Welches Motorrad ist eigentlich besser auf der Landstraße bzw sinnvoller?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Fahrwerk bei den Supersportlern ist i.d.R. besser als bei anderen Maschinen. Aber: Die Kompromisslosigkeit auf Performance hat dann eben beim Komfort ihre Folgen.

Sprich: (Sehr) gutes Handling und für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt, dafür Abstrichte bei Komfort und Handling bei niedrigeren Geschwindigkeiten.

Wenig verwunderlich daher: Viele Besitzer von Supersportlern bauen die Stummellenker ab und ersetzen sie mit einem Superbikelenker. Warum? Weil's bequemer wird. ;)

Potenzial eines Supersportlers auf der Landstraße ausnutzen?

Ich sage ganz klar: »Nein, kann man nicht«.

Warum? Darum:

https://youtube.com/watch?v=BHHwBiOO-30
Von 0 auf 100 km/h  in weniger als 3 Sekunden. Alles im ersten Gang. Den zweiten Gang braucht man also nicht... Vmax auf Landstraßen zwischen 60 und 100 km/h - je nachdem wo man fährt. Da wäre eine Maschine mit weniger Leistung und Drehmoment i.d.R. die bessere Wahl. ;)

Ja, man kann auch mit einer GSX-R das Stilfserjoch hochfahren... Oder mit einem Presslufthammer eine Reißzwecke in die Wand drücken. Aber man sollte die Wahl vom Werkzeug (also dem Motorrad) dem Einsatzzweck (also der genutzten Straße) anpassen. ;)

https://youtube.com/watch?v=2n5othOnfgc

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selberschrauber und -macher.
Rider01 
Fragesteller
 23.12.2016, 21:15

Danke für deine Antwort! Hab die Frage mal rein aus Interesse gestellt :)

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Gaskutscher  23.12.2016, 21:17
@Rider01

Welche Führerscheinklasse hast du bzw. willst du erwerben (falls noch nicht vorhanden)?

Ideal ist es, wenn man mehrere Maschinen mal zur Probe fahren kann. Dann kann dich u.U. die Leistung  zunächst begeistern, die Sitzposition dir aber schon frühzeitig ein wenig auf den Zeiger gehen.

Aber: Geschmacksache... ;)

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Rider01 
Fragesteller
 23.12.2016, 21:21

Eins interessiert mich noch: Viele sagen ja, dass es bei höheren Geschwindigkeiten nicht mehr fahrbar wird auf Naked Bikes also schwer?

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Gaskutscher  23.12.2016, 21:48
@Rider01

Es wird unangenehm. Ich habe eine Suzuki GSF 1200 welche bei einem der Vorbesitzer ihre Verkleidung eingebüßt hat. Aus einer GSF 1200 S wurde eine GSF 1200 N. Ab 160 km/h wird's dann doch ziemlich unangenehm wenn man bisher Maschinen mit Verkleidung gewöhnt war bzw. ist.

Einer meiner Helme wurde vom Fahrtwind nach oben gezogen -> sehr unangenehmes Gefühl. Anderer Helm -> schon mal etwas besser.

Verglichen mit der großen Scheibe an meiner R 1150 GS -> da fahre ich mit 160 km/h noch völlig entspannt bezüglich Oberkörper und Helm, lediglich die Hosenbeine und Ärmel sind unruhig. ;)

Andere fahren bis 200 oder drüber mit ihren nackten Maschinen. Mit Lederklamotten (flattern i.d.R. nicht wenn sie passend gekauft werden) und einem guten Helm -> möglich. Aber wo macht man das? Wenn ich mit meinem Golf auf der Autobahn fahre habe ich fast überall Tempolimits auf den normalen Strecken.

Erst rund 50 km entfernt ist dann ohne Limit (A7/A8), aber dann wieder so viel los, das es auch keinen Spaß macht.

