Wer hat mit der Hexenverfolgung amgefangen?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es war die Kirche! http://de.wikipedia.org/wiki/Hexenverfolgung Die eigentliche europäische Hexenverfolgung fand in der Frühen Neuzeit vor allem in West- und Mitteleuropa aufgrund von Anklagen gegenüber vermeintlichen Anhängern der sogenannten Hexenlehre statt. Bei der europäischen Hexenverfolgung von 1450 bis 1750 (Höhepunkt 1550–1650, Österreich bis 1680) handelte es sich nur zum Teil um eine kirchliche Aktion gegen Häretiker, sondern in erster Linie um ein europäisches Hysterie-Phänomen bezüglich Zauberei und Hexerei, das juristisch zur Straftat der Zauberei umgesetzt wurde und zu vielen Verdächtigungen, Denunziationen, öffentlichen Massenprozessen und Hinrichtungen führte. Die tatsächliche Verfolgung geschah, im Gegensatz zur Inquisition, durch Gerichte und in sehr vielen Fällen aufgrund von Denunziationen aus der Bevölkerung.

Michael Hochgeschwender sieht die Ursache von Hexenverfolgungen insbesondere in konfessionellen Gegensätzen und sieht die neuzeitlichen europäischen und die sehr späten Hexenverfolgungen in den USA als gut vergleichbar an. Hexenverfolgungen seien eine geradezu typische Erscheinung im Gefolge konfessioneller Spaltungen; im Gegensatz zum postreformatorischen Mitteleuropa seien sie in Südeuropa kaum oder nur in gemäßigter Form erschienen. In Europa wie in den USA seien konfessionelle Konflikte auch zum Austragen von Familien- und Vermögenskonflikten wie zum Ausschalten von Konkurrenten und unliebsamen Außenseitern genutzt worden. [4]

Besonders während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wütete die Hexenverfolgung in Mitteleuropa. Der Krieg hatte Felder verwüstet, Häuser zerstört, die Bevölkerung dezimiert; Seuchen im Gefolge des Krieges und Missernten im Zuge der sogenannten Kleinen Eiszeit, die allmählich ihrem Höhepunkt entgegenstrebte, forderten weitere Todesopfer. Gerade in dieser kriegerischen Zeit verdächtigten viele Leute angebliche „Hexen“ und lieferten sie an die Gerichte aus. Bei den spätesten Verfolgungswellen im 17. Jahrhundert (z. B. Hexenprozesse von Salem) wurden Beschuldigungen durch Kinder in Form einer weitverbreiteten Hysterie ernst genommen.

Hexenverfolgungen waren dabei Ausdruck von weitverbreiteten Ängsten und Hysterien, die oft gegen den Willen der Obrigkeit wie auch der Kirchen als regelrechte Volksbewegung aufflammten[4]. Bekannte kirchliche Kritiker waren u. a. Johannes Brenz, Johann Matthäus Meyfart, Anton Praetorius, Friedrich von Spee.

Hexenverfolgungen gab es schon seit Jahrtausenden. Die Germanen haben auch schon Menschen wegen Hexerei verfolgt. Zwischenzeitlich hat das Christentum Hexenverfolgungen unterbunden, später dann zur Neuzeit hin selbst forciert. Die Leute haben wohl meist wirklich geglaubt, dass Menschen zaubern können und haben diese Menschen dann verfolgt. Der Glaube daran ist schon uralt, ihn gab es schon zu "heidnischer" Zeit, aber auch die Bibel vermittelt die Existenz von Hexerei ("Ihr sollt nicht Wahrsagerei noch Zauberei treiben." oder "Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen."). Je nach Region hat man sich eher Männer oder eher Frauen als Hexen/Hexer vorgestellt. In Skandinavien waren die meisten Verfolgten Männer und nicht Frauen. Hexen wurden immer besonders dann verfolgt, wenn die Gesellschaft in einer Krise war oder gesellschaftliche Spannungen existierten. So gab es besonders während des Dreißigjährigen Krieges in Deutschland Hexenverfolgungen.

