Wenn ihr arbeitslos seid und würdet nur als Handelsvertreter eine Arbeit bekommen, würdet ihr das annehmen oder lieber arbeitslos bleiben?

5 Antworten

In so einer Situation ist nicht die Arbeit an sich der entscheidende Faktor, sondern viel mehr was am Ende dabei herauskommt. Sprich die Höhe des Entgelts und ob ich mit dieser Art von Arbeit die Möglichkeit habe, leichter etwas besseres zu finden.

Was ebenso eine Rolle spielt und einen großen Einfluss haben kann, ob man nur für sich selber verantwortlich ist oder ob man daheim eine Familie hat. Sei es Lebenspartnerin, Kinder samt finanzielle Verpflichtungen (laufende Verträge etc.).

Wenn es nicht anders geht und man in einer Situation wie sie oben oben benannt wurde steckt, steht der Spaß und das Interesse am ausgeübten Beruf eher hinten an. Da steckt man eher ein, damit es die eigenen Kinder nicht mit ausbaden müssen.


bergsteiger4711 
Beitragsersteller
 18.07.2024, 21:19

"...und ob ich mit dieser Art von Arbeit die Möglichkeit habe, leichter etwas besseres zu finden."

Problem ist, dass du keinen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis hast. Du kannst dann nichts vorweisen.

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medmonk  18.07.2024, 21:45
@bergsteiger4711
Problem ist, dass du keinen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis hast. Du kannst dann nichts vorweisen.

Das Recht auf ein Arbeitszeugnis ist im § 109 der Gewerbeordnung (GewO) verankert und ein angestellter Handelsvertreter es ebenso fordern kann. Darum ging es aber ohnehin nicht, sondern um die finanzielle Lage resp. Position. Es ist oft etwas leichter von einem bestehenden Arbeitsverhältnis in ein neues zu wechseln. Und selbst wenn es dass nicht ist, können sich auch je nach Branche, Beruf und Unternehmen mehr und bessere Chancen ergeben.

Davon ab ist es keine feine Art, lediglich deine Antworten von A nach B zu kopieren Ich brauche mir die Nachteile nicht erst durchlesen, wenn du meine Antwort inhaltlich nicht verstanden hast - und Sätze nicht in Gänze liest. Wenn es um Familie und Kinder geht, sieht die Welt ohnehin schnell ganz anders aus. Da geht es dann nicht um einen selbst und was man nur für sich selber macht, sondern in gewisser Weise auch darum, was den eigenen Kinder vorgelebt wird.

Ich habe in der Vergangenheit auch schon schlecht bezahlte „Drecksarbeit” gemacht und mir trotzdem alle mal lieber war, als von irgendwem abhängig zu sein. Für mich war von Anfang an klar, dass ich es nur als Übergang nutzen werde. Am Ende hat sich das Durchbeißen gelohnt, in besseren Positionen angestellt wurde und mittlerweile mit dem Angestelltendasein gar nichts mehr zutun habe. Und wenn es um meine eigene Familie geht, steht nun mal diese im Mittelpunkt.

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bergsteiger4711 
Beitragsersteller
 18.07.2024, 23:45
@medmonk

Da habe ich etwas anderes gegoogelt. Der Handelsvertreter kann ein Zeugnis zwar fordern, wird aber nichts bekommen.

"(2) Dem selbständigen Handelsvertreter steht kein Anspruch auf Erteilung eines Zeugnisses zu."

Eben weil er selbständig ist und auch nicht weisungsgebunden ist. Er muss ja die Weisungen des Chefs überhaupt nicht befolgen. Wie will man dann seine Arbeit bewerten?

Wenn dir aber um das Finanzielle geht und du mit der Arbeit als Handeslvertreter mit deiner eigenen Familie weniger hast als mit Bürgergeld was machst du dann? Wenn es dir um das Finanzielle geht, müsstest du das Bürgergeld nehmen.

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medmonk  19.07.2024, 00:10
@bergsteiger4711
Eben weil er selbständig ist und auch nicht weisungsgebunden ist. 

Wenn du gründlicher liest was man dir schreibt, hättest du dir sowohl das Googeln als auch das Tippen der vorigen Antwort erspart. Ich zitiere:

Das Recht auf ein Arbeitszeugnis ist im § 109 der Gewerbeordnung (GewO) verankert und ein angestellter Handelsvertreter es ebenso fordern kann. 

Nicht jeder Handelsvertreter ist selbstständig und meine Aussage explizit jene meint, die in einem normalen Angestelltenverhältnis beschäftigt werden. Von Selbständigkeit war nie die Rede, also mit Blick auf meine Antworten.

