Wenn Gott sowieso schon Gewonnen hat, wozu der ganze Mist?

5 Antworten

Spannende Frage, die gleich mehrere Teilfragen des christlichen Glaubens/ der Religion aufgreift:

  • Theodizee-Frage (also warum Gott Leid zulässt)
  • Gottesbild: Ist Gott allmächtig, gut und verstehbar, welche Rolle nimmt Gott ein (aktives Eingreifen, vs. Welt beobachten, nachdem er sie geschaffen hat
  • Sinn des Lebens
  • Was geschieht nach dem Tod

Es gibt ganz unterschiedliche Antworten auf die einzelnen Fragen, aber auch auf die Kombination. Die Antworten sind mal mehr- und mal weniger schlüssig.

Wirklich zufrieden wirst du mit einer Antwort nur sein, wenn sie dich persönlich überzeugt, du also daran glaubst. Das ist dann auch das, was den Glauben (für dich) aus macht.

Ich fand damals im Religionsunterricht (immerhin schriftliches Abitur), schließlich nicht so ganz überzeugend. Vor allem war es ein Kampf von Theologen/Philosophen, die im Laufe der Zeit neue Sichtweisen und Argumente entwickelt haben.

Meine persönliche Überzeugung:

Irgendwie hänge ich zu sehr an meinem Glauben, als dass ich ihn komplett aufgeben könnte... aber ich sehe vieles in der Religion als Menschengemacht an und den Rest als unlösbares Mysterium...
Das Leben ist eine einmalige Sache... und während dessen spielen wir eine Rolle im Leben anderer Menschen oder hinterlassen eine Idee oder eine Geschichte von uns... Ich glaube nicht an ein übergeordnetes Ziel und ich glaube auch nicht, dass Gott wirklich aktiv in die Welt eingreift. Wenn etwas von uns nach dem Tod übrig bleibt, ist es eher eine zusammengefasste Essenz von uns, kein körperliches weiterleben.

Gott hat ja schon gewonnen und er wird am Ende die Streitmacht Satans zerschlagen.

Warum er aber in diesem Augenblick noch nicht wiederkommt und alles endgültig beendet? All das Schlechte und damit die Sünde, den Tod, all das Leid ... dich und mich?

-> Gnade.

Jede einzelne Sekunde, die er uns gibt, zu ihm zurückzukehren, ist reine und unverdiente Gnade.

2. Petrus 3:9

Wenn manche also denken, Gott würde die Erfüllung seiner Zusage hinauszögern, dann stimmt das einfach nicht. Gott kann jederzeit sein Versprechen einlösen. Aber er hat Geduld mit euch und will nicht, dass auch nur einer von euch verlorengeht. Jeder soll Gelegenheit haben, zu Gott umzukehren.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Gott ist allmächtig, er könnte auch seine Geschöpfe zwingen, Ihn zu lieben und sich stets für das Gute zu entscheiden - also nie zu sündigen.

Gott hat aber Freiheit geschaffen, da er selbst ein freies Wesen ist und den Menschen nach Seinem Bild erschaffen hat. Das bedeutet, dass es keine Liebe ohne Freiheit geben kann. Er will nicht zwangsweise, sondern freiwillig geliebt werden - so wie wir Menschen das auch wollen. Er zwingt uns nicht, er drängt sich nicht auf. Er hilft uns aber mit seiner Gnade, das Gute zu tun und das Böse zu meiden. Deshalb ist es wichtig, mit unserem freien Willen mit Seiner Gnade mitzuwirken. Ebenso kann der Mensch in seiner Freiheit das Böse tun und darin verharren, zu seinem Unheil und zum Unglück vieler.

Gott ist doch allmächtig, er kann jederzeit sagen "Es werde dunkel" oder denn Teufel auslöschen.

Gott löscht das Leben, das er gegeben hat, nicht aus. Es bleibt ewig. Deshalb wird er auch Satan nicht auslöschen, sondern ewig so leben lassen, wie man leben muss ohne den Urheber des Guten: im ewigen Hass, im ewigen Grauen, in ewiger Finsternis. Ausgelöscht wird nach dem Ende der Welt bzw. schon nach unserem Ende die Macht Satans über uns. Er hat nur Macht, solange diese Welt und diese Zeit besteht. So lange haben auch wir Zeit, uns für oder gegen Gott zu entscheiden und damit auch für oder gegen das Böse. Wir sind selbst verantwortlich für unser Wollen und Tun, Satan kann zwar versuchen, aber er vergewaltigt nicht unseren Willen und unsere Freiheit.

Spielt er etwa mit uns, warum lässt er das Böse gerade zu, um es später dann eh zu besiegen?

Solange der Mensch lebt, hat er die Freiheit der Entscheidung. Am Anfang war es nicht so, denn Gott wollte die Menschen davor bewahren. Erst durch die Sünde, durch den Abfall von Gott konnte das Böse an Kraft zunehmen. Es ist eine Zeit der Bewährung, die wir auf Erden durchzustehen haben. Nach unserem Tod können wir nichts mehr wirken, wir werden ernten, was wir auf Erden gesät haben.

Der Glaube macht null Sinn, wenn am Ende eh alle in den Himmel kommen.

Gott existiert unabhängig von unserem Glauben. Er braucht uns nicht, aber wir brauchen Ihn, denn Er ist Schöpfer und Erhalter des Lebens.

Es kommen eben nicht alle in den Himmel. Es werden sehr viele Menschen nicht gerettet, weil sie Gott abgelehnt haben und damit Satan gedient haben. Es werden Menschen verloren gehen trotz ihres Glaubens, denn der Glaube ohne Werke ist tot. Glauben und nicht danach leben bzw. die Gebote Gottes missachten bringen nicht den Himmel, sondern ewiges Verderben. Gott ist Licht und keine Finsternis ist in ihm.

Wozu dann überhaupt das Leben?

Gott gab uns das Leben aus reiner Güte, um uns an seinem Glück und ewiger Seligkeit teilhaben zu lassen. Das heißt für dich persönlich: Gott hat dich erdacht, gewollt, geliebt und erschaffen. Mit ewiger Liebe hat er dich geliebt und deshalb erhält er dich im Sein. Das eigentliche Leben beginnt nach dem Tod, deshalb ist es nicht egal, wie wir hier auf Erden leben.


Supercruiser 
Beitragsersteller
 03.07.2024, 12:48

Manche können doch nichts dafür, wie sie leben. Wenn man in einer Gläubigen familie aufwächst, ist man dann nicht bevorteiligt? Manche haben auch erst gar nicht die Chance sich zu beweisen, da sie abgetrieben werden. Wie soll das dann eine faire Prüfung sein? Ich glaube hinter dem Leben steckt ein anderer Sinn.

"Gott" hat überhaupt nicht "gewonnen" sondern verloren.

Denn mittlerweile verlachen schon 2 Milliarden Menschen - und zwar gerade die GEBILDETEN - den Gotteswahnsinn.

Nur dort auf Erden, wo die Bildung miserabel ist und die Armut groß: DORT himmelt man noch Götter an.

Niemand kommt in einen Himmel oder eine Hölle. Wir sind alle schön tot, wenn wir tot sind und NICHTS kommt danach noch.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Diplomierter Naturwissenschaftler

Warum haben Eltern Kinder? Auch noch solche, die selbst Entscheidungen treffen?

Das führt (bis auf den Sexualtrieb) zur selben Erklärung. Kleiner Tipp: hat was mit Liebe zu tun.