Wenn dich das Thema sehr interessiert, hat Wikipedia einen super Artikel dazu, der auch sehr lang und informativ ist:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hexenverfolgung

Missverstehe die Zeit der Hexenverbrennung nicht. Zudem es heute auch noch oft so zugeht. Unerklärliche Dinge müssen einen Urheber haben, das waren zur damaligen Zeit, dank des miserablen Frauenbildes, eben oft die Frauen, ergo Hexen...

Aber, hauptverantwortlich dürfte wohl das Buch der "Hexenhammer" sein, ein frauenverachtendes Werk, das teilweise wirklich von den Gelehrten und von der Kirchenkanzel gepredigt wurde und somit natürlich das Denunzieren anheizte...denk mal 70 Jahre zurück, genau das gleiche!

Bestimmte Frauen waren es an sich gar nicht, sondern eben jede, die nur kleinste Auffälligkeiten hatte, wie Muttermale, rote Haare etc. Eigentlich die ganz normale Bevölkerung und eben die Frauen, die man loswerden wollte, gegen die man eh schon etwas hatte.

Bezweckt, wurden natürlich Reinigung und Umkehr. Bspw wenn das Vieh krank wurde, wurde die Hexe bspw angeklagt und getötet, dass eben Vieh wieder gesund wurde. Zudem kommt da noch ein gutes Quantum Sadismus dazu, denn damals gab es viele Männer, die auf die Weise eben solche Gelüste ausleben konnten und daher gerne die Frauenverfolgung anheizten.

Und ja, man hat an Hexen geglaubt. Die mittelalterliche Bevölkerung konnte oft weder schreiben noch lesen und hat demjenigen geglaubt, der von der Kanzel in der Kirche predigte, eben dem Pfarrer...und wenn der verbreitet es gibt Hexen...nun ja...dann gibt es Hexen!


CrazyDaisy  06.07.2011, 17:16

Wobei der Hexenglauben global verbreitet und eben nicht von der Existenz von Pfarrern abhängig ist. Voodoo Zauber z.B. beruht auch auf Hexenglauben. Und letztendlich ähneln sich alle Glaubenssysteme im Kern.

0
CyberCore  06.07.2011, 17:33
@CrazyDaisy

Damals Hexer/innen heute Naturheilkunde - wie sich die Zeiten doch geändert haben^^. Der Glaube ist in vielen Richtungen ein echtes Problem - seht euch mal um wie viele Kriege auf Grund der Kirche bzw. des Glaubens heute geführt werden auf der Welt. Die Kirche hat mehr Menschen auf dem Gewissen als Amerikaner Indianer oder A.H. Juden. Des Menschens größter Feind ist und bleibt nun mal der Mensch.

0

In einer Zeit ohne Medien und ohne Lese- und Schreibkenntnisse, wo Menschen streng nach Klassen sortiert wurden, haben sie geglaubt, was ihnen gesagt wurde. Schau dich um, auch heute ist das vielerorts noch so.


CyberCore  06.07.2011, 17:24

vieler orts?? Ehm, das fängt bei der Werbung im TV an und endet bei Bundestagswahlen... "Werbung - noch besser und bla = gekauft!" und in der Politik "WIr haben vor die Steuern maßgeblich zu senken - DIE WÄHL ICH!" und nach der Wahl "Punkt a-z unserer Wahlkampanie und die versprochene Steuersenkung kann leider nicht eingehalten werden!" wir "nein wie schaaadeee!" ... das beste ist, das ist jedes Mal so^^. Also wir lernen nicht mal aus unserer Blödheit - siehe Hexenverfolgung im Mittelalter und Heute ... viel geändert hat sich eindeutig nicht, nur die Thematik ist eine gänzlich andere^^!

0
Quickfinger  06.07.2011, 17:36
@CyberCore

Oh, wir sind schon einen Schritt weiter. Wenn heute Steuersenkungen versprochen werden, sagt der brave Michel "Woll'n wir nicht, dem armen Staat geht's eh so schlecht."

0