Wenn dir aber um das Finanzielle geht und du mit der Arbeit als Handeslvertreter mit deiner eigenen Familie weniger hast als mit Bürgergeld was machst du dann?

Auch dazu habe ich dir längst eine Antwort geben - ich zitiere erneut:

Es ist oft etwas leichter von einem bestehenden Arbeitsverhältnis in ein neues zu wechseln.

In deiner Fragestellung war Ausgangslage entweder keinen Job zu haben oder als Handelsvertreter arbeiten. Da es viele Unterschiede gibt, lautete meine Antwort darauf, dass es u.a. vom Entgelt und möglichen Chancen abhängt.

Sprich die Höhe des Entgelts und ob ich mit dieser Art von Arbeit die Möglichkeit habe, leichter etwas besseres zu finden.

Wenn ich als Handelsvertreter für Unternehmen X arbeite und weiß dass ich so mit Kunden Y in Kontakt komme, können sich auch über diese weitere Chancen ergeben. Anderweitig selber so und ähnlich schon oft genug erleb habe.

Du nimmst hingegen ein einzelnes Bewerbungsgespräch zum Anlass und willst auf Grundlage dessen eine ganze Berufssparte beurteilen. Das ist jedoch Quatsch und scheinbar wenig über diesen Berufsstand weißt.

In der alten Firma meines Vaters gab es auch mehrere Handelsvertreter, die normal angestellt waren. Sprich ein sicheres Entgelt plus prozentuale Zulagen resp. Gewinnbeteiligungen, wenn sie neue Großkunden anwerben konnten.

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bergsteiger4711 
Beitragsersteller
 21.07.2024, 17:54
@medmonk

Zeige mir einen Handelsvertreter der nicht selbständig ist.

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bergsteiger4711 
Beitragsersteller
 21.07.2024, 17:55
@medmonk

Doch, natürlich ist jeder Handelsvertreter selbstständig.

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bergsteiger4711 
Beitragsersteller
 21.07.2024, 17:57
@medmonk

Wenn ich als Handelsvertreter für Unternehmen X arbeite und weiß dass ich so mit Kunden Y in Kontakt komme, können sich auch über diese weitere Chancen ergeben. Anderweitig selber so und ähnlich schon oft genug erleb habe.

Wenn ein Handelsvertreter B2C arbeitet kommt er genau mit keiner einzigen Firma in Kontakt.

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bergsteiger4711 
Beitragsersteller
 18.07.2024, 21:17

Schau dir einmal die Nachteile an die ein Handelsvertreter hat.

Ich hatte heute ein Bewerbungsgespräch und er sagte wenn ich jede Woche eine Solaranlage für 20.000€ bei 10% Prozent verkaufe hätte ich 8.000€. Erstens ist das kaum zu schaffen und zweitens muss man hohe KV-Beiträge bezahlen, Benzin, Pflegeversicherung selbst, Rentenversicherung selbst. Und noch Gewerbesteuer bei über 22500€ im Jahr. Da bleibt ja nix mehr übrig.

Handelsvertreter ist meiner Ansicht ein Job wo man am wenigsten verdient, bzw. am wenigsten am Monatsende übrig bleibt.

Ich habe jetzt einmal alle Nachteile aufgezählt die ein Handelsvertreter hat.

Meiner Meinung nach, hat ein Handelsvertreter wenn man alle Kosten abzieht, am Monatsende bei vielen Unternehmen nicht einmal das was ein Mindestlöhner in der Tasche hat. Oder er arbeitet unter Mindestlohn, was dem Staat egal ist wenn er nur 5€ die Stunde hat. Muss er halt 16 Std. arbeiten am Tag.

Nachteile:

  1. Man muss hohe Krankenkassenbeiträge bezahlen, oft bis 1000€
  2. Man hat ja auch keinen AG der 50% zu RV zuschießt, sind nochmals 800€
  3. Die Spritkosten für das Auto bezahlt man selbst, sind bei 300 Kilometer 30€/Tag oder 600€ im Monat
  4. Hinzu kommt die Abnutzung, Reparatur des Fahrzeugs und der Werteverlust (je nach Alter des Fahrzeugs) pro Tag durchschnittlich 20€ oder 400€/Monat
  5. Über 24.500€ im Jahr bezahlt man Gewerbesteuer, angenommen man hat 64.500€ im Jahr muss man 40.000€ versteuern. Also bezahlt man hier 3,5%. Pro Monat sind das bei 3333€ rund 117€/Monat
  6. Ein weiterer Nachteil ist:
  7. Kein Urlaubsgeld
  8. Kein Weihnachtsgeld
  9. Bei Krankheit kein Geld, eine Ausfallversicherung würde durchschnittlich im Monat ca. 200€ kosten (je nach Verdienst)
  10. Wenn sich das Produkt auf Grund von Konkurrenzprodukten oder starken Preiserhöhungen nicht mehr verkaufen lässt, ist der HV sowieso am Ende

Ein durchschnittlicher Handelsvertreter bezahlt rund 3100€ an Steuer und Versicherungen. Natürlich kommen dann nochmals Steuern dazu. Die habe ich jetzt aber nicht einberechnet, weil der fest Angestellte auch Einkommensteuer bezahlen muss.