Unter der Woche ist es noch angenehmer - oder Sonntags zwischen 19 und 21 Uhr (bin damals mit meiner XJ 600 S am Wochenende regelmäßig 440 km von/zur Arbeit gependelt, 220 hin, 220 km zurück). Da ist dann auch die A99 frei. ;)

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annokrat  26.12.2016, 17:45
@Rider01

mit aktuell designten nakeds kannnst du deren geschwindigkeiten bei vernünftiger fitness auch über längere zeit (15 bis 20 min am stück) durchhalten. allzu lang am stück wird es sowieso nichts, weil du bei 200-240 natürlich enorme strecken in kurzer zeit zurücklegst, so dass du immer mal wieder vom gas gehen musst wegen dem allgemeinen verkehrsgeschehen.

die modernen nakeds haben aerodynamisch geformte lampenmasken, die den grossteil des fahrtwindes über den kopf des fahrers hinweg leiten. dadurch verringern sich die windkräfte auf den fahrer deutlich zu klassischen nakeds früherer zeit, die vorne mit einem rundscheinwerfer ohne jegliches plastik drum rum ausgestattet sind.

annokrat

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Rider01 
Fragesteller
 26.12.2016, 08:50

Ich habe vor den A Führerschein zu machen, dauert aber noch deswegen hab ich nur mal aus Interesse gefragt. Also wäre ein Naked Bike für den Landstraße die bessere Wahl?

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Gaskutscher  26.12.2016, 17:46
@Rider01

Ob nackt oder vollverkleidet ist erst Mal zweitrangig. Du bekommst auch leistungsstarke Maschinen ohne jegliche Verkleidung.

Daher: Was ist das Konzept der Maschine? Sich gegenüber stehen: Möglichst kompromisslos Leistung oder möglichst viel Komfort.

Stell es dir einfach wie einen Schieberegler vor:

kompromisslos Leistung <---- -----> kompromisslos Bequemlichkeit

Supersportler <---- -----> rollende Sänfte, welche dich auf Engelsflügeln gleich durch die Landschaft trägt ;)

Eine relativ leichte 600er mit ordentlich Drehmoment aber mit für die Nutzung auf einer Landstraße abgestuftes Getriebe könnte dein Ding sein. Oder viel Hubraum, dafür relativ wenig kW aber viel nM -> große Reiseenduro (übrigens häufig auch A2-tauglich wie meine R 1150 GS).

Im Endeffekt entscheidest du was du brauchst/willst und wo die Prioritäten liegen.

Nur als Beispiel die Scheibe (mal wieder): Wenn man mit 50 km/h durch Italien schleicht kann ein Windschild saublöd sein. Denn der Fahrtwind wird komplett abgelenkt und man schwitzt sich den Wolf.

Regenfahrt auf der Autobahn mit 100 km/h - man lernt die Scheibe spätestens jetzt lieben. ;)

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annokrat  26.12.2016, 17:38

wir wollen ja nicht alpi oder turborider nach eifern.

aber auf der landstrasse kann man, sofern man will, sehr wohl das potenzial von 150 bis 200 ps im motorrad ausschöpfen, wobei das dann im wesentlichen die beschleunigung betrifft. aber auch geschwindigkeiten deutlich über 200 können fahrtechnisch auf schnellen schwarzwaldstrecken erreicht werden, die gesetzlichen vorgaben mal ausser acht gelassen.

man kann fahrtechnisch das potenzial von starken motorrädern auf landstrassen ausnutzen, jedoch ist dies gesetzlich nur begrenzt zulässig (beschleunigung kann im erlaubten bereich ausgeschöpft werden, hohe geschwindigkeiten sind jedoch unzulässig)

annokrat

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du hast inzwischen bei jedem hersteller die naked bikes, in denen ein supersportler drin steckt, zb. bei suzuki die gsx-s-modelle mit gsx-r-genen.

ausserdem gibt es diese naked bikes auch mit einer sportlichen verkleidung, bei suzuki z.b. die gsx-s 1000 f.

