Wenn jemand paar mal Speed oder Koks oder Ecstasy konsumiert und viel Kifft ab wann wird der Durchschnitt abhängig?

7 Antworten

Viel kiffen klingt schon nach einer Abhängigkeit, wieso sollte man das tun.

Man könnte bestimmt irgendeinen Durchschnittswert berechnen, aber wär die Frage ob das sinnvoll ist. Manche werden sofort abhängig, manche können den Stoff erst gar nicht abbauen, bleiben quasi ewig im Rausch und verbringen deshalb ihr Leben in der Psychiatrie, andere werden nicht sofort abhängig. So ein Durchschnittswert wäre also ziemlich unzuverlässig.

Meine Persönliche Erfahrung ist, dass die wenigsten etwas nur für ein paar Wochen konsumieren. Die meisten empfinden den Konsum so lange für harmlos, bis sie damit voll gegen die Wand fahren. Die Schäden merkt man eben erst, wenn es zu spät ist.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, gibt es vielleicht irgendwann mal die Gelegenheit, dass du jemanden auf einer Station für Psychosen- und Schizophrenkranke besuchen kannst. Die meisten sind wegen Drogen da und haben sicher viel zu erzählen.

Guten Tag Gefreiter.

Dies kommt oft auf den Menschen und das Zeug an.
Gras hat heutzutage ein ziemliches Suchtpotential, aber bei Speed ist das wohl schlimmer und Kokain ist was für Angeber.

Ich kenne auch Leute die sich jeden Abend eine Heroin-Folie gönnen zum Feierabend.
Auch diese wirken ganz normal und können es locker kontrollieren.

Nalanus *Salut*

Das ist von Droge zu Droge unterschiedlich. Bei der einen Droge dauert es eine Weile, bei der anderen bist Du praktisch sofort abhängig. So pauschal kann man das nicht sagen.

Ich habe bei AlAnon mal einen sehr klugen Spruch gehört, der da lautet: Süchtig ist man ab dem Zeitpunkt, ab dem man nicht mehr konsumiert, um sich gut zu fühlen, sondern nur noch konsumiert, um sich nicht schlecht zu fühlen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Co-Abhängiger eines alkoholkranken Vaters

Hey Kaetzchen2004,

man kann keine spezifische Anzahl von Konsumvorgängen angeben, nach denen eine Person durchschnittlich abhängig wird, da die Entwicklung einer Abhängigkeit sehr individuell ist und von vielen Faktoren abhängt. Neben der entsprechenden Art der Droge(n) spielen dabei vor allem  die Konsumhäufigkeit, genetische und psychologische Faktoren sowie die sozialen Umstände zentrale Rollen. Generell gilt: Je früher, je häufiger und je intensiver der Konsum, desto höher das Risiko einer Abhängigkeit. 

Die Wahrscheinlichkeit, eine Abhängigkeit zu entwickeln, steigt also unter Anderem mit der Häufigkeit und der Menge des Konsums. Täglicher oder fast täglicher Gebrauch erhöht das Risiko erheblich, ebenso wie der sogenannte Binge-Konsum, bei dem große Mengen in kurzen Zeiträumen konsumiert werden. Zusätzlich spielen individuelle Faktoren eine entscheidende Rolle. Zum Beispiel können genetische Veranlagungen Menschen anfälliger für Abhängigkeiten machen. Ebenso können vorbestehende psychische Störungen das Risiko erhöhen. Soziale Umstände sind ebenfalls von Bedeutung. Ein unterstützendes Umfeld kann zum Beispiel schützend wirken, während stressige oder instabile Lebensbedingungen das Risiko erhöhen können.

Statistiken und Studien unterstützen diese Erkenntnisse. Laut dem National Institute on Drug Abuse (NIDA) entwickeln etwa 10-20% der gelegentlichen Nutzer von Kokain und Methamphetamin eine Abhängigkeit. Eine Studie im Journal of Substance Abuse Treatment hat gezeigt, dass etwa 17% der regelmäßigen Ecstasy-Konsumierenden Anzeichen von Abhängigkeit entwickeln. Und das American Journal of Psychiatry hat berichtet, dass etwa 9% der Cannabiskonsumierenden eine Abhängigkeit entwickeln. Diese Rate steigt bei Menschen, die Cannabis täglich konsumieren, auf ca. 30% an.

Ich hoffe ich konnte deine Frage einigermaßen beantworten 

Viele Grüße,

sandro von mudrastreetwork / DigiStreet 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite als Sozialarbeiter in der Drogenberatung

Hallo!

Ich deneke, das ist ähnlich wie beim Alkohol. Es gibt Menschen, die 'durften' zur Konfirmation das erste Mal Alkohol trinken und wussten sofort 'Das Gefühl will ich wieder haben!' Andere trinkenJahrzehntelang 'normal', bis sie so weit sind, wie Waldi2007 es beschreibt. Dazwischen ist alles möglich.