Der fest Angestellte, bezahlt vor Abzug der Steuern nicht einmal die Hälfte an Versicherungen, also nur 1500€ oder weniger und bekommt noch Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld und Krankengeld.

Warum arbeitet dann noch jemand als Handelsvertreter wenn man so viele Abzüge hat. Habt ihr irgend etwas positives zu berichten, was ihr als Handelsvertreter habt, was ein fest Angestellter im Vertrieb nicht habt? Ich meine jetzt gerade den finanziellen Aspekt. Normalerweise müsste man ja eine viel höhere Provision haben als ein fest Angestellter, ist das auch so?

Habt ihr Beispiele im technischen Vertrieb von eueren Produkten und Provisionen, wo ihr sagen könnt ich bin glücklich und zufrieden.

Ein Hausverkäufer mit 5% Provision wo alle 2-3 Monate ein Fertighaus verkauft, kann kaum überleben.

Ein Massa Hausverkäufer z.B. muss sogar noch 60€ im Monat für die Software bezahlen.

Mit mir wollte einmal einer einen vertrag machen, dass ich mit meinem privaten Transporter Ware ausfahre und dabei 80Cent pro Kilometer verdiene. Aber nur bei voll beladenem Fahrzeug. D.h. ich hätte auch zuerst einmal z.B. 200 Kilometer fahren müssen und dann 50 Kilometer Ware transportieren müssen und dann wieder 250 Kilometer zurück, wenn er nichts gehabt hätte.

Das sind dann 40€ abzgl. 40€ Sprit = 0€

Abzüglich Kranken- und Rentenversicherung. Da ist man dann schon mit 1000€ im Minus.

Da ist Bürgergeld aber um einiges besser und man ist jeden Monat im Plus.

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"Handelsvertreter" kann etliche Varianten von Aquise und Verkauf beinhalten.

Eine Anstellung bei BoFrost mit Warmaquiseund bereits festem Kunden-Grundstamm ist damit schon etwas ganz anderes als eine Drückerkolonne in Kaltaquise mit fremdaufgeschwatzten ABOS.

Ein Reinigungsgerätevertreter von HAKO mit gewerblichen Bestandskunden ist ebenfalls was anderes als ein 08/15 - Staubsaugervertreter ohne Stammkunden in Privathaushalten.

Jain, wenn ich keine andere Arbeit finde notfalls schon. Aber ich denke nicht das ich ein guter Verkäufer wäre.

Nur auf Provisionsbasis und wenn ich Selbstständig sein kann.

Ich würde aus Prinzip nie wieder Angestellt sein.


bergsteiger4711 
Beitragsersteller
 18.07.2024, 21:07

Bist du Handelsvertreter?

Verdienst du tatsächlich gut?

Handelsvertreter ist meiner Ansicht ein Job wo man am wenigsten verdient, bzw. am wenigsten am Monatsende übrig bleibt.

Er hat nur Nachteile:

Meiner Meinung nach, hat ein Handelsvertreter wenn man alle Kosten abzieht, am Monatsende bei vielen Unternehmen nicht einmal das was ein Mindestlöhner in der Tasche hat. Oder er arbeitet unter Mindestlohn, was dem Staat egal ist wenn er nur 5€ die Stunde hat. Muss er halt 16 Std. arbeiten am Tag.

Nachteile:

  1. Man muss hohe Krankenkassenbeiträge bezahlen, oft bis 1000€
  2. Man hat ja auch keinen AG der 50% zu RV zuschießt, sind nochmals 800€
  3. Die Spritkosten für das Auto bezahlt man selbst, sind bei 300 Kilometer 30€/Tag oder 600€ im Monat
  4. Hinzu kommt die Abnutzung, Reparatur des Fahrzeugs und der Werteverlust (je nach Alter des Fahrzeugs) pro Tag durchschnittlich 20€ oder 400€/Monat
  5. Über 24.500€ im Jahr bezahlt man Gewerbesteuer, angenommen man hat 64.500€ im Jahr muss man 40.000€ versteuern. Also bezahlt man hier 3,5%. Pro Monat sind das bei 3333€ rund 117€/Monat
  6. Ein weiterer Nachteil ist:
  7. Kein Urlaubsgeld
  8. Kein Weihnachtsgeld
  9. Bei Krankheit kein Geld, eine Ausfallversicherung würde durchschnittlich im Monat ca. 200€ kosten (je nach Verdienst)
  10. Wenn sich das Produkt auf Grund von Konkurrenzprodukten oder starken Preiserhöhungen nicht mehr verkaufen lässt, ist der HV sowieso am Ende

