Wer hat Erfahrung mit Milpa - Beet?
Habe eine freie Beetfläche von 6 x 3 m, längsseitig Ost- West Ausrichtung. Zwei Reihen Kartoffeln (grüngewordene) dahinter sind bereits voriges Jahr zum "Winterschlaf" angelegt worden. Heißt, die brauchen genügend Sonne.
Bin irritiert, weil es versch. Pflanzpläne samt versch. Maße gibt. Manche in Reihe, manche in Blöcken, manche auf Hügel.
Mais, Stangenbohnen sind klar, allerdings würde ich statt und Kürbis, Zucchini und nach Möglichkeit Freilandgurken einsetzen, wenn diese sich nicht gegenseitig ins Gehege kommen.
1 Antwort
Wenn du nicht in Lateinamerika lebst, solltest du nicht dieser importierten Mode folgen..
Die Stangenbohnen wachsen besser, wenn du sie an einer Schnur hochranken lässt und unter mitteleuropäischen 'Bedingungen sind Kürbisgewächse und Tomaten Konkurrenten um Nährstoffe und Wasser. und Bohnen und Tomaten Konkurrenten um Licht.
Mais musst du im Quadrat anpflanzen, weil er als Windbestäuber sonst keine Kolben bildet. Mais ist ein besonderer Humusräuber.
Tomaten und Gurken brauchen viel Sonne und viel Wasser, Zucchini ist in bezug auf die Sonne weniger anspruchsvoll.
Alle bis auf die Bohnen sind Starkzehrer, die den Boden auslaugen also plane einen Fruchtwechsel auf der Fläche nächstes Jahr. Also humusaufbauende Früchte in einem Drittel, Schwachzehrer wie Möhren etc in einem Drittel und die Starkzehrer nur in einem Drittel der Fläche, dass du im Nächsten Jahr wechseln kannst.
Wenn du schnell bist, kannst du zwischen die Kartoffeln noch Saubohnen legen, um den humus etwas zu schonen.
Natürlich funktionierer verschiedene Techniken, aber immer regional. Ich bin großer Fan von Hügelbeeten ( stammt nicht aus China) auf der Marsch (leider die Hühner auch) aber in meinem Garten wäre es idiotisch, da man es auf Sandboden nicht feucht halten kann, das geht nur mit einem Kasten..
Also immer ausprobieren aber nie verallgemeinern
Okay. Übrigens sammle ich seit vielen Jahren Garten- und Landwirtschaftsbücher. Mitunter erstaunliche Erkenntnisse bei deren Vergleichen. Mich interessieren Tradition und Entwicklung. Frisch herausgekommen und sehr empfehlenswert ist "Mein Gartenjahr (fast) ohne Giessen" von Julia Holfeld. Denn unumstritten sind die Sommer wärmer und trockener, die Winter milder, die Stürme häufiger, Regen unberechenbarer geworden. Storl, Kreuter haben vor ü.30 Jahren umdenken bei mir ausgelöst.
Da ich in versch. Regionen D. (v. Nord bis Süd, Küste bis Hochschwarzwald) gelebt und schon immer eigenen Garten bewirtschaftete, verallgemeinere ich nichts. Seit 4 Jahren bin ich wieder daheim in einer der regenärmsten Region mit schwerem Boden. Austausch, hinzulernen ist mir wichtig und natürlich ausprobieren.
Danke für deine ausführliche Antwort. Mischkultur ist auch in unseren Breiten erfolgreich, was meine Ernteerträge bestätigen. Fruchtfolge und -wechsel ebenso. Probiere gerne mal etwas anderes aus, so auch Strohkartoffeln (Kartoffeln auf Gras mit Stroh und Rasenschnitt bedeckt) und no dig letztes letztes Jahr. Strohkartoffeln wurden anfangs auch kritisch hinterfragt. Dieses Jahr machen es meine Nachbarn nach, denn so schöne und gut lagerfähige Kartoffeln ohne weitere Pflegemaßnahmen hat mir die gleiche Sorte auf herkömmliche Anbauart zur selben Zeit nicht gebracht.
Hügelbeet stammt aus China. Diese Anlage steht einem Biogarten gut, vor allem, wenn Neuland gewonnen werden soll. Darum ging es mir letztendlich, weil ich meinen Gemüseanbau als Selbstversorger um ca. 200 m² ohne graben erweitern wollte. Freilandgurken, Porree, Sellerie, Dill und Rosenkohl sind auf dem neuen Hügelbeet prächtig gelungen.
Nach Tomaten hinsichtlich Milpa Beet hatte ich nicht gefragt, die übrigens ursprünglich aus der gleichen Region wie Milpa Bewirtschaftung stammen und mindestens ebenso alt sind.