Welpe (Golden Retriever) erst mit 17/18 Wochen vom Züchter abholen, zu spät?
Hallo an alle,
erst einmal kurz zu meiner Situation: mein Freund und ich Planen das Thema Welpe nun seit über 3 Jahren und nun wollen wir unserem Traum näher kommen. Aktuell studieren wir beide noch und sind für die nächsten zwei Jahre im Homeoffice. Mein Plan wäre, dass ich den Welpen später einen Eignungstest unterziehe und ihn als Therapiehund ausbilden lassen möchte sofern es mit seinem Charakter funktioniert. Dann könnte ich ihn immer mit auf Arbeit (Kita) nehmen. Da ich dual studiere und immer 3 Monate arbeiten bin, könnte ich ihn auch langsam daran schon gewöhnen und Grundbausteine im welpenalter schon einführen. Ansonsten noch zur Lage: wir wohnen in einer 90qm Loftwohnung im Erdgeschoss. Läuft man 2min steht man in Mitten von Feldern, Wiese und Wäldern. läuft man 10min in die andere Richtung hat man normale Fußgängerzonen (also perfekt auch zum Trainieren da von allem was in der Nähe ist). Auch ist bereits abgeklärt, wer mal für den Hund sorgen kann sollte mal ein Notfall sein. Eine Freundin von mir besitz einen Labrador und wir wohnen 10min entfernt, er soll später mal der feste Bezugspartner werden und für gemeinsame Sozialisationspunkte dienen.
In unserer Nähe gibt es aktuell eine Züchterin die noch ein Goldie Rüden hat. Dieser ist jedoch aktuell 16 Wochen alt (wir würden ihn mit 17/18 Wochen abholen). Er ist tagsüber draußen im Garten und Nachts kommt er in die Wohnung zum schlafen. Er ist mittlerweile der letzte von dem Wurf da die Züchter ihn eigentlich gern selbst behalten wollten. Da Ihnen die Therapiemöglichkeit so gut gefällt wollten sie uns gern noch kennenlernen. Wir waren den kleinen jetzt besuchen, am Anfang kam er uns gleich entgegengerannt und hat uns begrüßt mit seiner Mutti zusammen. Wir haben uns hingesetzt und mit den Züchtern gute 2h geredet. Daweile war der kleine extrem entspannt. Ab und an kam er mal zum schnüffeln und hat sich dann wieder betan. Die Züchter haben uns bereits schon gesagt, dass er ein extrem ruhiges, ausgeglichenes und entspanntes Wesen besitz.
Nun aber zu meiner eigentlichen Frage: Der kleine hat bereits kennengelernt: Autofahren, Umgang mit Kindern, Umgang mit fremden Personen (die ganzen Käufer des Wurfes beispielsweise), Hühner, Enten, Schweine etc.
Was er noch gar nicht kennt ist die Leine/Halsband sowie Fußgängerzonen oder Menschenmassen sowie andere Hunderassen. Und da kommen wir zu meiner Überlegung, denn ich frage mich ob es nicht eventuell schon zu spät ist und der kleine dann wenn er bei uns ist (wir wohnen in einer größeren Stadt) mit Stadtleben, Fußgängerzonen etc. schlichtweg überfordert ist weil er es in seiner Prägungsphase nicht kennengelernt hat. Was sagt ihr dazu? Sind meine Zweifel begründet oder sagt ihr, Ihr seht da kein großes Problem und der kleine wird andere Hunderassen, viele Menschen und die Leinenführigkeit noch schnell aufholen?
5 Antworten
Natürlich wird er das noch lernen. Einen Welpen in dem Alter steckt man nicht in Menschenmassen und er muss auch noch nicht leinenführig sein!
Vor allem funktionieren deine Vorstellungen nicht. Ein Hund passt jetzt gar nicht in euer Leben, erst recht nicht ein Hundekind. Dafür habt ihr schlicht keine Zeit.
Therapiehunde müssen mindestens 18 Monate alt sein, bevor sie in die Ausbildung gehen können.
Vorher macht das keinen Sinn.
Hundekinder benutzt man nicht dafür, erst recht nicht wenn Laien nur romantische und unrealistische Vorstellungen haben.
Diese Hunde dürfen auch gar nicht täglich eingesetzt werden.
