Wellensittich mit blanker Brust?
Hallo ihr Lieben,
vor einer Weile haben meine Freundin und ich unsere Wellis zu einem Schwarm zusammengefügt. Ihr Quartett umschloss einen Hahn aus mieserabler Haltung (verdreckte Voliere die jeden Neuvogel der die geballten Keime nicht gewohnt ist in kurzer Zeit umbringt - ungelogen)
Unser lieber Tweddie war wohl durch seine Vorbesitzerin (ja, wir kennen sie) so geschädigt das er mit der Voli kein Problem hatte, allerdings ist mir jetzt aufgefallen, dass sein Bauch und seine Brust eine große kahle Stelle hat! Die juckt ihn offenbar und ständig schubbelt er dran rum, darauf sind keine Wunden (also denke ich mal nicht gerupft) und keine Stippen zu sehen. wäre ein Befall möglich? Ganz vereinzelt sind kleine plüschige Pflaumfedern zu sehen die scheinbar zufällig hier und dort stehen geblieben sind. Hat er sich vielleicht in der Vergangenheit gerupft und auf mysteriöse Weise wieder aufgehört? Er lebt hier jetzt in einem schönen großen Käfig, 24/7 Freiflug, pflegt seine Freundschaften und hat eine Herzdame auserkoren die die Avancen erwidert, unglücklich ist er wohl nicht...
![Der Herr war nicht begeistert gehalten zu werden... - (Krankheit, Wellensittich, kahl)](https://images.gutefrage.net/media/fragen/bilder/wellensittich-mit-blanker-brust/0_big.jpg?v=1452462703000)
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Muckula/1444750900_nmmslarge.jpg?v=1444750900000)
Hallo,
Erstmal danke, dass ihr den lieben Fratz so gut untergebracht habt :)
Das könnte sowohl ein Lipom sein als auch vom Vogel ausgerupft nach dem Foto. Ist die Stelle verdickt? Wenn ja spricht das für ein Lipom (Fettgeschwulst). Evtl. kommt auch ein parasitärer Befall oder eine Hauterkrankung in Frage, aber danach sieht es mir nicht aus, tippe wie gesagt auf Federrupfen. Wunden entstehen dabei gewöhnlich nur in sehr fortgeschrittenem Stadium, wenn der Vogel auch knabbert und beißt. Denkbar wäre auch eine Gefiederstörung, was aber selten auf einen kleinen Bereich beschränkt ist.
Federrupfen ist leider ein sehr sehr ernstes Problem. Es ist naheliegend, dass der Vogel sich aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen die Federn ausrupft. Federn rupfen kann aber auch organische Ursachen haben, wie eben Lipome oder auch z.B. Vergiftungen, Ekzeme, Leberleiden etc. Leider kann das nur ein guter, vogelkundiger Tierarzt feststellen. Eine Liste mit Adressen findest du auf dem Portal der Seite welli.net. Ich würde mich an deiner Stelle dort im Forum anmelden, um dich besser austauschen zu können.
Um eine Untersuchung wirst du leider nicht herum kommen. Ein normaler Kleintierarzt wird dir keine große Hilfe sein, da sie leider meist nur recht begrenzte Diagnosemöglichkeiten und eher wenig Fachwissen zu Vogelmedizin haben.
Wenn du Glück hast, hört er mit dem Rupfen auf, jetzt wo er mehr Platz, Beschäftigung, Gesellschaft hat als vorher (so ist es doch?).
Alles gute und viel Glück dem Kleinen! :)
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Hagebuttenkeks/1444745451_nmmslarge.jpg?v=1444745451000)
Ich kann mich Muckula nur anschließen. Entweder ist es ein Lipom - sieht auf dem Foto zumindest dick aus - oder er rupft sich. Bei einem Lipom müsste die Haut allerdings gelblicher sein, denke ich, aufgrund des Fettes, denn ein Lipom ist ein Fetttumor. Rupfen kann viele Ursachen haben, wie Muckula schon schrieb: Parasiten, Organprobleme, Vitaminmangel, etc. Es ist wichtig, die Ursache hierfür herauszufinden, was nur ein vogelkundiger Tierarzt machen. Er kann den Vogel entsprechend untersuchen.
Der Tierarzt sollte deshalb vogelkundig sein, da sich ein solcher in
Bezug auf Vögel weitergebildet hat. Vögel werden während des Studiums
kaum thematisiert, so dass sich die meisten Tierärzte mit diesen nicht
auskennen. Von diesen wird dann gerne einfach eine Spritze mit Vitaminen
mitgegeben oder ein Antibiotikum, ohne das Tier weiter untersucht zu
haben...
Vogelkundige Tierärzte findest du auf folgenden Listen:
welli.net/tierarzt-liste.html
vwfd-forum.de/viewforum.php?f=232
Sollte dich keiner fahren können oder wollen, so kannst du auf öffentliche Verkehrsmittel (Bus, Taxi, Zug, S-/ U-Bahn) zurückgreifen.
Tipps zum Transport:
birds-online.de/gesundheit/gesallgemein/tierarzttransport.htm
birds-online.de/allgemein/autotransport.htm
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Hagebuttenkeks/1444745451_nmmslarge.jpg?v=1444745451000)
(verdreckte Voliere die jeden Neuvogel der die geballten Keime nicht gewohnt ist in kurzer Zeit umbringt - ungelogen
Ich denke nicht, dass die Tiere aufgrund der geballten Keime an sich starben. Sicherlich trug die mangelnde Hygiene dazu bei. Aber vermutlich wurden die Tiere krank und nicht zum Tierarzt gebracht, weswegen sie letztendlich starben. Diesen Tierhalter würde ich im Übrigen beim Veterinäramt melden, in der Hoffnung, dass ein Haltungsverbot ausgeprochen wird.