was sind die unterschiede?

die motoren sind eng verwandt, wobei die motoren der nakeds weniger auf spitzenleistung ausgelegt sind, sondern eher auf viel und gleichmässiges drehmoment aus relativ niedrigeren drehzahlen. dennoch bleibt fette leistung ein merkmal dieser geräte.

die fahrwerke von supersportlern sind auf hohe geschwindigkeiten auch in in sehr schnellen kurven ausgelegt. das bringt natürlich vorteile bei geschwindigkeiten deutlich über 200, aber auf einer landstrassenstrecke mit vielen wechselnden engen kurven, bei denen du im bereich 50 bis 150 liegst, fehlt diesen kisten etwas die wendigkeit.

die fahrwerke der nakeds sind so gebaut, dass sie einen guten kompromiss zwischen schnellen engen kurvenwechseln und hinreichender fahrstabilität in sehr schnellen kurven bieten. in der regel sind diese kisten werkseitig bei ca. 240 km/h abgeregelt, weil sie darüber dann schon an die eine oder andere fahrwerksgrenze gelangen könnten. viele beklagen z.b. ein sehr leicht werdendes vorderrad bei hohen geschwindigkeiten.

da diese nakeds als reine fahrmaschinen, speziell als kurvenjagdgeräte, konzipiert sind, haben sie auch sehr sportlich straffe fahrwerke, die den superbikes sehr ähnlich sind. fahrkomfort ist nicht deren stärke.

ein wesentlicher vorteil der nakeds dürfte die sitzposition sein. diese ist noch sehr bequem, weil ziemlich aufrecht.

willst du also kurven jagen im schwarzwald oder sonstwo in einem mehr oder weniger hohen gebirge (vogesen, harz, alpen, odenwald, pfälzerwald z.b.), bist du mit einem naked bike oder der verkleideten schwester gut bedient, kannst mit den supersportlern mithalten und hast eine bequeme sitzposition.

bist du auf höchstgeschwindigkeit aus oder willst du mal die parabolica mit 300 entlang blasen dann ist der supersportler die bessere wahl.

fahrleistungen ausschöpfen: das ist schon möglich, muss aber konsequent trainiert werden. bereits ein motorrad mit 100 ps hat eine enorme beschleunigung, an die sich der fahrer erst gewöhnen muss. noch mehr leistung macht es noch fordernder.

annokrat

Rider01 
Fragesteller
 26.12.2016, 14:15

Wenn man also nur Landstraße fährt ist ein Naked Bike besser?

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annokrat  26.12.2016, 17:52
@Rider01

es bleibt geschmackssache und eben die frage nach dem fahrkomfort. viele stochten mit den supersportlern durch den schwarzwald. da sind dann viele dabei, die pro fahrtag nicht mehr als 150 oder 200 km hinter sich bringen.

ich kenne aber auch typen, die mit fireblades regelmässig 500 km pro fahrtag abspulen.

mich stört am motorrad plastik, mir haben die gegenwärtigen nakeds schon zu viel plastik dran, was aber inzwischen konstruktionsbedingt sein muss. zusätzlich sitze ich gern relativ aufrecht auf der kiste und ich fahre pro fahrtag in der regel 400 bis 500 km. deshalb fahre ich ein naked bike.

annokrat

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Was willst du denn mit dem Motorrad machen bzw. Benutzen? Wenn du längere Touren machen willst empfehle ich eher ein naked Nike mit angenehmer sitzposition und bequemen Sitz. Kommt es dir auf Power und Schnelligkeit an , dann eher ein supersportler

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gestohlenes motorrad im letzten Jahr.
Rider01 
Fragesteller
 23.12.2016, 21:18

Erstmal danke für deine Antwort! Eigentlich habe ich die Frage gestellt, rein ausm Interesse, da ich an einer vielbefahrenen Landstraße wohn, auf der auch viele Motorräder im Sommer fahren, dacht ich mir könnte ich doch mal Fragen  

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