von Stromschienenanlagen und Oberleitungsanlagen und seit gut anderthalb Jahren bin ich zudem Anlagenbeauftragter in der Nähe der Oberleitung.

Wie oben schon angedeutet geht es bei der Schaltung und Erdung bzw. dem Kurzschließen darum, die Bauarbeiter und Bauarbeiten am und im Bahngleis vor der Gefahr elektrischer Spannungen (Volt) und Ströme (Ampere) zu schützen, während bei Sicherungsposten und Sicherungsaufsicht(en) der Schwerpunkt darauf liegt, die Bauarbeiter vor Gefahren durch den Bahnverkehr zu warnen und bei Sicherungsaufsichten zudem durch Einweisungen der Bauarbeiter (besonders jene, die Baumaschinen bedienen) gefährliche Eingriffe im Bahnbetrieb zu vermeiden. Und statt nur zu warnen, können, wenn möglich Sicherungsaufsichten auch Sperrungen aus Gründen der Unfallverhütung beim Fahrdienstleiter beantragen, sodass die Bauarbeiter und Bauarbeiten dadurch vor Zugfahrten gesichert werden können.

Ich bin Heilerziehungspflegerin. Dieses Jahr habe ich mich freiwillig für den Spätdienst am Heiligabend gemeldet. Irgendwer muss es ja machen.

Menschen mit Behinderungen benötigen schließlich nicht nur zu Bürozeiten Assistenz, sondern auch darüber hinaus. Es gehört einfach dazu auch an Feiertagen zu arbeiten.

Gerne machen ist immer so eine Sache. Natürlich wäre ich an solchen Tagen lieber bei der Familie, aber die BewohnerInnen geben uns auch unglaublich viel zurück.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dieses Jahr nicht, aber die letzten Jahre. Rettungsdienst.

Ich arbeite nicht und ich bin grad sehr müde