Zudem würde ich mich fragen, was mit dem Welpen nicht stimmt, dass er noch keinen Platz gefunden hat?
Ist dann wohl kein Züchter, nur ein Vermehrer.
Einfach so behält ein Züchter keinen Welpen. Anbei bemerkt ist ein Hund ab 16 Wochen kein Welpe mehr, sondern ein Junghund.
Ich denke der Hund würde schon noch alles aufholen. Aber dein Plan klingt ein bisschen naiv.
Bist du die Kita-Leitung? Kannst du alleine entscheiden, den Hund mit zur Arbeit zu nehmen? Was machst du mit Allergiker- und Angstkindern? Was machst du mit dem Hund, wenn er später mal gar nicht als Therapiehund geeignet ist? Gibt es dann vor Ort einen Hundesitter und könnt ihr euch den leisten?
Zudem sind 8 Stunden kreischende Kinder an 5 Tagen in der Woche auch für den liebsten Hund Stress. Wenn man bedenkt, wie viele Stunden am Tag ein Hund normalerweise Ruhe und Schlaf braucht.
Ich würde wirklich nochmal alle Möglichkeiten durchgehen und nicht nur die Traumvariante.
Ein Züchter der einen Rüden behalten wollte, es aber dann doch nicht will weil er die Therapieidee toll findet. Und dieser männliche Welpe, den er da behalten wollte, ist den ganzen Tag im Garten und darf nur nachts rein?
Also mal abgesehen davon, dass da mindestens 3 Sachen seeehr seltsam klingen würde ich den Welpen nicht nehmen. Weniger wegen dem Alter, sondern weil das komisch klingt und vor allem, weil ein Welpe der tagsüber im Garten sich selbst überlassen wird, der generell so links liegen gelassen wird. Das ist genau das Gegenteil ist von dem was du brauchst, noch dazu in dieser sensiblen Phase. Und ich zweifle eben auch stark daran, dass das ein Züchter ist. Mal ohne die moralische Komponente zu betrachten (die alleine schon reichen sollte keinen Vermehrerwelpen zu nehmen): Wenn man mit dem Hund arbeiten will holt man einen Welpen vom Züchter (beim Goldie wäre das der DRC) und schaut dem noch dreimal auf die Finger und nimmt am besten einen mit Erfahrung im gesuchten Einsatzgebiet oder man nimmt einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz bei dem man das Wesen und die Eignung sicher vorhersagen kann (und auch da mit Hilfe, wenn man selbst keine Erfahrung hat).
Dann mal generell: Der feste Bezugspunkt ist einzig und allein der Hundeführer, das gilt schon bei 0815-Begleithunden, das gilt doppelt und dreifach für Hunde mit denen man arbeiten will. Andere Hunde sollten dem, im Gegenteil, zumindest bei der Arbeit am Allerwertesten vorbei gehen. Und ob dieser andere Hund sich überhaupt eignet um den Welpen daran zu "sozialisieren", ist sowieso so eine Sache. Ein Labrador wäre da so generell mit Sicherheit nicht meine erste Wahl.
Bevor du dich aber überhaupt mit der Anschaffung beschäftigst, solltest du dich erstmal mit den Anforderungen beschäftigen. Als was soll der Hund jetzt eingesetzt werden? Therapiehund? (Schul)besuchshund? Was genau? Was braucht der Hund dafür? Und dann such gezielt genau dafür einen Welpen. Am besten mit Hilfe von Leuten die da Erfahrung haben, aka spezielle Trainer. Wirst du, gerade als Anfänger, eh brauchen, wenn der Hund arbeiten soll.
Davon abgesehen hat ein solcher Welpe in der KiTa nichts zu suchen. Das schadet allen Beteiligten. Und dann ist die Frage wie ihr die Zeit für einen Welpen aufbringen wollt. V.a. einen Hund der eine so sorgsame Aufzucht und Prägung benötigt.
Hi,
Wenn du nur ein Haustier suchst mag das gehen, aber für das was du vor hast brauchst du im Grunde ein Hund der direkt die richtige Qualität mitbringt und auch sozialisiert wurde an seine Umwelt, ein Hund der solange im Garten und Wohnung aufwuchs kennt draussen nicht und wird entsprechende Probleme aufweisen. Musst halt entscheiden ob euch ein Haustier reicht oder ob du ein Arbeitsinstrument brauchst.