Wellensittich tagelang aufgeplustert und plötzlich gestorben. Ursache unbekannt.

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Wellensittiche haben einen sehr viel schnelleren Stoffwechsel als wir. Bricht bei denen eine Krankheit aus, führt diese sehr viel schneller zum Tod als beim Menschen wo man unter umständen unbehandelt noch zig Tage leben kann.

Der Wellensittich war nicht erst ab 2 Tage kränklich, sondern ein paar Tage zuvor schon, aber wer keinen Blick für Wellensittiche hat, sieht die Zeichen nicht.

Wellensittiche sind Schwarmtiere die in Australien in Gruppen von bis zu 10 000 Wellensittichen unterwegs sind. Ist einer von der Gruppe krank, lockt er Fressfeinde an und gefährdet damit den ganzen Schwarm. Darum werden offen erkennbar Kranke vom Schwarm verstoßen oder auch umgebracht. Ein Wellensittich der sich nicht mehr so gut fühlt, wird also alles tun um sich nichts anmerken zu lassen, um nicht verstoßen zu werden. Dieser Instinkt haben unsere in Gefangenschaft lebenden Wellensittiche auch. Irgendwann ist die Krankheit so weit fortgeschritten dass die Schauspielerei immer mühsamer wird und irgendwann geht es gar nicht mehr und das ist dann der Punkt wo es dem Laien auffallen kann.

Derjenige der seine Wellensittiche aber kennt, merkt meist schon Tage vorher das etwas nicht stimmt. In dem z.B. der Kot flüssiger wird, die ganze Aktivität nachgelassen hat, weniger oder überhaupt nicht mehr gesungen wird, nicht so schnell gefressen wird wie sonst oder länger und häufiger geschlafen wird als sonst. Das Zukneifen der Augen und die Augenliedstellung als Ausdruck von Schmerzen usw.

Das Gefieder wird Stark geplustert, wenn es dem Vogel sehr kalt ist. Die normale Körpertemperatur beträgt 41°C und wenn eine Krankheit dazu kommt steigt das Kälteempfinden. Im krankhaften Plustern wirkt die Silhouette eckig, kantig, struppig. Beim normalen Plustern z.B. kurz vor dem schlafen schön rund und gleichmäßig.

Spätestens da hätte man sofort zu einem Fachtierarzt für Ziervögel gehen müssen wo die Henne eine vielleicht Lebensrettende Spritze erhalten hätte. Da ein Antibioika auch Zeit braucht um seine Wirksamkeit zu entfalten muss das sofort erfolgen und nicht erst am nächsten Tag, den da kann es schon zu spät sein. Die Internetforen über Ziervögel sind leider voll mit uneinsichtigen Leuten die wegen kranken Vögeln um Rat fragen aber am ende es dann heißt, man wolle lieber abwarten (weil man denkt wie beim Menschen eine Erkältung auch nach 2-3 Tagen von selbst weg geht) und um sich die Fahrt und die Kosten für den Tierarzt zu sparen. Und je nach dem wie viel Mum die Person hat, folgt auf den Beitrag ewiges schweigen oder die Information das der Vogel am nächsten Tag tod am Boden lag.

Im Idealfall hätte also dein Vater den Vogel sofort nach dem entdecken der Verhaltensänderung zu einem Fachtierarzt für Ziervögel genommen. Der Tierarzt hätte das Brustbein abgetastet um den Ernährungszustand festzustellen um dann grob einschätzen zu können, wie akut die Erkrankung ist. Wirkt der Vogel z.B. im Behandlungszimmer sehr aufgeregt und munter ist es was anderes als wenn der Vogel auch im Behandlungszimmer lieber plustert und versucht zu schlafen. Man wird bei dem Vogel meist einen Kropf und Kotabstrich machen und unter das Mikroskop untersuchen für eine grobe Bestimmung ob Bakterien oder Pilze für die Probleme verantwortlich sind. Ist der Vogel noch in einem halbwegs guten Zustand war es das und der Tupfer wird in ein Fachlabor geschickt für die genaue erregerbestimmung und welches Antibioka da wirksam ist. Geht es dem Vogel auffällig schlecht, macht man das auch nur verabreicht man auf gut Glück Enrofloxacin oder Doxycyclin... und wenn der Zufall so will, ist der Erregar darauf empfindlich und wenn man pech hat, längst dagegen resistent.

In der Zeit des wartens hätte man daheim dem Vogel eine extra Wärmequelle angeboten in form eines Rotlichtes oder Dunkelstrahler. Damit hätte der Vogel nicht so gefrohren und hätte vielleicht dadurch das weniger Energie für die aufrechterhaltung der hohen Körpertempertur gebraucht wird, vielleicht den nötigen kleinen Kick für die eigene Imunabwehr gegeben, mit der eine Wende möglicherweise noch möglich gewesen wäre.

Soviel zur Theorie... ich will nicht verschweigen das wenn man alles genau nach Lehrbuch gemacht hätte, der Vogel nicht trotzdem verstorben wäre. Hinterher ist man immer schlauer, aber einen Versuch wäre es wert gewesen. Das Zeitfenster in dem man handeln kann ist eben meist verdammt kurz und wer die Krankheittszeichen nicht zu deuten weiß, noch viel kürzer. Als Extrembeispiel z.B. jemand der berichtete das sein Wellensittich vor seinem Tod tagelang den Kopf hängen ließ... er meine, der Welli schaue nur gern auf dem Boden.... und irgendwann hat sich der Vogel den Boden aus der nahe angeschaut bzw war tod.

Wenn dich für weitere Details interessierst, besuche die Internetseite Birds-Online.de Da gibt es auch gute Beispielbilder wie unwohles Plustern aussieht und vieles andere wissenswertes. Noch wichtiger wäre aber dass dein Vater das ließt und auch beherzigt.

Ganz ehrlich.. Der ist tot, es ist jetzt egal. Das nächste mal ab zum Doc


user7554 
Beitragsersteller
 07.01.2014, 03:47

Ganz ehrlich, die Antwort hättest du dir sparen können.

  1. hilft mir das nicht weiter.
  2. brauchst du mir das nicht sagen, weil es nicht mein Tier war.

da könnte eine quersitzende blähung gewesen sein


vögel in gefangenschaft zu halten ist tierquälerei



user7554 
Beitragsersteller
 10.01.2014, 01:36

Wusste gar nicht, dass die von Blähungen sterben können.

nowka 10, wie willst du sie dann halten, wenn nicht im Käfig. Bei meinem Vater steht noch ein alter Heizofen. Wenn die da drauf fliegen, dann sind es Grillhähnchen.

Natürlich lässt er sie ab und zu raus, aber dann ist der Ofen aus.