Ein durchschnittlicher Handelsvertreter bezahlt rund 3100€ an Steuer und Versicherungen. Natürlich kommen dann nochmals Steuern dazu. Die habe ich jetzt aber nicht einberechnet, weil der fest Angestellte auch Einkommensteuer bezahlen muss.

Der fest Angestellte, bezahlt vor Abzug der Steuern nicht einmal die Hälfte an Versicherungen, also nur 1500€ oder weniger und bekommt noch Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld und Krankengeld.

Warum arbeitet dann noch jemand als Handelsvertreter wenn man so viele Abzüge hat. Habt ihr irgend etwas positives zu berichten, was ihr als Handelsvertreter habt, was ein fest Angestellter im Vertrieb nicht habt? Ich meine jetzt gerade den finanziellen Aspekt. Normalerweise müsste man ja eine viel höhere Provision haben als ein fest Angestellter, ist das auch so?

Habt ihr Beispiele im technischen Vertrieb von eueren Produkten und Provisionen, wo ihr sagen könnt ich bin glücklich und zufrieden.

Ein Hausverkäufer mit 5% Provision wo alle 2-3 Monate ein Fertighaus verkauft, kann kaum überleben.

Ein Massa Hausverkäufer z.B. muss sogar noch 60€ im Monat für die Software bezahlen.

Mit mir wollte einmal einer einen vertrag machen, dass ich mit meinem privaten Transporter Ware ausfahre und dabei 80Cent pro Kilometer verdiene. Aber nur bei voll beladenem Fahrzeug. D.h. ich hätte auch zuerst einmal z.B. 200 Kilometer fahren müssen und dann 50 Kilometer Ware transportieren müssen und dann wieder 250 Kilometer zurück, wenn er nichts gehabt hätte.

Das sind dann 40€ abzgl. 40€ Sprit = 0€

Abzüglich Kranken- und Rentenversicherung. Da ist man dann schon mit 1000€ im Minus.

Da ist Bürgergeld aber um einiges besser und man ist jeden Monat im Plus.

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Trade640  18.07.2024, 23:03
@bergsteiger4711

Bin kein Handelsvertreter.

Ich arbeite aber dennoch auf Provisionsbasis und ja ich kann sehr gut davon leben.

Bürgergeld ist oft besser als arbeiten, gerade bei Angestellten.

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BucksRebirth  19.07.2024, 06:51
@Trade640
Bürgergeld ist oft besser als arbeiten, gerade bei Angestellten.

Bürgergeld ist besser als z.B. ein hohes 6-stelliges Jahresgehalt?

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Trade640  19.07.2024, 08:10
@BucksRebirth

Musst du für dich wissen. Für mich ist die Antwort jedenfalls Ja.

Aber du kannst ja gerne so einen Job machen, dich hindert keiner!

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BucksRebirth  19.07.2024, 08:18
@Trade640

Was ich für einer Tätigkeit nachgehen, tut nichts zur Sache.

Nochmal:

Du würdest Bürgergeld JEDEM gut bezahlten Job vorziehen, nur weil dieser als Angestelltenverhältnis deklariert ist?

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Trade640  19.07.2024, 08:29
@BucksRebirth
Du würdest Bürgergeld JEDEM gut bezahlten Job vorziehen, nur weil dieser als Angestelltenverhältnis deklariert ist?

Jap.

Das einzige worauf ich mich einlassen würde, wäre dass ich etwas auf Provision verkaufe/vermarkte oder sowas in der Art. Aber auch da, ich möchte ja skalieren und meine Reichweite erweitern und mit anderen zusammen arbeiten.

Ich sehe da halt einfach keine Zukunft. Mit Bürgergeld kann man sich zumindest ne Selbstständigkeit aufbauen.

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Ich würde eh nichts verkaufen. Schon die Vorstellung widert mich an. Ich habe kein Verkaufstalent.


bergsteiger4711 
Beitragsersteller
 18.07.2024, 20:53

Es kommt auf das Produkt an würde ich sagen. Ich würde nur erklärungsbedürftige technische Produkte verkaufen. Und nur hochwertige Produkte, weil ich den Kunden nicht über den Tisch ziehen möchte.

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