Welches Salz löst sich besser in Wasser und Warum: LiF oder CsF?

3 Antworten

Kurze Antwort: Nachschlagen oder ausrechnen, haben dir ja aber auch schon andere gesagt.

Nehmen wir mal einen anderen Ansatz, der ausreichend für die Schulchemie sein dürfte:

Der Unterschied zwischen den beiden Salzen ist ja eindeutig das Kation, also Li oder Cs. Mein PSE sagt mir, dass Li einen EN-Wert von 0,97, Cs einen von 0,86 und F einen von 4,10 hat (EN nach Allred/Rochow). Einfach gesagt zeigen diese Werte, dass beide Salze stark polar sind. CsF etwas polarer als LiF. Nimmt man die Regel "Ähnliches löst sich in Ähnlichem", dann könnte man sagen, dass sich CsF besser in Wasser löst als LiF, da es polarer ist. Das wäre ein Teil der Begründung.

Zweiter Teil: Li hat die Ordnungszahl 3 und steht in der 2. Periode. Cs hat die Ordnungszahl 55 und steht in der 6. Periode. Beide in der ersten Hauptgruppe. Daraus kann man ableiten, dass Cs einen deutlich größeren Atomradius hat. Es hat mehr Elektronen und mehr Schalen als Li. Somit ist die Anziehungskraft des Kerns auf die Valenzelektronen vom Cs kleiner als die beim Li, sprich sie können leichter abgespalten werden. Somit kann also Fluor das Valenzelektron beim Cs leichter aufnehmen als beim Li. Ergo zerfällt CsF leichter in seine Ionen als LiF, wenn man es in Wasser löst. Also löst es sich auch besser in Wasser.

Für die reine Schulchemie ist das meines Wissens nach vollkommend ausreichend begründet. Für die weiterführende Chemie bleibt nur das, was bereits gesagt wurde. Nachschlagen oder berechnen, wobei hier ersteres zu empfehlen ist, wenn zweiteres nicht gefordert wurde.


Ohne jetzt nachzuschlagen sollte man davon ausgehen, dass sich CsF WESENTLICH besser löst, weil F- nur wenig polarisierbar ist, Cs aber sehr polarisierbar ist (im Gegensatz zu Li was ebenfalls wenig polarisierbar ist), so dass die Gitterenergie von CsF nicht allzu hoch sein dürfte.


ThomasJNewton  15.03.2016, 22:15

Ja toll Alda, aber das ist wohl mehr richtig geraten als gut durchdacht.

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DieterSchade  15.03.2016, 22:42
@ThomasJNewton

Jein, das ist HSAB-Konzept

https://de.wikipedia.org/wiki/HSAB-Konzept

Beispiele: Das Silber-Kation ist eine weiche Säure; demnach sollte die Stabilität der Silberhalogenide von Fluor nach Iod zunehmen. Tatsächlich bestätigt sich dies: Während Silberfluorid leicht löslich ist, bilden Chlorid, Bromid und Iodid zunehmend stabilere (zunehmend schwerlöslichere) Verbindungen mit hohen kovalenten Bindungsanteilen.

Man muss natürlich auch noch die Hydratisierungsenergien abschätzen u.s.w.

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ThomasJNewton  15.03.2016, 23:17
@DieterSchade

Ich kenne das Konzept qualitativ, sehe aber wenig Bezug zur Löslichkeit in Wasser.

Alkalimetalle oder genauer deren Kationen sind nun mal keine Säuren, und daher weder hart noch weich.
So sagt es mir mein Gefühl als (immerhin erfolgreicher) Nebenfachchemiker mit autodidaktischer Persönlichkeitsstörung ;-)

Und damit ist auch erst mal Schluss!
Ich bin nicht hier um Recht zu haben.

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CsF ist so stark polar, dass es (meine meinung, nicht wissenschaftlich hinterlegt sondern nur vermutet) fast schon ohne wasser in die zwei ionen spaltet!

EN wert F: 4,0

EN Wert Cs: ca0,9

EN Wert Li: ca 2,0

(für genaue werte googeln)


ThomasJNewton  15.03.2016, 22:20

Meinungen sind aber selten hilfreich.

Antworte doch lieber auf WassMeinße.Alda als auf GuteFrage.Nett.

Und das geht nicht gegen dich persönlich. Die wenigsten weisen darauf hin, dass sie es nicht genau wissen. Dafür Repekt, Alda!

Das musste einfach mal raus, und es tut mir leid, dass es dich traf.

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TurunAmbartanen  15.03.2016, 23:00
@ThomasJNewton

Ist aber eine gut begründete Meinung und einen Hintergrund zu meiner Meinung habe ich auch noch hinterlegt, nämlich dass es mit der Elektronegativität zu tun hat. Und ja, man kann den genauen Wert berechnen, mit Gitterenergie und Hydrationsenergie. Aber das war garnicht die Frage!

Meiner Meinung nach (ich weiß wie hoch manche die einstufen) ist das aber eine Hausaufgaben zum Thema Elektronegativität (9. oder 10. Klasse). und die Aufgabe ist nicht,
- dass man es doch bitte selber berechnen soll (weder sind
  entsprechende Werte gegeben, noch kann man das in der 10.
  schon),
- noch es einfach nachzuschauen.

Da geht es darum das Prinzip zu verstehen, dass manche Elemente Elektronen eher zu sich ziehen als andere, und was das für Auswirkungen auf die Bindung hat.

Ich möchte hier nicht unbedingt eine Diskussion anfangen, aber ungerechtfertigte Kritik lasse ich mir auch nicht gefallen.

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ThomasJNewton  15.03.2016, 23:42
@TurunAmbartanen

OK, meine miese Stimmung und mein Meckern ist vorbei, aber rein fachlich geht deine Antwort am Thema vorbei.

Ich hatte gehofft, dass meine Botschaft angekommen war, dass es nicht gegen dich ging. Aber ab und zu überkommt es mich einfach.

Und ich bin eigentlich ein weiser alter Mann, könnte wohl dein Großvater sein, wenn ich mich damals ...
Und ich habe auch ein erfolgreich abgeschlossenes Studium hinter mir, mit Chemie als Zweitfach.

Und ich habe auch ein Lob an dich versteckt, dass du eben nicht Sachen behauptest, sondern dir unsicher bist. Das ist mehr wert als das Wissen selbst, die Grenzen zu kennen.

Und noch mehr um Entschuldigung bitten kann ich nicht.
Und noch mehr das Thema ausblenden kann ich auch nicht.

Bei Alkalihalogeniden gibt es keinen Grad der Ionenbindung, jedenfalls wenn nicht LiI im Spiel ist, und auch da ist die Abweichung im einstelligen Prozentbereich.

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