Wenn man nichts macht, macht man dann etwas?

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Liebe/r BrainFog,

Du stellst, wie ich feststelle, immer die tollsten Fragen, die mich zum Nachdenken bringen! So wie die Frage, ob man etwas macht, auch wenn man gerade nichts macht!

Liebe/r Brainfog, die menschiche Natur ist so angesetzt, dass es ein Nichtdenken und ein Nichtstun für einen Menschen, solange er am Leben ist, überhaupt nicht geben kann und nicht gibt! Selbst wenn Du glaubst, nicht zu denken, arbeitet Dein Gehirn und seine aus diesem bestehenden Abermillionen von Nervenzellen und Verbindungen sehr lebhaft! Und sogar wenn ein Mensch im Koma oder auch im künstlichen Koma liegt, arbeitet sein Gehirn, sodass es Menschen gibt, die nach dem Erwachen aus einer solchen Phase darüber berichten, dass sie alles um sich herum wahrgenommen hatten und genau erzählen können, was die Anwesenden gesagt haben!

Stelle Dir vor, Du setzt Dich gerade hin, ruhst Dich aus und tust nichts! Nein, liebe/r BrainFog, Du tust aber nicht nichts! Denn Du denkst dann nach, wenn Du z.B. gerade vorher Dein Zimmer oder Deine Wohnung aufgeräumt oder geputzt hast, wie schön es jetzt wieder bei Dir aussieht und wie Du DIch über Deine darüber verrichtete Arbeit freust und lässt Dir diese im Geist nochmals Revue passieren!

Oder wenn Du einen Freund getroffen hast, der Dir z.B. aus seinem Leben etwas WIchtiges berichtet und DIch um Deine Meinung darüber und um Deinen Rat gefragt hat oder wenn er Dir nur seine Erlebnisse erzählt hat, die ihm in der Zwischenzeit bis zu eurem letzten Wiedersehen widerfahren sind: Über all diese Dinge denkst Du nach! Du magst vielleicht still auf dem Sofa sitzen oder nach draußen durchs Fenster auf den Himmel blicken und glauben, Du denkst gerade an nichts, in Wahrheit aber arbeitet Dein Gehirn und verarbeitet es alles Informationen und Erlebnisse, die es erhalten hat und die Du gemacht hast!

So kommt es z.B. auch, wenn Du Dir noch abends in einer für Dich wichtigen Sache nicht sicher bist, ob Du Dich in Deiner Entscheidung für A oder aber für B entscheiden sollst, dass, nachdem Du darüber geschlafen haben wirst, Du am nächsten Morgen zu der freudigen Erkenntnis kommen wirst: "Ah ja, es ist gut und mir nun völlig klar, dass ich mich für B entscheide!" Weil Dein Gehirn die Nacht über, während Du schliefst, gearbeitet hat, sodass es Dir am nächsten Morgen die Entscheidung lieferte, "ich mache den Plan B", wobei Du dabei der Meinung bist, diese Entscheidung soeben spontan getroffen zu haben, diese Entscheidung aber in Wirklichkeit das Ergebnis Deines unbewussten Nachdenkens und der Arbeit Deines Unterbewusstseins ist, das Dein Gehirn, während Du schliefst, vollzogen hat!

Auch passiert es mir so manches leidigie Mal, dass ich meinen Autoschlüssel nicht mehr finden kann, nachdem ich ihn kurz zuvor aus der für ihn vorgesehenen Schale aus dem Schlafzimmr geholt habe und ihn beim Verlassen der Wohnung, während ich an etwas anderes denke, zwischenzeitlich irgendwo in der Wohnung hingelegt habe, ohne mich bewusst drauf zu konzentrieren und dabei bewusst drauf zu achten, wo ich ihn jetzt gerade hingelegt habe. Und dann, wenn ich endlich die Wohnung verlassen und z.B. mit dem Auto zum Einkaufen fahren will, diesen verdammten Schlüssel nicht mehr finden kann! Genau d a s, liebe/r BrainFog, ist mir derletzt passiert!

Ich habe mich dann, weil ich gewusst habe, d a s s und w i e mein Gerhirn arbeitet, in aller Ruhe aufs Sofa gesetzt und erst einmal nichts getan! Und in aller Seelenruhe abgewartet, dass es mir wieder einfällt! Und tatsächlich: Plötzlich fiel es mir wieder ganz spontan ein: Ich war ja in er Küche beim Obstständer und habe nachgeschaut, ob ich noch frische Äpfel kaufen muss und habe d a meinen Schlüssel aus der Hand gelegt, weil ich einen Apfel in die Hand genommen habe, um festzustelllen, ob er zu weich zum sofort Essen ist oder nicht und iob ch frische Äpfel kaufen muss!

So ging ich dann in die Küche! Und tatsächlich, da lag der Autoschlüssel neben dem Obstkorb und zwar lag er da so versteckt, dass ich ihn, wenn ich ihn gesucht hätte, spontan gar nicht hätte finden können, sondern ich ihn nur deshalb, hinter der großen Aminosäuren-Dose liegend, deshalb wiedergefunden habe, weil es mir zuvor, auf dem Sofa im Wohnzimmer sitzend, wieder eingefallen war, dass ich ihn dort, inder Küche beim Obst, zuletzt in der Hand hatte!

Du siehst also, liebe/r BrainFog: Man tut wirklich etwas, und tut nie nichts und sitzt nie tatenlos herum, denn das Gehorn arbeitet während dieser scheinbar nutzlos nichtstuenden Zeit i m m e r und unaufhörlich!

So wünsche ich Dir, liebe/r Brainfog, wie auch Deinem lebhaften Geist, weiterhin eine so fruchtbare und glühende Tätigkeit Deines wohl wirklich sio eifrigen Gehirns, dass es Dich weiter zu so guten Fragen führen möge, um uns, die GF-Community, damit zu erfreuen !

In diesem Sinne, liebe/r BrainFog: Mach's gut und noch einen schönen und erquicklichen Sonntagabend,

wünscht Dir

Regilindis!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich mag Menschen!

BrainFog128 
Beitragsersteller
 13.08.2023, 19:12

Sehr gut!

Aussagekräftig und inhaltlich korrekt!

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Regilindis  13.08.2023, 19:21
@BrainFog128

Danke, liebe/r Brainfog! Du kannst aber auch sicher sein, dass ich nur solche Fragen beantworte, die ich für sinnvoll halte und von denen ich weiß, dass ich eine einigermaßen zufriedenstellende Antwort liefern kann! Bis dahin! Regilindis

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Ja, selbstverständlich. Der Körper arbeitet trotzdem, also macht man eigentlich schon etwas.

Ich würde sagen, dass man aber dann auf jeden Fall an was denkt.

Bewusst macht man nichts aber das herz pumpt und der magen arbeitet und die augen blinken auf und zu auf und zu..

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mein Medikament ist mein Humor

Ja, denn man kann nicht nichts machen. Wenn man nichts macht, dann denkt man zumindest.